Gelangweilt in Beziehung - wie geht ihr damit um?
Hallo an alle Antwortenden,
ich bin seit 5 Jahren in einer Bzhg. In unseren Zielen (Zukunft: Haus, Kinder,..) sind wir etwa gleich. Die Eigenschaften meines Partners halte ich für wertvoll. Auch Umgang mit Finanzen und Weitsicht, Festhalten an Bzhg sind wundervoll.
Allerdings stören mich die Freizeitaspekte. Mein Freund ist relativ langweilig was Unternehmungen angeht. Was wohl daran liegt, dass seine Eltern selten dafür offen waren und die Kinder sich selbst überlassen wurden oder später anstelle von schönen Unternehmungen eher arbeiten gingen (Arbeitshaushalt) und daher Spaß haben kaum praktiziert wurde. Es wird auch mit mir eher abgetan als müselig und eben nicht spaßig. Unternehmungen gelten als einmalig, nichts, dass man trotz Zeit wegen Verbeamtung in den Alltag (meine regelmäßig an Wochenenden) umsetzen könnte, da wir eben noch die Freiheit weil keine Kleinkinder im Haushalt besitzen.
Mich stört, dass wir dadurch nur geringen Spaß haben bzw neue Erlebnisse und Abendteuer nicht vorhanden sind. Ich bin entgegen seiner Einstellung "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" (bezogen auf Unternehmungen bzw allg. Neues entdecken) eher ein neugieriger Mensch, der auch eher gern draußen ist und kein Stubenhocker. Ich mag Sportaktivitäten etc. Das passt im Alltag kaum zusammen. Ich finds schade, da ich dadurch mit ihm nur wenig teilen kann.
Sonst bin ich sehr zufrieden aber ich halte den Alltag manchmal trotz meiner Liebe für ihn, als langweilig und eintönig.
Was ist eure Meinung dazu?
6 Antworten
Ich kann dich verstehen, weil ich (30 Jahre, seit rund acht Jahren in der aktuellen Beziehung) ganz ähnliche Situationen und Konstellationen aus meinem Umfeld kenne. So etwas belastet auch und man fragt sich, ob man nicht doch etwas verpasst oder ob da noch mehr ist und man nicht eventuell doch was ändern sollte, man ist ja noch jung ... ich kenne die Litanei und das kann schon an den Gefühlen nagen!
Aber das Leben ist keine einzige Party und Beziehungen sind halt immer auch zu einem gewissen Grad Kompromisse - perfekt ist es nie, so wie es den perfekten Partner eigentlich niemals geben wird. Möglicherweise bist du auch, ohne dass ich dir da zu nahe treten will, von deinen Erwartungen her zu "selbstbewusst" sage ich mal und erwartest von deinem PArtner Dinge, die er einfach nicht halten kann. Niemand kann komplett aus seiner Haut raus & was nicht da ist, das kann man auch nicht immer herbei schaffen. Wenn er den Wert solcher Ausflüge nicht zu schätzen weiß bzw. keinerlei Verlangen danach hat, dann kann man ihn nicht über Nacht zu einem Hobby-Ausflügler erziehen, der immer on Tour geht.
Ihr solltet vielleicht mal zeitnah und ehrlich - und ohne dass du ihn in die Ecke drängst, weil er dann sicherlich mauert und sich durchaus nicht ganz zu Unrecht bloßgestellt und brüskiert fühlen dürfte - drüber reden und beide eine Lösung finden, bei der ihr euch etwa in der Mitte trefft und eine Art Abkommen schließt: Ihr unternehmt gelegentlich was Nettes zusammen, aber du erwartest von ihm nicht, dauernd den Entertainer und Spaßmacher und Tanzbär zu spielen, der aufsteht und begeistert "jawoll" ruft, wenn du etwas von ihm möchtest bzw. wenn dir der Sinn nach einem Ausflug steht.
In einer Partnerschaft sollte man sich gegenseitig respektieren. Das ist nicht immer einfach und ich weiß, dass das vielleicht auch zu idealistisch ist & es bei meiner Partnerin und mir auch nicht immer zu hundert Prozent funktioniert- aber man sollte versuchen, sich diesem Ideal soweit wie möglich zu nähern und das geht auch dann, wenn man gelegentlich mal einen Kompromiss findet.
Klappt das alles nicht und ist auch eine Aussprache nicht fruchtbar sollte man evtl. echt an Trennung denken und dann seid ihr wohl einfach menschlich zu verschieden, aber das "empfehle" ich nicht und der Eindruck soll auch nicht entstehen... es wäre nur die aller-aller-allerletzte "Option" getrennte Wege zu gehen.
