Ganz ehrlich: Ich würde lieber gekreuzigt werden?
Auch wenn dies viele momentan nicht verstehen werden, weil ich mich auf einen Bibelvers beziehe, den die Kirchen gerne als "im übertragenen Sinn" deklarieren.
Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
Ich weiß nicht, wie es Euch damit geht. Bisher ist mit wenigen Ausnahmen noch ein jeder Mensch gestorben. Und wenn ich über meinen eigenen Tod nachdenke, so möchte ich lieber gekreuzigt oder erschossen werden, als 7 lange Jahre, so wie meine Grossmutter an Magen- und Darmkrebs leiden, bis es zu Ende geht.
Wie seht ihr dies eigentlich?
17 Antworten
Hallo FreigeisterM,
leider ist es nicht jedem vergönnt friedlich im Tod zu entschlafen.
Man kann zwar einiges im Vorfeld regeln- aber eben nicht alles.
Persönlich habe ich eine Patientenverfügung erstellt die verhindern soll das ich künstlich unnötig lange am Leben erhalten werde bei zugleich abnehmender Lebenserwartung und Lebensqualität. Gut ist wenn man dabei sich beraten lässt.
Wir können die Situation von uns allen einmal wie folgt betrachten:
Wir alle befinden uns in einer Todeszelle und warten auf den Tod. Dann stirbt der Eine, ein Anderer Später. Keiner kann die Todeszelle verlassen. Aber zugleich bringen sich die Todeskandidaten durch Mord, Terror und Krieg auch noch selber gegenseitig früher zu Tode als erforderlich - in der Todeszelle.
Ist das nicht ein törichtes Verhalten?
Wie kamen wir in die Todeszelle?
Römer 5:12 Darum: So wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich der Tod so unter allen Menschen ausgebreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten. . .
Erbsünde! Unvollkommenheit! (Zugelassen für eine bestimmte Zeit aus guten Gründen)
Und jetzt kommt die gute Botschaft: ES GIBT EINE TÜR!
Sinngemäß der Ausgang aus der Todeszelle und zugleich der Eingang zu einem ewigen Leben in Eden, dem Paradies:
Auszug Johannes 10:7-15 Da erklärte Jesus weiter: „Eins steht fest: Ich bin die Tür für die Schafe. ... Ich bin die Tür. Jeder, der durch mich hineingeht, wird gerettet werden, . . . . . .Ich bin gekommen, damit sie Leben haben – Leben in seiner ganzen Fülle. . . . .Ich bin der gute Hirte. Ich kenne meine Schafe und meine Schafe kennen mich, so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. . .
Die Schafe folgen dem Hirten, also Jesus nach. Er war bereit für seine Schafe zu sterben. Sollen wir Jesu nachfolgen und auch sterben?
Ja - in folgendem Sinn:
Römer 6:3, 4 Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod getauft wurden? Wir wurden also durch unsere Taufe in seinen Tod mit ihm begraben, damit so, wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch wir ein neues Leben führen.
Taufe: Untertauchen im Wasser (-> Sterben), herausgehoben symbolisch zum ewigen Leben mit folgender Zusage:
Johannes 3:16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.
Beginnt man Jesus nachzufolgen, der sich als Vorbild im Alter von 30 Jahren taufen lies um für uns zur Vergebung der Sünden in den Tod zu gehen, dann ist man bereit die "todbringenden Eigenschaften" in und an uns abzulegen und sterben zu lassen um so dem Vorbild Jesu zu folgen:
Epheser 4:23, 24 . . .daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.
Jesus war bereit für unsere, Deine und meine Sünden zu sterben. Wozu sollten wir bereit sein wenn wir ihm nachfolgen wollen?
Johannes 13:34, 35 Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe, daß auch ihr einander liebt. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt.“
So zeigt man das man bereit ist so wie Jesus alles auf sich zu nehmen. So zu leben ist der Weg, den Jesus empfiehlt:
Johannes 14:6 Jesus erklärte ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Ja - das ist die richtige und einzige Türe aus der Todeszelle zur Rettung!
Es gäbe noch viel zu sagen. Das hier mag genügen.
Beste Grüße FreigeisterM,
Jens
Ganz lieben Dank für den Stern. Ich freue mich immer wenn ich helfen konnte!
Du vermischst hier zwei Sachen:
- der Wunsch nach einem schnellen Tod: diesen Wunsch teile ich. Aber Kreuzigung war kein schneller Tod. Es war ein unglaublich langsamer und qualvoller Tod. Die Leute sind erstickt oder an ihren Verletzungen gestorben, und wenn das zu lange ging haben die Römer dir die Beine zerschlagen um das Ersticken zu beschleunigen. Da wäre mir erschießen doch deutlich lieber.
