Gibt die Bibel Antwort darauf, wie Gott über geistig eingeschränkte Menschen nach ihrem Versterben urteilt?

11 Antworten

Die Bibel deckt nicht jede Thematik ab, aber man kann vieles ableiten, was Antworten möglich macht.

Grundsätzlich gilt vor Gott: Niemand geht ohne eigene Schuld verloren. Verloren gehen kann man nur dann, wenn man in freier Entscheidung und voller Erkenntnis von Gott nichts wissen will - sowohl in diesem als auch im anderen Leben. Es gibt Menschen, die dazu gar nicht fähig sind und das sind nicht nur geistig Behinderte, sondern z.B. auch vor der Geburt oder kurz nach der Geburt sterbende Kinder.

Wir wissen, dass Jesus alle retten will, denn dazu ist er gekommen. Niemand wird sie also seiner Hand entreißen. Wir können sicher annehmen, dass der Plan Gottes immer gerecht und perfekt ist, dass seine Liebe und sein Erbarmen unendlich und ewig sind. Es ist auch denkbar, dass Gott diesen Menschen im Augenblick der Begegnung mit Ihm noch eine Möglichkeit zur Entscheidung gibt. Auf jeden Fall wird der gerechte Gott sicher niemanden verurteilen, der durch eine Behinderung auf Erden eingeschränkt war, Ihn zu erkennen und zu lieben. Gottes Gnade vermag unendlich viel mehr, als unsere Vorstellungen für möglich halten.

Stier1240  24.09.2021, 13:55
  • Auf jeden Fall wird der gerechte Gott sicher niemanden verurteilen, der durch eine Behinderung auf Erden eingeschränkt war,

Das wär's dann noch!

Erst beschert er ihnen diese Behinderung und die damit verbundenen Einschränkungen und Beschwerden, und dann bestraft er sie noch dafür!

Aber bei diesem komischen Gott wäre auch das möglich!

0

Viele werden jetzt auf den Bibeltext aufmerksam machen ,,selig sind die geistig Armen". Matth. 5:3. Aber damit sind nicht geistig behinderte Menschen gemeint, sondern das einfache Volk der Juden, die von der Geistlichkeit in geistiger Armut gehalten wurden und auch noch dafür von ihnen verachtet wurden. Jesus sagte nicht umsonst, dass diese Geistlichenklasse in der Gehenna, der ewigen Nicht- Existenz, landen würden, wie ihr Vater der Teufel.

Nun zu den Menschen, die geistig behindert sind:

Jesu Jünger stellten ihm die Frage: „Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, so daß er blind geboren wurde?“ Jesus machte dann deutlich, daß Geburtsfehler keine Strafe Gottes sind, indem er antwortete: „Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern“ (Joh. 9:1-3).

So ist es auch mit geistig Behinderten. Da Gott Liebe ist, wird er solche Menschen zu denen dazurechnen, die in Joh. 5: 29 erwähnt werden, zu den Ungerechten. Unter der Herrschaft Jesu Christi während der 1.000 Jahre werden alle körperlichen und geistigen Hindernisse beseitigt werden, so dass sie in vollem Besitz ihrer geistigen Kräfte sich für Gott entscheiden können. Sie werden es dann wie alle anderen hoffentlich am Ende der 1.000 Jahre tun und im Buch des Lebens stehen, wenn der Teufel noch einmal losgelassen wird, bevor er endgültig vernichtet wird.

Ich denke, dass Gott diese Personen ähnlich behandeln wird wie Kinder: Sie kommen also in den Himmel!

Recht gut dazu ist der folgende Artikel: Kommen Kinder in den Himmel? | Bibelbund

Du kennt das Gleichnis von der armen Witwe? Sie gab nur 2 Münzen als Opfer. Jesus sagte, dass diese Frau weit mehr gegeben hätte als alle anderen, einschließlich der reichen Besucher des Tempels, die große Summen geopfert haben. Denn es war alles, was sie hatte.

Und wieso paßt also das biblische Gottesbild nicht zu geistig eingeschränkten oder behinderten Menschen? Jeder hat seine Talente (auch ein Gleichnis aus der Bibel), der eine mehr, der andere weniger. In der Bibel sind die Menschen nicht perfekt, es gibt alles: mächtige, arme, kranke, gesunde. das sind aber nicht die Kriterien, nach denen Gott urteilt (wenn er überhaupt urteilt in unserem Sinne, denn da bin ich mir nicht so sicher).

KurioseFragen 
Fragesteller
 24.09.2021, 11:07

Weil die Androhung von ewig währenden Qualen in der Hölle so gravierend sind, dass es lächerlich erscheint, wie flexibel oder eben Streng die Be- oder Verurteilung mit Berücksichtigung auf die grenzenlose Individualität einzelner Schicksale sein müsste. Landen diese Menschen eventuell nur deswegen in der Hölle weil kein extrem aufrichtiger Christ zu ihnen kommt und ihnen von der Wahrheit erzählt oder gar heilt? (Markus 16, Vers 15-17):

"Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;"

Glaube ist laut diesen Aussagen eine Voraussetzung für die Errettung. Wer brachte oder bringt den Glauben zu diesen und anderen Menschen, welche nicht in der Lage sind, diesen zu verstehen? Wenn man ihnen nur (endlich, wenigstens) menschliche Zuwendung gibt, behandelt man sie nicht besser als Tiere. Man gibt ihnen nicht das, was für die Erlösung nötig wäre. Sie wären ihrem Schicksal hoffnungslos ausgeliefert.

0
spelman  24.09.2021, 11:18
@KurioseFragen

Die "Hölle" ist kein Ort. Es ist ein Nicht-Ort, die Ferne von Gott. Ich glaube aber, dass es sehr viele Arten gibt, Gottes Nähe zu erfahren. Jemand, der geistig nicht in der Lage ist, einen Bibelvers zu lesen, kann dennoch fühlen. Jemand der aufgrund seines Geburtsortes, der Zeit, in der er gelebt hat oder der Familie, in der er aufgewachsen ist nichts vom Glauben weiß, wird sicher nicht verdammt werden. Jemand, der sein Lebtag nichts von Gott wissen wollte, aber im Alter oder sogar im Tod noch zu Gott findet, wird möglicherweise immer noch Gottes Nähe erfahren (siehe Gleichnis der Arbeiter im Weinberg). Ich weiß es nicht. Ich bin auch nicht derjenige, der darüber urteilen möchte. Das steht mir schlicht nicht zu.

0

Nein, die Bibel gibt keine genauere Antwort. Geistigbehinderte Menschen werden aber nicht verurteilt weil die ja selbst nicht in der Lage sind Entscheidungen zu treffen.