Genügsamkeit ist natürlicher Reichtum, Luxus ist künstliche Armut?
Dieses Zitat stammt von Sokrates. Ist diese Aussage wahr, und wie ist sie zu verstehen?
4 Antworten
Hallo, weil ich gerade Zeit habe ;).
Was ist Wahrheit? Wahrheit ist von Wirklichkeit zu unterscheiden. Wahrheit bedingt der Sprache, was bedeutet das eine Aussage wahr sein kann - Aussagenlogik. Die Wirklichkeit kann sich ändern, somit könnte eine Aussage die einmal wahr war, falsch werden.
Ein Teilgebiet der großen griechischen Philosophen beschäftigten sich mit Logik. Aussagen dieser Philosophen sind wohl überlegt.
Ich nehme jetzt mal an dass ein Gegenteil von Genügsamkeit, Maßlosigkeit ist. Wobei anzunehmen ist das Maßlosigkeit in Luxus münden kann - Bsp.: superreiche Menschen haben Superyachten und keine Holzboote, müssen nicht fischen sondern bekommen Fisch und Köche mit dem Helikopter eingeflogen - auf die Superyacht. Dieses würde bedeuten das Luxus nicht notwendig ist. Hier bringen wir mal die menschlichen Bedürfnisse hinzu. Eine moderne Kategorisierung menschlicher Bedürnisse zeigt die Maslowische Bedürfnispyramide, diese ist in Grundbedürfnisse (untere drei) sowie Wachstumsbedürfnisse (obere 2) unterteilt - siehe Wikipedia. Ich gehe davon aus das die alten Philosophen wussten welche Bedürfnisse der Mensch hat.
Nun weiter; was ist Luxus? Es gibt Luxusgüter (Uhren, Autos, Villen, Privatflugzeuge etz.) und luxuriöse Dienstleistungen (Wellnesshotel, Luxushotel, Luxusrestaurant etz.), Merkmale von diesen sind Luxus: selten, teuer, „vermeintlich“ wertvoll etz.
Was bedeutet künstlich, künstlich ist alles was nicht von Natur aus ist. Bsp.: Ein Haus ist eine künstlich Höhle, ein Fluss ist natürlich, ein Stausee künstlich.
Was ist Armut? Armut ist wenn es an überlebenswichtigen Rohstoffen mangelt. Nahrungsmangel, Wassermangel. Rolexmangel - das wohl eher nicht ;). In unserer Zeit würde man Geldmangel hoch anfügen, wobei wir heutzutage die - von vielen geglaubten - natürlichen Güter in künstlichen Einrichtungen in künstlichen Verpackungen mit künstlichen Zusatzstoffen gegen Geld einlösen.
Was bedeutet Reichtum: Millionär zu sein? Stop, das reicht nicht mehr, heute ist man mit Milliarden reich. Die armen Millionäre haben an Status verloren - woran man erkennt das Aussagen zu verschiedenen Zeiten wahr und andererseits falsch sein können. 1980 waren Millionäre reich, heute ist das gar nicht mehr so sicher ob sie noch reich sind genügen Geld haben sie dennoch. Nehmen wir an das jemand alles Trinkwasser auf Erden entzieht, was bedeutet das kein Lebewesen recht lange überleben könnte. Was wäre jetzt besser: Genügend Wasser für alle Lebewesen um m leben zu können, Wasser im Übermaß für kurze Zeit, Milliardär zusein? Für mich ist ersichtlich das wir alle dann reich sind, wenn wir genügend haben um ein gutes Leben zu haben. Genügsamkeit.
Zur Bedeutung der Aussage von Sokrates:
„Genügsamkeit ist wahrer Reichtum“.
Aus meiner Sicht ist ein Mensch der sich und seiner Bedürfnisse bewusst ist und diese bedienen kann - in seinem kurzen Leben - sowie alles was vorhanden ist und über seine Bedürfnisse hinausgeht teilt oder abgibt in Balance mit der Natur, ausgeglichen. Alles was über dies hinausgeht ist unnötig.
„Luxus ist künstliche Armut“
Alles was über die Bedürfnisse eines Menschen hinausgeht, ist ein Bedarf der nicht nötig, somit nicht natürlich und folglich künstlich ist. Mit „Armut“ vermute eine Anspielung auf den nicht im Gleichgewicht mit der Natur lebenden Menschen, der mit äußerlicher Ansammlung an Seinenden seiner inneren Armut Kunde tut. Diese innere Armut deute ich als das Unwissen über sich, sich als Mensch, die Menschen und Tiere, die Welt, der Natur.
Ich bin der Auffassung das dieses Zitat wahr.
Es wird selbst dann wahr sein, wenn es kein Mensch mehr lesen kann.
Super Zitat.
Wer keine Bedürfnisse hat, fühlt sich reich, sofern er nur das hat, was er zum Leben braucht.
