Gedicht Kontraste?

4 Antworten

oh, ich liiiiiebe dieses Gedicht es geht um inhaltliche Gegensäte, oder also im Sinne von Stilmitteln? das wäre dann bauen, einreißen, blühen, zertreten, also immer dieser Gegensatz, Tod und Leben, entstehen und vernichten. Wie du das erkennst? Naja, such gegensätzliche Wörter, Bilder, die einen Kontrast bilden. Was für eine Funktion hat das: Das werde ich dir jetzt nicht vorsagen, aber es unterstreicht einen typischen Grundgedanken der Epoche aus der das Gedicht stammt. (irgendwas musst du auch noch selbst machen, screb deine Lösung in de Kommentare, wenn du willst)

CordisDie 
Fragesteller
 07.08.2013, 17:29

Dankeschön werde ich gleich machen :)

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CordisDie 
Fragesteller
 07.08.2013, 17:40

Also so sieht es momentan aus alles was GROß GESCHRIEBEN wurde habe ich unterstrichen :)

Es ist alles eitel

Du siehst, wohin du siehst, nur eitelkeit auf erden. Was dieser HEUTE BAUT, REIßT jener MORGEN ein; Wo jetzund städte STEHN, WIRD eine Wiese sein, Auf der ein schäfers kind wird spielen mit den herden;

Was itzundt prächtig BLÜHT, SOLL bald zutreten werden; Was JETZT so pocht und trotzt, IST morgen asch und bein; Nichts ist, das ewig sey, kein ertz, kein marmorstein. JETZT LACHT das glück uns an, BALD donnern die beschwerden.

Der hohen thaten ruhm muß wie ein traum vergehn. SOLL denn das spiel der zeit, der leichte mensch BESTEHN? Ach, was ist alles diß, was wir vor köstlich achten,

Als schlechte nichtigkeit, als schatten, staub und Wind, Als eine wiesen blum, die man nicht wieder find't! Noch wil, was ewig ist, kein einig mensch betrachten.

So ich denke mal ich habe einen großen Fehler bestimmt irgendwo gemacht aber ich hoffe es ist richtig

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Johrann  07.08.2013, 18:44
@CordisDie

Hier hast du noch einige vergessen.

Es ist alles eitel

Du siehst, wohin du siehst, nur eitelkeit auf erden. Was dieser HEUTE BAUT, REIßT jener MORGEN ein; Wo jetzund städte STEHN, WIRD eine Wiese sein, Auf der ein schäfers kind wird spielen mit den herden;

Was itzundt prächtig BLÜHT, SOLL bald zutreten werden; Was JETZT so pocht und trotzt, ist morgen (jetzt und morgen) asch und bein; Nichts ist, das ewig sey, kein ertz, kein marmorstein. JETZT LACHT das glück uns an, BALD donnern die beschwerden.

Der hohen thaten ruhm muß wie ein traum vergehn. SOLL denn das spiel der zeit, der leichte mensch BESTEHN (Verstärkung durch Reim)? Ach, was ist alles diß, was wir vor köstlich achten,

Als schlechte nichtigkeit, als schatten, staub und Wind, Als eine wiesen blum, die man nicht wieder find't! Noch wil, was ewig ist, kein einig mensch betrachten

Kontraste dienen als stilistisches Mittel durch eine Gegenüberstellung die Positionen zu verstärken..

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Erkennen ist doch einfach. Zum Beispiel ist bauen und einreißen ein Gegensatz. Oder dass die Zeit in der Gegenwart steht ("Wo Zeit und Städte stehen) und dann die Verwendung der Zukunft: "wird eine Wiese seyn.". Das geht auch nicht. Wenn die Zeit steht, gibt es keine Zukunft.

Was das alles zu bedeuten hat, ist schwieriger zu erraten.

Wenn da zum Beispiel ein Satz wäre "Jetzt ist es hell und nachher wird es dunkel"

Dann ist hell / dunkel der Kontrast. Über die Funktion von Kontrasten solltest du dir schon selbst Gedanken machen.

In heutiger Orthographie sieht das Sonnett von Andreas Gryphius aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs so aus:

Es ist alles eitel

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein;
Wo jetzund Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden;

Was jetzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden;
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch und Bein;
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach, was ist alles dies, was wir vor köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind,
Als eine Wiesenblum, die man nicht wieder find't!
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten.

Da das Wort "eitel" damals, als sich Katholiken und Protestanten in jahrzehntelangem Krieg die Schädel einschlugen und das Land verwüsteten, "nichtig" od. "ohne dauernden Wert" bedeutete, sagt das Sonnett in typisch barocker Lebensphilosophie, dass nichts auf dieser Welt von Bedeutung und Dauer ist, man kann ja nichts ins Jenseits mitnehmen!
Daher die vielen "Kontraste" = Gegensätze zwischen ** jetzt** und später im Sonnett. Du wirst sie leichter auffinden, wenn du sie in unserer Schreibung geschrieben siehst.

Koschutnig  07.08.2013, 18:08

Ich seh, du hast ja allerhand aufgespürt, doch wie steht's mit den gegensätzlicheh Nomen? Auch ist logischerweise gegen Schluss Etliches drin, etwa. : Ruhm : Traum; was wir für ("vor") köstlich (er)achten : Nichtigkeit, Schatten, Staub und Wind

Übrigens - mir ist ein RS-Fehler passiert (alte RS): muss heute mit -ss!

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CordisDie 
Fragesteller
 07.08.2013, 18:31
@Koschutnig

Das nenn ich mal ne Erretung ! :D Vielen Dank für ihre Antwort

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