G-Dur in Blues?

2 Antworten

Der Begriff "Bluestonleiter" ist nicht eindeutig definiert. Manche verstehen darunter die Moll-Pentatonik + die verminderte Quinte (b5). Eine solche "Bluestonleiter" ist aber unvollständig, weil im Blues auch andere Töne verwendet werden.

G-Dur Pentatonik: G A H D E G

G-Moll-Pentatonik: G Bb C D F G

Das, was viele unter "G-Bluestonleiter" verstehen: G Bb C Db D F G

Was meiner Meinung nach die "eigentliche Bluestonleiter" ist, weil sie alle Töne enthält, die im Blues so gebraucht werden:

G A Bb H C Db D E F G

G-Blues bedeutet eigentlich, dass man die G-Dur-Tonleiter nimmt und dann die blue-notes einfügt, und das sind die b3 (kleine Terz, also das Bb), die b5 (verminderte Quinte, das Db) und die b7 (kl. Septime, das F). Das Fis kommt in der Bluestonleiter nicht mehr vor. (höchstens beim Jazz-Blues).

Damit ist die Bluestonleiter sowas wie eine Mischung aus Dur und Moll (beide Terzen sind drin), das E als Sexte ist nur in der Dur-Ton-Leiter, das F als Septim nur in der Molltonleiter und dann kommt da noch das Db dazu.

oetschai  25.02.2014, 10:18

Wunderbar erklärt!
Vielleicht noch ergänzend: die "blue-notes" sind zumeist keine "sauberen", exakte Intervalle - der gespielte / gesungene Blues-Ton liegt etwas tiefer als z.B. b3 (was beim Klavier natürlich nicht so ohne Weiteres spielbar ist....). Diese Töne erzielen ihre "bluesige" Wirkung v. A. beim Singen, mit der Mundharmonika (Blues-Harp), mit der Gitarre (dr. Ziehen der Saite), kurz: mit allen Instrumenten, deren Tonumfang nicht auf eine fixe (z.B. gleichtemperierte) Stimmung festgelegt ist.
Beim Klavier kann man jedoch auch die Illusion einer blue-note erzeugen, indem man den darunter liegenden Halbton quasi als "Vorschlagnote" mit einbezieht - mit ein bisschen Übung kriegt man damit auch ein anständiges Blues-feelig hin... ;-)

0

G, Ais, C, Cis, D, F G