Germanen und Buddhismus?

4 Antworten

Das "Germanentum" ist keine Religion wie der Buddhismus, sondern ein ziemlich schwammiger Begriff, da es dabei um Volksgruppen geht.

Du willst also die Religion und Gebräuche verschiedener germanischer Stämme mit den verschiedenen Formen des Buddhismus vergleichen.

Das ist in etwa so, als würde man Türken mit Christen vergleichen und dabei außen vor lassen, dass "Türke" keine Religion bezeichnet.

Das dürfte ziemlich aufwändig werden, da die germanischen Stämme nicht alle die gleichen Götter verehrten und auch der Buddhismus Untergruppen aufweist.

Ich bin Buddhist und äußere mich daher zu diesem Thema;

Götter

Der Buddhismus hat keinen allmächtigen Gott, allerdings wurde die Vorstellung himmlischer Wesen (Devas) aus dem Hinduismus übernommen.

Diese Wesen spielen aber eigentlich nur im asiatischen Volksglauben eine größere Rolle, wo zB Schlangengötter (Nagas) die Quellen bewachen sollen.

Solche Wesen werden war zB in Zeremonien als Beschützer der Klöster bezeichnet, das ist aber wie gesagt nur eine Adaption von Bräuchen.

Totenkult

Der Buddhismus hat keine einheitliche Bestattungsform, auch wenn die Feuerbestattung durch Verbrennung weit verbreitet ist.

Die genauen Vorstellungen zu Tod und Sterben unterscheiden sich, je nach Tradition des Buddhismus erheblich voneinander.

So wird in Japan der Verstorbene posthum symbolisch zum Priester geweiht und erhält einen neuen Namen (Kaimyo).

In einigen tibetischen Formen des Vajrayana wird das Sterben besonders intensiv behandelt. Dort gibt es zB das "Bardo" eine Art Zwischenzustand.

Die komplexen tibetisch-buddhistischen Vorstellungen über die verschiedenen Stadien sind vermutlich von der schamistischen Bön-Religion beeinflusst.

Religiöse Ansichten?

Der Buddhismus lehrt, dass das Leben leidvoll und unbefriedigend ist. Wir haben Anhaftungen, werden wütend, weil sie nie befriedigt werden und erkennen diese Zusammenhänge nicht.

Der Mensch hat kein ewiges Selbst (Seele) und auch die wahrnehmbare Realität ist letztlich substanzlos, da sie durch unsere Bewertung gefärbt wird und wir praktisch nie den tatsächlichen Zustand der Realität erfahren.

Dadurch ist man dem Kreislauf der Wiedergeburten unterworfen, bis schließlich der Zustand der endgültigen Loslösung von dieser Dualität zwischen Subjekt und Objekt eintritt und der Kreislauf endet (Nirvana).

Im so genannten Mahayana-Buddhismus wird die eigene, endgültige Befreiung jedoch zurückgestellt, um aus Mitgefühl heraus allen anderen Wesen bei ihrem Weg zum Erwachen zu helfen.

Gemeinschaft?

Die Gemeinschaft der Buddhisten wird Sangha genannt und bezieht alle Menschen ein, die der Lehre des Buddhismus folgen.

Die Unterweisung durch einen Lehrer und die gemeinsame religiöse Praxis sind wichtige Elemente innerhalb vieler buddhistischer Traditionen.

Mönche und Nonnen haben strengere Gelübde auf sich genommen und genießen wegen ihrer religiösen Praxis einen besonderen Respekt.

Familiäre Beziehungen?

Das ist keine wirklich religiöse Frage, sondern bezieht sich eher auf das Zusammenleben innerhalb von Volksgruppen, Stämmen und Nationen.

Inder leben anders als Japaner, Thailänder anders als Chinesen - im Buddhismus wäre mir da kein gemeinsamer Nenner bekannt.

usw.

Diese Informationen über den Buddhismus kannst du nun mit Glaubensvorstellungen und Gebräuchen germanischer Stämme abgleichen.

Dadurch solltest du Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten können. Anhaltspunkte hierzu dürften die jeweiligen Wikipedia-Artikel bieten

Die Informationen über germanische Glaubensvorstellungen ergeben sich vor allem aus der Interpretation archäologischer Funde und Berichte externer Quellen, wie etwa römischen Chronisten.

Viel Erfolg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist
PrinzDobi 
Fragesteller
 17.09.2017, 18:47

Recht herzlichen Dank. Das ist eine brauchbare Aussage.

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Beim Buddhismus fällt mir da außer einiger Begegnungen von Leuten aus der Nazizeit mit tibetischen Lamas jetzt nichts noch weit zurückliegendes historisches ein.

Der Buddhismus hatte im 19ten Jahrhundert nachdrücklichen Eindruck gemacht auf den Philosophen Arthur Schopenhauer, wobei hier eher die gesamte indische Philosophie zu nennen wäre die ihn beeindruckt hat.

Der Buddhismus ist ja als Gegenreaktion und Abspaltung entstanden auf den Brahmanismus (= eine Form des Hinduismus) im 500 Jahre v. Chr.

Wenn man allerdings die Aussagen mancher Gurus und ihre Interpretation / Darstellung der Geschichte betrachtet, dann gibt es es da einen Zusammenhang, nämlich die "berühmt-berüchtigten" Arier.

Eine Bezeichnung die von den Nazis aufgenommen und mißbraucht wurde.

Schau Dir mal folgenden Videoabschnitt an, da wird es kurz und knapp aus Sicht der Gaudiya Vaishnava Tradition des Hinduismus erklärt.

Der Link ist mit Timecode, müsste an die Stelle 10m50s (10 Minuten, 50 Sekunden) springen.

Ist mit deutschen Untertiteln !

https://youtube.com/watch?v=a6PaVkPhPiU


Gruß

OnkelSchorsch  17.09.2017, 17:14

Das ist ein Propagandavideo der Hare-Krishna-Sekte.

Das hat mit Buddhismus nicht das Geringste zu tun.

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OnkelSchorsch  17.09.2017, 17:42
@Mahakaruna

Das ist dennoch nichts anderes als Sektenpropaganda für eine der besonders gefährlichen, aggressiven Psychokulte.

Vergiss deren Lügengeschichten  über angebliche alte Tradtionen - solchen Unsinn erzählen Sekten gerne. Glauben tun das nur deren fanatische Anhänger, bei denen der Verstand durch die Sektengehirnwäsche schon ausgeschaltet ist.

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Was bitte soll "Germanentum" sein?

So etwas gab und gibt es nicht.

Die Religion der Stämme im Nordwesten Europas hatten keinerlei Beziehungen und/oder Ähnlichkeiten mit dem Buddhismus.

Zwischen Indien und Nordeuropa liegen vielleicht 10.000km. Wie hätte vor über 2000 Jahren ein Verbindung sein können.