Gibt es in Deutschland echte Meinungsfreiheit?
Viele behaupten ja immer wieder, man könne in Deutschland seine Meinung nicht frei äußern. Würdet ihr dieser Aussage zustimmen ?
Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen
18 Antworten
Das kommt darauf an, was man unter Meinung versteht:
"Ich bin der Meinung, dass du ein Idiot bist." - Ist das eine Meinung oder eine Beleidigung?
"Ich bin der Meinung, dass du ein Mörder bist." - Ist das eine Meinung oder eine Verleumdung?
"Ich bin der Meinung, dass man alle Blondinen vergasen sollte." - Ist das eine Meinung oder Volksverhetzung?
Wenn man diese Aussagen als Meinungen versteht, dann gibt es keine echte Meinungsfreiheit, aber das ist gut so. :-)
Das Problem ist dass auch Meinungen abgestraft werden die nicht gegen das Gesetz verstoßen.
Aber nicht vom Staat. Die Meinungsfreiheit ist im Grundgesetz verankert. Das Grundgesetz - und ganz besonders die Meinungsfreiheit als Recht - bezieht sich auf die Beziehung Bürger - Staat und nicht Bürger - Bürger. Und damit endet diese kurze Diskussion.
Stimmt, du hast nur gesagt, dass es keine echte Meinungsfreiheit gibt. Muss ich das jetzt erklären? Nö.
Das sind alles Meinungen. Wenn man schon extra davor sagt, dass man dieser Meinung ist. Noch ein Beispiel:
"Bring ihn um" ist was anderes als "Ich bin der Meinung du solltest ihn umbringen".
"Bring ihn um" ist ein Befehl, während "Ich bin der Meinung du solltest ihn umbringen" eine Meinungsäußerung ist.
Ist das eine Meinung oder eine Beleidigung
Ich finde es sowieso lächerlich, dass Beleidigung nicht zur freien Meinungäußerung zählen, ist ja meine Meinung. In den USA und in Russland (Solange kein "Putin" im Satz ist xD) gelten Beleidigung auch als Meinung und werden nicht bestrafft.
...das objektiv gemessen wird, z.B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Rangliste_der_Pressefreiheit
Das man mit einer abweichenden Meinung eher in den Diskurs muss ist ganz normal.
Von staatlicher Seite ist die Meinungsfreiheit sehr weit. So weit, dass Böhmermann einen Staatspräsidenten ungestraft als Ziegenficker bezeichnen darf.
Von privater Seite sollte man bei einer extremen Meinung auch auf extreme Antworten gefasst sein. Das hat aber mit der Meinungsfreiheit nach dem GG nicht zu tun.
Mainstream spiegelt den kulturellen Geschmack. Natürlich dürfen die alles. Die Frage ist aber eher, was darf der Mensch, der gegen den Mainstream und deren kulturellen Geschmack spiegelt aussagen?
Ja natürlich. Ich weiss es schon lange. Die Frage ging ja nicht an mich
Eigentlich alle Contra-Antworten hier begehen mal wieder den selben Denkfehler - sie wünschen sich eine irgendwie gelagerte "absolute Meinungsfreiheit", gestehen dieses Recht aber anderen Leuten nicht zu. Wenn sie aufgrund ihrer Meinung kritisiert , ausgeschlossen und/oder für einen Depp gehalten werden, dann ist auch das Meinungsfreiheit. Meinungsfreiheit tut halt manchmal weh.
http://www.sprachlog.de/2014/04/19/xkcd-meinungsfreiheit/
Der so ziemlich einzige Punkt, in dem eine Meinung gesetzlich in Deutschland verboten wird, ist die Holocaust-Leugnung. Und ich frage mich, was den Leuten dadurch entgeht. Gut, wenn du ein dreckiger Nazi bist, dann ist es schon ziemlich blöd für dich, dass du den Holocaust nicht leugnen darfst. Einen normalen Deutschen juckt das im Alltag allerdings eher weniger, und mit Hinblick auf die deutsche Geschichte (und darauf, dass sich sowas wenns geht bitte nicht wiederholt) und darauf, wie viel Leid Neonazis in der Vergangenheit schon angerichtet haben, ist das nicht die schlechteste Entscheidung.
Einige Leute verstehen offenbar nicht, dass das Grundrecht auf Meinungsfreiheit ein Abwehrrecht des Bürgers gegenüber dem Staat ist. Eine strafrechtliche Verfolgung wegen Meinungsäußerungen ist deshalb grundsätzlich nicht zulässig.
Meinungsfreiheit bedeutet aber nicht, dass man wegen Meinungsäußerungen nicht kritisiert werden darf oder dass Meinungsäußerungen völlig ohne Folgen sind oder dass andere verpflichtet sind, Raum für Meinungsäußerungen zur Verfügung zu stellen.
Was manche wohl unter MF verstehen: https://twitter.com/erzaehlmirnix/status/1254792594124615683
Zitat: "Eine strafrechtliche Verfolgung wegen Meinungsäußerungen ist deshalb grundsätzlich nicht zulässig."
Nun musst Du nur noch darauf hinweisen, dass gesetzlich unzulässige Verfolgungen von Bürgern durch den Staat nicht erfolgen können, da der Staat nur "gute Menschen" beschäftigt, die bei ihrer Einstellung gegen Machtmissbrauch geimpft worden sind.
Anstatt sich gegen Korruption impfen zu lassen, können Staatsdiener auch einen entsprechendes Versprechen in Form eines Eides ablegen.
Danach dürfen sind sie dann reingewaschen und dürfen Jagd auf Minderheiten jedes Alters machen.
Es wird immer Menschen geben, die ihre Macht missbrauchen, nur passiert das wesentlich seltener als du glaubst.
Mit Glauben hat das nichts zu tun, sondern mit Wissen.
Du verwechseltst Behauptungen bzw. die Verallgemeinerung von Einzelfällen mit Wissen.
Beschäftige Dich Mal mit der Wissenschaft von der "schließenden Statistik" .
Deine Reaktion bezeichnet man als selektive Wahrnehmung bzw. kalkulierte Ignoranz.
Diese eingeschränkte Sichtweise ist vergleichbar mit einer Person, der aufgefallen ist, dass die Sonne nicht jeden Tag zu sehen ist und daraus schließt, dass diese Einzelfallbeobachtungen nicht zu dem verallgemeinderen "Fehlschluss" führen dürfe, dass die Sonne jeden Tag aufgeht.
'Selektive Wahrnehmung' ist ein gutes Stichwort, denn das erklärt deine Beiträge sehr gut. Du siehst nur Negatives.
Dein 'Vergleich' ist übrigens so dumm, dass er nicht mal mehr hinkt.
Beides ..
Beides vorausgesetzt letzteres stimmt nicht.
Auch beides .. tolle Beispiele .. nicht ..
Gibt es. Meinungsfreiheit endet beim Gesetzgeber.
Das Problem ist dass auch Meinungen abgestraft werden die nicht gegen das Gesetz verstoßen.