Wer im Luxus lebt, will davon immer mehr, ist selten zufrieden.
Glücklich sind die Bedürfnislosen, sie sind mit sich im Reinen. Du schreibst ja das Wort "antreibt"; angetrieben sein impliziert doch automatisch die Jagd nach etwas, was man erreichen will. Wenn man es dann hat, ist man sicher für einen gewissen Zeitraum glücklich, aber das nächste Bedürfnis wartet sicher schon. Es gibt dieser uralten Spruch: "Ein erfüllter Wunsch gebiert den nächsten"
Das ist schon richtig, nur ob man ohne Ziel im Leben glücklicher ist? Wenn dem so ist, müssten ja Obdachlose, die ihre Zeit totschlagen, oft noch mit Hilfe von Alkohol, die glücklichsten Menschen sein. Ich glaube da ist jeder Unternehmer, der den Traum hat und hart dafür arbeitet, erfolgreich zu werden, glücklicher. Denn ein anderer alter Spruch sagt: "Vorfreude ist die schönste Freude." Doch ohne dem Streben nach Zielen, Wünschen und Träumen gibt es keine Vorfreude.
Naja, Sokrates ist ja auch schon ein paar "Tage" her, da konnte er die Entwicklung der Menschheit nicht ansatzweise erahnen. Aber Vorfreude kann sich auch begrenzen auf ein warmes Essen und ein Dach über dem Kopf. Was die Obdachlosen betrifft: es gibt etliche unter ihnen, die erstaunlicherweise ihre Art zu Leben als ganz große Freiheit empfinden. Die Unterstützung, die sie vom Staat (uns) bekommon gab es zu Sokrates Zeiten nicht und sie reicht ihnen.
Für mich wäre es definitiv auch kein Bestreben, nichts mehr erreichen zu wollen, obwohl meine Ziele nicht mehr so hochgesteckt sind. Ich wäre weiterhin sehr zufrieden, wenn es bliebe, wie es ist.
Obdachlose sind ein sehr schlechtes Beispiel, denn sie sind nicht obdachlos, weil sie keine Bedürfnisse haben, sondern weil sie ihre Wohnung aus Geldmangel verloren haben. Andere sind tief verzweifelt, können sich aber nicht selbst helfen und wenden sich von der Welt ab.
Sokrates redet auch nicht von Bedürfnislosigkeit, sondern von Genügsamkeit. Ein Unternehmer, der ein neu gegründetes Unternehmen gleich so auslegt als wäre es ein Weltkonzern, wird scheitern, weil er zu viel Geld für Dinge ausgibt, die noch gar nicht notwendig sind. Auch hier ist Genügsamkeit (= realistische Ziele anstreben) wichtig.
Klar, wenn man obdachlos ist und hungrig, kann die Vorfreude auf ein eigenes Dach über dem Kopf und ein warmes Essen groß sein. Doch wenn man so wie wir bereits in einer hübschen Wohnung lebt und Essen im Überfluss hat, kann es ja diesbezüglich keine große Vorfreude mehr geben, denn man hat das ja bereits. Oder freust Du Dich jeden Tag aufs Essen wie ein Kind auf Weihnachten? Also ich zumindest nicht. Also braucht man Ziele, die man noch nicht erreicht hat. Wie Du nun ja selber sagst, dass Du Ziele hast, wenn auch keine hochgesteckten. Aber irgend ein Ziel braucht der Mensch, sonst wird es meiner Meinung nach totlangweilig.
Für Obdachlosigkeit gibt es natürlich die verschiedensten Ursachen, viele haben sich aber abgefunden mit ihrer Situation und leben ziellos in den Tag hinein. Wobei das auch nicht ganz stimmt, auch Obdachlose haben Ziele, wie z.b. die nächste Flasche Bier, und das meine ich nicht abwertend. Doch wirklich glücklich, das meinte ich, dürften trotz bescheidenem Lebensstil bzw. Genügsamkeit nur die wenigsten sein.
Bei einem Unternehmer ist Genügsamkeit immer eine Pflicht, wenn er erfolgreich werden bzw. bleiben will, er nennt das Kostenoptimierung bzw. Effizienz. Doch der Traum vom großen Erfolg ist der Antrieb vieler Unternehmer. Nicht umsonst nannte z.B. der Amazon-Gründer sein Unternehmen, als es noch eine kleine Klitsche war, nach dem größten Fluss der Welt.
Völliger Blödsinn. Reich ist man viel Geld auf dem Konto hatt
und wie ist sie zu verstehen?
einfach mal selbst darüber nachdenken, tut nicht weh
Ist das wirklich so? Wird das Leben nicht totlangweilig, wenn man keine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele mehr hat? Ist es nicht die Unzufriedenheit, die uns antreibt?