Funktion der poleis im antiken Griechenland?

1 Antwort

Die Frage ist etwa schwierig, weil nicht erläutert wird, um welche Zeit es geht und in Bezug auf was und für wen die Funktion gemeint ist.

Die Polis (griechisch Singular: πόλις [polis], Plural πόλεις [poleis]) ist ein bestimmte Art von Staat und hatte also Funktionen eines Staates.

Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. wurde bei den antiken Griechen die Polis das gängige Organisationsmodell.

Eine Polis war eine politische Gemeinschaft. Als eine Bürgergemeinde/Bürgergemeinschaft war sie ein Personenverband der zu ihr gehörigen Bürger. Politische Teilhabe hatten freie Männer.

Zu einer Polis gehörte üblicherweise eine (häufig städtisches) Siedlungszentrum (griechisch: ἂστυ [asty]) und ein dazugehörigen Umlandes (griechisch: χώρα [chora]). Im Siedlungszentrum gab es einen Marktplatz (Agora [griechisch: ἀγορά) als Versammlungsort und als Kultzentrum (mit Altären und/oder Tempeln), später wurden dort auch öffentliche Gebäude errichtet.

Funktionen einer Polis waren:

  • Zusammenleben als politische Gemeinschaft (von Freien und grundsätzlich Gleichen)
  • Selbstverwaltung und Selbstregierung
  • Praktizierung einer Rechtsordnung zur Regelung des Zusammenlebens
  • Schutz/Verteidigung
  • Anstreben eines guten Lebens durch Nutzen einer Zusammenarbeit

Die Griechen der Poleis hatten politische Ideale, die auf Autarkie (Selbstgenügsamkeit, Selbständigkeit, wirtschaftliche Unabhängigkeit) und Autonomie (Selbstbestimmung, nach eigenen Gesetzen leben) zielten. Die freien Bürger waren der Polis unmittelbar und nicht durch Abhängigkeitsverhältnisse vermittelt verbunden.

Geographische Gegebenheiten wie viele Gebirge und Inseln bieten eine gewisse Erklärung für die Vielzahl der Poleis.

Die antiken griechischen Städte waren nicht alle sehr weit entfernt voneinander.