Gibt es Uneigennützigkeit?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Uneigennutz gibt es nicht 60%
Uneigennutz gibt es 40%

5 Antworten

Uneigennutz gibt es

Fast jede Handlung, die man macht, basiert auf dem eigenen Wohl.

Selbst wenn man ein sehr empathischer Mensch ist, der anderen helfen will.

Dann tut man es deshalb, weil man selbst daraus Freude zieht.

Dennoch kann man uneigennütz handeln. Und zwar dann, wenn man auf etwas eigentlich gar keine Lust hat, aber es tut, weil man weiß, dass man sonst ein schlechter Mensch wäre.

Schon Kant sagte dies: Gute Handlungen sind nur die, die wir aus Pflicht tun, nicht, weil wir Freude daran empfinden, anderen zu helfen. Denn nur dann sind sie wirklich selbstlos.


neutrale 
Fragesteller
 30.08.2019, 13:56

Die Absicht ein guter Mensch zu sein als Grundlage für das Handeln wäre doch dann der Eigennutz daran, oder versteh ich Dich da falsch?

0
TsukiWriter  30.08.2019, 14:21
@neutrale

Nein. Eigennutz ist es dann, wenn man es für sich selbst tut.

Wenn man etwas für andere tut aufgrund seines Gewissens, obwohl man es sehr ungerne tut, aber seine eigenen Bedürfnisse zurückschraubt, um das Richtige statt das Gewünschte zu tun, ist das uneigennützig.

0
Hooks  30.08.2019, 14:04

Dennoch kann man uneigennütz handeln. Und zwar dann, wenn man auf etwas eigentlich gar keine Lust hat, aber es tut, weil man weiß, dass man sonst ein schlechter Mensch wäre.

Gerade das aber ist doch sehr eigennützig - denn wer will schon ein "schlechter Mensch" sein?

Ich finde es aber sehr viel wichtiger, daß man aus Freude am Wohlergehen des anderen gibt und hilft.

1
TsukiWriter  30.08.2019, 14:21
@Hooks

Nein. Eigennutz ist es dann, wenn man es für sich selbst tut.

Wenn man etwas für andere tut aufgrund seines Gewissens, obwohl man es sehr ungerne tut, aber seine eigenen Bedürfnisse zurückschraubt, um das Richtige statt das Gewünschte zu tun, ist das uneigennützig.

Ja, ich finde es auch sehr wichtig, dass man gut ist, weil es einem Freude macht.

0
Hooks  30.08.2019, 14:30
@TsukiWriter

Von daher ist es sehr schwer zu unterscheiden, wann der Eigennutz beginnt und wo er aufhört.

Ich halte das für eine philosophische Diskussion, die in der Praxis nicht viel zu suchen hat.

0
Uneigennutz gibt es nicht

Ich habe einige Ehrenämter, zb verteile ich warme Kleidung und Essen an Obdachlose...

Auch wenn es mir finanziell nichts bringt, habe ich für mich ein gutes Gefühl etwas nützliches getan zu haben...

Uneigennutz gibt es nicht

Eine Hand wäscht die andere. Vielleicht kann ich die auch mal brauchen.

Uneigennutz gibt es

theoretisch kann man alles in eigennutz verwandeln, wenn man davon ausgeht, dass uneigennützig zu handeln ein gutes gefühl bei dem "täter" erzeugt. man könnte argumentieren, dass jemand nicht uneigenützig ist, wenn er sich gut dabei fühlt.

aber ich finde, es ist sogar egal, wenn jemand nur etwas tut, um sich gut zu fühlen. hauptsache, es hat jemand hilfe gekriegt, der sie braucht. auch in dem moment sehe ich die maxime des doctors "ohne hoffnung, ohne zeugen, ohne belohnung" erfüllt und die person ist uneigennützig genug.

Wer völlig eigennützig ist, vergisst die anderen.

Das gibt es.

Wer völlig uneigennützig ist, vergisst sich selbst.

Das gibt es.

Es gibt noch einen dritten Weg:

Aus Menschenliebe handeln.

Auch das gibt es.

Dann verschmelzen Mitgefühl und Selbstmitgefühl.

Und nach dem Nutzen wird nicht mehr gefragt.