Gibt es außerbiblische/wissenschaftliche Beweise für die Sintflut?

15 Antworten

"Zudem ist der Sintflutstoff nicht nur im Alten Orient und in der griechisch-römischen Antike zu Hause. Verwandte oder ähnliche Traditionen finden sich in vielen Kulturen und zu unterschiedlichen Zeiten: Beispielsweise bei den Kelten (u.a. Erzählungen um Dwyfan und Dwyfach) und den Germanen (u.a. in der Völospá), in Indien (u.a. Erzählungen um Manu) und China (u.a. Erzählung um Gun und Yu) sowie bei den Indianerkulturen Nordamerikas (u.a. im Popol Vuh). ...

Man kann gegenwärtig nur soviel annehmen, dass Erfahrungen mit Überflutungen nichts anderes als ein Anschauungsmaterial lieferten, das in das mythische und schöpfungstheologische Erzählen einfloss."

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/sintflut-sintfluterzaehlung/ch/ccec5a2cd4f616ccc2ffd63eb2f69540/

Hallo Midnight1999

In vielen Kulturen gibt es Sagen über die Sintflut - oder sollte man besser sagen eine Sintflut?

Es ist nämlich viel wahrscheinlicher, daß es sich dabei nicht um ein globales, sondern lediglich um lokale Ereignisse gehandelt hat.

Für jede lokal ansässige Frühzivilisation dürfte bereits ein Tsunami den Charakter einer Sintflut haben.

Wenn man aber ein Ereignis, wie den Bosporus-Durchbruch betrachtet, der irgendwann vor 10.000 Jahren stattgefunden haben muß, dann dürfte das für am Schwarzen Meer siedelnde Völker wie ein monatelang andauernder Tsunami gewesen sein, den wohl nur wenige überlebt haben und die später nur noch von absolutem Horror berichten konnten. Es wäre als Weltuntergang empfunden worden.

Andere, lokale Ereignisse können z.B. mittlere Asteroiden sein, die in der Nähe, aber nicht sichtbar (paarhundert km) in einen Ozean einschlugen oder gigantische, untermeerische Erdrutsche und die folgenden Super-Tsunamis.

Was nun die Arche und Noah betrifft, so gibt es keinen Beweis, daß sie je existiert haben. Möglich wäre natürlich eine frühe Händlerfamilie, die mit ihrem Schiff günstig ankerte, daß es nicht von der Flut zerstört wurde und sich, wenn das am Schwarzen Meer stattfand, nach der Nivellierung des Wassers in einem hochgelegenen Tümpel wiederfand. Wenn man eine solche Geschichte über etwa 7000 Jahre (350 Generationen) mündlich weitergibt, dann kann daraus durchaus eine riesige Arche werden, die oben auf einem Berg strandete.

Gruß

Eine globale, alles vernichtende Flut gab es (schon länger) nicht. Und gewiss nicht in den letzten 10 000 Jahren, so lange reicht die schriftliche und mündliche Erinnerung in Sagen und Religionen verschiedenster Kulturkreise zurück.

Am Ende der Eiszeit, zum Beginn der Neuzeit war der Schwarze Meer aber vom Mittelmeer getrennt, ein mehr oder weniger (wechselnder) salziger See (bzw. in Oberflächennähe süß), deutlich unter dem Meeresspiegel, mit fruchtbaren Ebenen drumrum. Man hat auch etliches an versunkenen Siedlungen gefunden. Zeitpunkt passt ganz gut. Ob Moses nun für seine Leute und Farm ein Schiff gebaut hat, oder per Land geflohen ist...

Gibt gute Hinweise, dass dies die Herkunft der Juden war, die nach Süden flohen, über die Gebirge, ins Paradies des 2-Stromlandes. (Vertauschung der Zeitfolge dann in der Bibel, die ja viel später geschrieben wurde), aus dem sie später ganz weltlich wieder vertrieben wurde (komische neue Siedler / Flüchtlinge... das ging damals dann noch deutlich unfreundlicher zu als heute).

Das Gilgemesch Epos dürfte wiederum schlichtweg ein brutales lokales Hochwasser beschreiben, je nach Monsun, tropischen Zyklonen... dort geht was in der Region.

Denkbar ist, dass auch der (mögliche) Meteoritentreffer im Indischen Ozean, der einige verdächtige Sandformationen an den Küsten rundherum erklärt (Burckle Krater). In anderen Worten: Es gab auch hie und da richtig große Tsunamis. Auch die Explosion von Thera / Santorin hat einen solchen in Mittelmeer verursacht, und das war für Überlebende allemal eine Sintflut.

Egal wohin man schaut, es gibt zeitlich nicht übereinstimmende Spuren, Mythologien, Sedimente Hinweise. Ergo: Viele, regional absolut gigantische, aber doch nur regionale Ereignisse über Jahrtausende hinweg. Superstürme, Geologische Veränderungen nach der Eiszeit, Tsunamis durch Vulkane und Asteroidentreffer.

Was hingegen NICHT (recent) zu finden ist, sind Spuren eines globalen Ereignisses. Sieht man aber viele Millionen Jahre zurück... kanns mal anders aussehen. Derartge Ereignisse waren fast sicher große maritime Asteroidentreffer (z.B. Chixulub Krater, oder hypothetisch der Vishna Krater), und passen gut zu Massenaussterben. Das sag dann in der Vergangenheit so aus, wie im Film 2012. Dagegen hülfe kein Holzboot mehr.

Woher ich das weiß:Hobby – Neben Chemie (Studium) ... jede ist mein Hobby.

Im altsumerischen "Gilgamesch Epos" wird ebenfalls davon berichtet. Da es darin aber auch von allerhand Götterwesen nur so wimmelt und die Geschichte wohl erst einige Jahrhunderte nach den Lebzeiten König Gilgameschs aufgeschrieben wurde (Schrift wurde erst später erfunden) kann man aber von heilloser Übertreibung ausgehen. Wahrscheinlich ist, dass der Fluss zu dieser Zeit massiv über die Ufer getreten ist und die Stadt Uruk, die damals direkt am Fluss lag, stark überflutete. Im Grunde wäre das nichts anderes als unser Jahrhunderthochwasser 2013. Das alte Testament bezieht sich bei der Sintflu selbst wahrscheinlich auf Erzählungen aus dem Gilgamesch Epos, da dieser lange Zeit sehr populär in Mesopotamien war und ab der Antike mehr oder weniger in Vergessenheit geriet. Demnach kann man hier also nicht unbedingt von einer unabhängigen Quelle sprechen, aber bis jetzt ist es die einzige die es noch dazu gibt.