Gendern gut oder nicht?

Das Ergebnis basiert auf 40 Abstimmungen

Finde ich nicht gut weil 73%
Finde ich gut weil 18%
Andere Meinung 10%

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere Meinung

Gendern an sich, ist nichts schlechtes.

Ich sage und schreibe ja mittlerweile auch beide Formen, also z.B. Ärztinnen und Ärzte.

Mutter => Gebährende Person
Mann => Mensch mit Penis
Mitarbeiter/in: Mitarbeitende .....

Das finde ich wiederum schlicht dumm.

Das Thema Gendersternchen ist mir allerdings ein Dorn im Auge, da ich oft in Nachrichten von Tätern und im nächsten Satz von Opfer*innen lese.

Wenn diese Zeichen wenigstens konsequent genutzt werden würden, wäre das halb so wild, aber da diese Schreibweise eben oft bei negativen Personen und Gruppen nicht verwendet wird, ist es nicht vermessen anzunehmen, dass es dabei um mehr als nur Inklusion geht.

LG.

Finde ich nicht gut weil

Es ist einfach nur noch peinlich und unnötig. Die Menschen sollen aufhören so empfindlich zu sein. Gerade bei diesen Änderungen, die du auflistet.. es ist einfach nur noch gestört.

Abgesehen davon, finde ich, das deutsch eh schon eine schwere Sprache ist. Warum muss man sie für Menschen, welche die Sprache lernen wollen oder für welche, die eh schon Schwierigkeiten haben, noch komplizierter machen. Daran denkt kaum noch jemand. Hauptsache der gefühlte 1% (wer das in Wirklichkeit auch immer ist), fühlt sich unnötig beleidigt.

Außerdem, Gendern wird von so vielen abgelehnt, es trotzdem einzuführen, zeigt wieder, das wir uns immer weiter von einer Demokratie entfernen.

Von Experte OlliBjoern bestätigt
Andere Meinung

Die Fragestellung geht von einigen Prämissen aus, die so nicht ganz richtig sind:

  • Gendern schließt geschlechtsneutrale Formen wie z. B. das Partizip Präsens (Studierende) ein, doch das sind Formen, die es im Deutschen schon immer gab und keine Erfindungen irgendwelcher Ideologen.
  • LGBTQ+ hat mit Gendern nichts zu tun. Bei dieser Gruppenbezeichnung geht es in erster Linie um Partnerwahl und sexuelle Präferenzen. Gendern dagegen versucht, Wahrnehmung und Respekt für weibliche und nicht-binäre Personen zu stärken.

Was nun deine Frage betrifft: Vielerorts wird Gendern übertrieben bzw. werden vor allem von Gendergegner:innen mit Absicht immer wieder absurde Beispiele (Menschin) in die Diskussion geworfen.

Auch halte ich persönlich einen Zwang zum Gendern für unsinnig, ja kontraproduktiv. Wie oben geschrieben, geht es beim Gendern um eine Bekundung von Respekt, und der lässt sich niemals erzwingen.

Andere Meinung

Meiner Ansicht nach sollte das jeder so machen, wie er das möchte.
Auch bei der Sprache gibt es Geschmacksfragen, und in der Kantine ist es heute meist selbstverständlich, dass jeder das isst, was er mag.

Finde ich gut weil
Was mich aber stört, ist diese Gendern 2.0 das alles umbenannt wird.

Nichts wird umbenannt - es gibt schlichtweg genauere Bezeichnungen dort, wo sie nützlich sind.

Mutter => Gebährende Person

Nicht jede Mutter war eine gebärende Person, nicht jede gebärende Person ist eine Mutter.

Mann => Mensch mit Penis

Nicht jeder Mann hat einen Penis, nicht jede Person mit Penis ist ein Mann.

Mitarbeiter/in: Mitarbeitende .....

Das sind schlichtweg andere Formen von "Mitarbeiter".

Ich halte Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache, für eine sinnvolle Maßnahme. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, gemindert wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

KleinesHasi85 
Fragesteller
 28.06.2023, 13:06

Dein Ansatz gefällt mir, aber ich stimme dir nicht wirklich oder nur zu kleinen Teilen zu. Sorry.

Wenn ich z.B. E-Mails schreibe "die Mitarbeitenden der VR Bank" ok gut, brech ich mir nix ab, aber wenn bei uns Betriebsversammlung ist "Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werte Geschäftsleitung....." diese Einleitung klingt einfach nur albern, wenn man sagt "Sehr geehrte Mitarbeitenden" besonders wenn sie keiner damit angesprochen fühlt.

Es vereinfacht das Leben und schreiben nicht, es erschwert es, meiner Meinung nach (ich betone hier meinr Meinung nach).

Grade das Thema Person mit Penis/Gebärende Person. Mag sein, das Transmenschen ein bestimmtes biologisches Geschlecht haben , dieses lehnen sie aber ab, da sie ja z.B. von ER nach SIE "gewechselt" sind. Ein biologischer Mann kann keine Kinder bekommen aber eine Mutter sein und so weiter. Daher finde ich diesen Terminus albern. Eine biologische Frau hat zwar keinen Penis , aber nach der Geschlechtsangleichenden OP schon, die FRAU fühlt sich aber dann nicht als Mensch mit Penis, sondern eben als MANN, da sie bzw. er ja auch so lebt

Das ganze Gendern ist zu 90% albern, da es überwiegend die Nicht-Binären persönlichkeiten betrifft oder diese es wollen, da diese sich weder männlich noch weiblich fühlen

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Adomox  28.06.2023, 13:08
@KleinesHasi85
aber wenn bei uns Betriebsversammlung ist "Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werte Geschäftsleitung....." diese Einleitung klingt einfach nur albern, wenn man sagt "Sehr geehrte Mitarbeitenden" besonders wenn sie keiner damit angesprochen fühlt.