Mit ein bisschen Respekt, ehrlicher Achtung und wenn sich jeder etwas auf den anderen zubewegt sollte es aber wieder ins Lot kommen, ich wünsch euch dafür alles Gute!
Danke für deine Einschätzung, das glaube ich tatsächlich wirklich. Aus meinem Umfeld heraus, zeigt sich auch oft deutlich, welche Kompromisse funktionieren und welche nicht. Daneben stehen dennoch meine Zuneigung zu ihm und das Wissen darüber, dass ich auch nicht unbedingt der einfachste Mensch bin - als unsicher gebundener Mensch, haben wir schon viel an der Beziehung gearbeitet und tatsächlich bin ich sehr froh ihn zu haben. Ich glaube vielleicht auch unterbewusst, dass ich ihm iwann langweilig werde, wenn wir nichts großartiges machen. Stichwort unsicher gebunden. Aber ich finds toll, dass du so ehrlich darauf antwortest und deine Sicht auch mit Bezug auf deine eigene, hat mir sehr geholfen. Vielen Dank.
Grundsätzlich sind Männer nicht Entertainment Systeme die dazu dienen Spaß in dein Leben zu bringen. Allerdings was spricht dagegen gemeinsam Spaß zu haben an dieser Stelle verstehe ich deine Kritik. Wenn's dir so wichtig ist, dass du sogar die Partnerschaft kündigen würdest musst du nachhaltig das verhalten deines Partners manipulieren. Manipulieren im positiven Sinne sodass Er sich auch wohlfühlt und Spaß hat bei Unternehmungen. Vielleicht ist es möglich Sachen zu kombinieren? Z.b. irgend eine Aktivität und danach gibt es für ihn sein Lieblings bier oder Eis was auch immer. Was bestimmt nicht hilft ist die Aktivitäten schön reden, lass es bitte das soll dein Freund selbst beurteilen und man kommt sich so ziemlich veräppelt vor. Viel Erfolg!
Ich denke auch das gemeinsame Aktivitäten die Partnerschaft fördern. Wenn du das in die Richtung lenken möchtest musst du das irgendwie in sein Kopf einfädeln wie ich meinte vielleicht eine Belohnung im Anschluss. Verständlich das du dann traurig wirst allerdings ich glaube das hat nichts damit zu tun, dass er mit dir nichts unternehmen möchte sondern in sein Kopf das ganze wahrscheinlich mit viel Stress verknüpft ist. Mit der Erkenntnis ist das Anliegen zwar nicht gelöst du solltest das Problem aber nicht bei dir suchen in dem Fall.
Es wäre wichtig, dass du dich fragst, ob du unter solchen Umständen eine lebenslange Beziehung willst. Wenn nicht, ist jeder weitere Tag ein verlorener in deinem Leben.
Eine 5 jährige Beziehung sollte man niemals gleich wegschmeißen und wenn man so lange zusammen ist, muss es ja ziemlich gut passen. Darum würde ich das unbedingt ausdiskutieren, nur wenn er so gar nichts unternehmen will, würde ich in LETZTER Konsequenz über eine Trennung nachdenken
Du hast Recht. Aber anfangs muss sie sich über ihre Situation Klarheit verschaffen.
so sehe ich das auch. Der Kompromiss war, dass ich das meiste mit Freunden mache. Aber mir fehlt es eben meinen Partner zu haben. Ich kann auch beim Nacherzählen die Freude nicht teilen. Mir fällt nur auf, dass er durchaus bereit ist, bei Aktivitäten mitzumachen, bei Arbeitskollegen und wenn etwas Gruppenzwang dabei ist - dann gefällt es ihm auch. Scheinbar den Allerwertesten hochkriegen ist da die Schwierigkeit
Und du meinst, dass seine diesbezüglichen "Bemühungen" von Dauer sind?
Womöglich nicht. Er ist aber jemand, den man mitziehen und begeistern kann. Er selbst hat selten Lust, aber wenn dann bereitet er auch alles dafür vor
Ich kann dich gut verstehen, aber ihr scheint in einer komfortablen Situation zu sein und euch zu lieben. Sprich ihn einfach auf deine Bedürfnisse an, denn ansonsten macht es dich auf Dauer kaputt, wenn du immer nur zurückstecken musst.
Sein Verhalten wird auch Auswirkungen auf die Kindererziehung haben, also ob die Kinder mit vielen Unternehmungen groß werden oder nicht.
das denke ich auch. Ich habe mit ihm darüber oft gesprochen aber er scheints nicht zu kennen. Der Punkt ist, mit mir wurde auch nur sehr wenig unternommen, deshalb sehne ich mich umso stärker.
