Gibt es sowas überhaupt, wie im Gedicht Tristan von August von Platen geschildert?

1 Antwort

Das Gedicht wurde zu einer Zeit (1825) geschrieben, wo man "starke Gefühle" noch kannte und auch zeigen konnte. Man dachte und sprach in großen und dramatischen Begriffen, wie z.B. in diesem Dreiklang:  Schönheit, Liebe und Tod

Wie deine Bemerkungen ja belegen, leben wir heute ganz anders. Wir denken weniger dramatisch, wir machen auch in großen Gefühlen oft Kompromisse.
Wir "schauen mal, ob es passt, mit der Liebe"  Die großen Gefühle sind uns eher verdächtig, denn manchmal führen sie zu Enttäuschungen oder zu Unglück.  Und den Tod lassen wir gerne ganz außen vor.

Ob das schade ist ? Jedenfalls ist das Gedicht so, dass es uns auch heute noch beeindruckt. Ein bißchen durchdringt es nämlich den Schutzschild unserer Coolness. Tief in unserem Innern können wir diese Gefühle vielleicht ein wenig nach empfinden.