Beide Version sind gegendert, beide Versionen klingen nicht albern, von beiden Versionen werden mehr Personen als vom generischen Maskulinum angesprochen.

Grade das Thema Person mit Penis/Gebärende Person. [...]

Spannend ist, dass Menschen, diese solche Formulierungen ablehnen, immer direkt auf trans Personen rumreiten. Diese Formulierungen sind auch ganz ohne trans Menschen kontextgebunden genauer.

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KleinesHasi85 
Fragesteller
 28.06.2023, 13:17
@Adomox
Spannend ist, dass Menschen, diese solche Formulierungen ablehnen, immer direkt auf tran Personen rumreiten. Diese Formulierungen sind auch ganz ohne trans Menschen kontextgebunden genauer.

Wie ist denn diese Formulierung auf Nicht-Trans-Menschen anzuwenden ? Gut die Nicht-Binären viell. aber die sind wieder ein Thema für sich, da sie nicht wirklich einzuordnen sind und man auch nicht weis, wie man sie ansprechen soll "Herr" oder "Frau" trifft in dem Fall ja nicht zu. Hab einigs darüber gelsen.

Beide Version sind gegendert, beide Versionen klingen nicht albern, von beiden Versionen werden mehr Personen als vom generischen Maskulinum angesprochen.

Da stimme ich nicht zu. Warum nicht, weil es in meinen Augen eben doch alber ist. Unser Betriebsrat und auch die Person von der Gewerkschaft haben die Anrede "Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ...." verwendet, das hört sich richtig an. "Sehr geehrte Mitarbeitenden" klingt absolut falsch und das lehne ich in dem Kontext auch ab.

Rufe ich hingegen bei Kunden an und höre ein Band das sagt "Unsere Mitarbeitenden werden gleich für sie da sein" find ich zwar immer noch verstörend, aber damit hab ich mich abgefunden, da ich ja nicht weis, hab ich gleich eine Frau oder Mann am Höhrer.

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Adomox  28.06.2023, 13:24
@KleinesHasi85
Wie ist denn diese Formulierung auf Nicht-Trans-Menschen anzuwenden ? Gut die Nicht-Binären viell. 

Nicht-binäre Personen sind ebenfalls trans, nicht cis.

Ganz simpel: Nicht jede Person, die ein Kind gebärt (hat), ist neben der rein biologischen Funktion auch sonst Mutter des Kindes. Ebenso hat nicht jede Mutter ein Kind selbst zur Welt gebracht. Analog kann man auch die anderen Begriffe betrachten.

"Sehr geehrte Mitarbeitenden" klingt absolut falsch und das lehne ich in dem Kontext auch ab.

Das kannst du subjektiv gerne so sehen.

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KleinesHasi85 
Fragesteller
 28.06.2023, 13:39
@Adomox

Deswegen sag ich ja, meiner Meinung nach. Da hatte ich schon hitzige Anfeindungen deswegen. Es ist nur meine persönliche Meinung und Ansicht die ich kommuniziere. Ich feinde ja keinen an damit.

Ganz simpel: Nicht jede Person, die ein Kind gebärt (hat), ist neben der rein biologischen Funktion auch sonst Mutter des Kindes. Ebenso hat nicht jede Mutter ein Kind selbst zur Welt gebracht. Analog kann man auch die anderen Begriffe betrachten.

Dem stimme ich zu. Eine Mutter kann das Kind ja auch z.B. adoptiert haben oder anders herum es nach der Geburt zur Adoption oder der Oma oder sonst wem abgegeben haben. Dennoch ist der Begriff "Gebärende Person" albern in dem zusammenhang. Mutter , Punkt :)

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Adomox  28.06.2023, 13:44
@KleinesHasi85

Ganz ehrlich: Als albern empfinde ich es, andere Menschen nach ihrer Meinung zu fragen, und dann immer wieder nur die eigene als Kommentar darunterzusetzen, während man andere als "albern" bezeichnet.

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KleinesHasi85 
Fragesteller
 28.06.2023, 13:50
@Adomox

Ich bezeichne keine Menschen als albern (dich persönlich auch nicht), sondern einen Begriff im Kontext.

Ich versuche eine Art Diskussion zu führen mit den Kommentaren. Daher hab ich deinen Beitrag - unter anderem genommen, da er recht intressant ist und ich dir ja nicht komplett widerspreche.

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Adomox  28.06.2023, 13:52
@KleinesHasi85

Ich habe auch nicht geschrieben, dass du Leute als albern bezeichnest - du bezeichnest aber sehr wohl meine Meinung als albern, da die Nutzung solcher Begriffe als albern bezeichnest.

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KleinesHasi85 
Fragesteller
 28.06.2023, 14:12
@Adomox

Das sollte so nicht rüberkommen, sorry!

Ich mag aber diese Begriffe "Mitarbeitende" etc. dennoch nicht schön und ich befürworte das nicht. Das ist meine persönliche Ansicht, das du das anders siehst, ist für mich auch ok

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