Und genau der Punkt mit den Kindern, stört mich auch. Sowas kann man nicht vorabsehen. Ich denke auch, dass er das unterschätzt wie wichtig ich das nehme. Daran merke ich, wie egal ihm Aktivitäten an sich sind - dass er sich das nicht vorstellen kann.
Ich geh zu den meisten Dingen eben allein weil ich mir das nicht nehmen lassen will. Aber gerade die Freude teilen - das wünsche ich mir
Ja, ich kann dich da gut verstehen. Aber wie hast du das schon 5 Jahre ausgehalten? Ich bin auch absolut kein Stubenhocker und gehe gerne raus. Ich bin zwar Single, aber ich kann mir gut denken, dass es viel toller manche Dinge mit seinem Partner zu teilen.
Wenn ihr wirklich so ganz verschieden seid und ihr schön länger darüber streitet, dann musst du dich irgendwann wirklich einmal fragen, ob das so auf Dauer gut gehen kann.
Du kannst ihm vlt auch eine Art Ultimatum stellen. Sag ihm, dass du so nicht mehr weiterleben willst und er entweder etwas mit dir unternimmt oder du dich trenne musst, weil dich das alleine ausgehen fertig macht.
Ist es wirklich noch Liebe, oder ist die Liebe eher zur Gewohnheit geworden. Das ist nämlich oft sehr schwer zu unterscheiden. Ich habe damals eine siebenjährige Beziehung beendet und habe sehr lange gebraucht bis ich Liebe und Gewohnheit unterscheiden konnte. Bevor ihr versucht euren Zielen nachzukommen würde ich mir ganz fest Gedanken drüber machen.
Wenn ihr mal z.B. Kinder habt und er sich nicht ändert, kann das richtig zum Problem werden. Umso mehr ihr euch aufbaut umso schwieriger wird es mit einer Entscheidung.
Ich hatte keine Freude mehr wenn er zu mir kam. Das war mehr so "Hallo auch schon da"
Er mußte mal ein paar mal weg aus beruflichen Gründen. Ich stellte fest das es viel angenehmer war wenn ich allein im Bett war, allein Fernseh schauen konnte und genoß die Ruhe nach der Arbeit.
Irgendwie war es ein viel freieres Gefühl wenn er nicht da war. Ist schwer zu beschreiben, aber ich habe niemals auf die Uhr geschaut "ach wann kommt den mein liebster" mir war es schlichtweg egal.
Als er damals seine Sachen geholt hat, ich habe geweint wie blöd, wusste aber nicht wirklich warum. Aber war froh als er ging. Ich glaube ich habe nicht wegen meinem Ex geweint, sondern weil ich mich doch von einer gewissen Gewohnheit verabschiedet habe. Keine Ahnung.
Er hat mir auch nie irgendeinen Grund gegeben warum ich jetzt Schluß machen sollte, aber ich liebte ihn einfach nicht mehr. Sieben Jahre sind halt schon sehr lange und da überlegt man sich 10x ob man das einfach so beendet. Ich hab ewig überlegt und habe ihn das Herz gebrochen was mir auch leid tat aber es war die richtige Entscheidung.
hm verstehe ich. Wenn haben auch immer sehr viel an der Bzhg arbeiten müssen, weil wir beide große Sturköpfe sind. Mir gings eine Zeitlang auch so. Wir wohnen nicht zusammen, wodurch wir so schon relativ viel machen können, was wir wollen. Deshalb ist mir wichtig, dass die übrige Zeit schön verbracht wird. Was du sagst, kenn ich aber. Wobei mit der Gewohnheit auch Ruhe und Gelassenheit eintritt, die hatten wir lang nicht. Ich schätze aber genau das, dass man nicht 100 Meter in die Luft springt vor Freude, sondern vielmehr die Verbundenheit spürt. Durch die fehlende familäre Zugehörigkeit meinerseits, werte ich das vielleicht auch höher als andere.
Hast du deinen Partner nicht länger schätzen können für das was er ist ? Oder auch keine Lust Energie in die Partnerschaft zu stecken, um die Liebe vielleicht wieder anfachen zu können? 7 Jahre sprechen ja auch für euch gewissermaßen
danke, dass du mich verstehst und meinen Wunsch nicht als larifari abtust. Mir ist es wirklich wichtig, weil ich denke, dass man dadurch seinen Partner noch besser kennenlernt und es einen zusammenschweißt. Ich will ihn nur nicht zwingen oder das Gefühl haben, wir machen etwas nur wegen mir. Das macht mich traurig und dann macht es mir auch keinen Spaß.
Ich finds nur schade, weil der Rest schon eher stimmt als nicht stimmt