- Die Bibelstelle: Hier wird das Kreuz als Tötungssymbol benutzt. Jesus fordert uns aber nur bildlich gesehen auf uns zu töten, denn wir sollen ja anschließend "nachfolgen". Damit ist gemeint, das wir unser eigenes Leben aufgeben und für Jesus anfangen zu leben. Wir sterben also bildlich um für Jesus zu leben. Sonst hätten sich die Jünger ja alle kreuzigen müssen -was total absurd ist.
Gut Lesen tut Not. Der Kreuztod dauerte viele Stunden bis Tagen; nicht ,,ein paar".
Es geht doch dabei, sein Kreuz auf sich zu nehmen, nicht darum, dem Leiden auszuweichen, sondern es als Teil der Nachfolge auf sich zu nehmen. Es ist doch ein Riesenunterschied, ob du dich kreuzigen lässt, weil du einem langen Leiden ausweichen willst, oder ob du dafür gekreuzigt wirst, dem Herren zu folgen und die Wahrheit zu verkünden.
Ist wie mit allem im Christentum: Ein anderer Standpunkt macht aus genau derselben Faktenlage etwas völlig anderes. Oft auf recht paradoxe Weise.
Genau so funktioniert Umkehr: Die Fakten, deine Geschichte, deine Person bleibt, und doch ist alles anders und neu. Du gibst deinen Standpunkt auf, und nimmst den deines Herren an. Und etwas völlig anderes entsteht.
Auch ich habe Angst vor dem Leiden. Auch ich bin krank, und auch ich habe schon Menschen jahrelang unter unwürdigen Bedingungen dahinsiechen sehen. Auch ich hätte schon Menschen am liebsten die Schläuche aus dem Körper gerissen, an denen sie monatelang zwischen Leben und Tod gehalten wurden, noch nicht mal in der Lage sich zu kratzen oder irgendwie zu kommunizieren. Eine Vorhölle für Menschen, die man liebt. Ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Keiner dieser Menschen hätte das unter natürlichen Bedingungen länger als zehn Tage ertragen müssen.
Du kannst dir einen schnellen Tod erbitten. Ich habe auch schon um den Tod gebetet, und bin inzwischen froh, dass meinem Ansinnen nicht stattgegeben wurde.
Du kannst dir von Ärzten helfen lassen, und lebensverlängernde Maßnahmen ablehnen. Meiner Meinung nach kannst du sogar Schmerzmittel und Beruhigungsmittel so hoch dosieren lassen, dass dein Leben sich verkürzt. Schreib eine Patientenverfügung, möglichst anwaltlich beglaubigt, sprich mit allen Angehörigen. Sag ganz klar, dass du in ein Hospiz willst, oder zumindest palliativmedizinische Betreuung willst.
Aber mit religiösen Aussagen herumspielen, und dabei beim Gegenteil des eigentlich Ausgesagten zu landen, das ist kein vernünftiger Ansatz.
Ich möchte nicht gekreuzigt werden. Es gibt viel schnellere und leidlosere Hinrichtungsmethoden.
Den Bibelvers verstehe ich aber so, dass man Jesus kompromisslos nachfolgen sollte - auch wenn das Leid oder sogar Tod bedeutet.
Du ich auch. Ich bin allerdings auch nicht der Meinung, dass Jesus von Gott Vater so unmenschlich behandelt worden wäre. Jesus war ein Mensch. Hätte also auf jeden Fall sterben müssen. Und da war die Kreuzigung noch eine schnellere Art.
Hallo Freigeist,
Du hast den Bibelvers falsch verstanden. Es geht in diesem Vers ums Leben, nicht um den Tod!
Es steht ja den Kreuz tragen, also laufen, leben.
Es bedeutet, dass man das Leben annimmt, als Christ. Es hat nicht unbedingt was mit der Krankheit zu tun. Es kann genauso auch ein anderes Leid sein.
Ich will jetzt nicht alles erklären, denn ich weiss nicht, was Dich interessieren könnte. Wenn Du Dich wirklich mit dem christlichen Glauben beschäftigen willst, dann besorge Dir eine eigene Bibel oder das Neue Testament. Lese es selber, das ist besser ein irgendwo einen Bibelvers aufzuschnappen. Und besuche regelmäßig einen Gottesdienst, da wird in einer guten Predigt ein Vers gut erklärt.
Hier die moderne Bibelübersetzung:
Und hier bekommst Du weitere umfassende Informationen, kannst auch Fragen stellen:
Wo sind ein paar Stunden Schmerzen und wo ein paar Jahre?