Führt Schüchternheit zu Depressionen?
Ich bekomme mit das so 50% alle in meiner Selbsthilfegruppe "Für Schüchterne" Antidepressiva nehmen?
Gehen also Schüchternheit und Depressionen Hand in Hand?
Sie hätten ja auch in eine Selbsthilfegruppe für Depressive Menschen gehen können, aber Sie kommen zu uns. Also muss das doch auch zusammenhängen, oder?
9 Antworten
Nein. Schüchtern war ich schon immer. Die Depressionen hatten ganz andere Ursachen.
Umgekehrt kann ich mir das sehr gut vorstellen. Depressionen gehen auf das Selbstwertgefühl. Und wenn Dir das den Bach runter geht, kann das zu Schüchternheit führen.
Auch leidet die Antriebsstärke unter den Depressionen.
Außerdem werden Antidepressive nicht nur bei Depressionen verschrieben. "Ein Antidepressivum oder Thymoleptikum ist ein Arzneimittel aus der Klasse der Psychopharmaka, das vornehmlich in der Behandlung von Depressionen verwendet wird. Antidepressiva können darüber hinaus aber auch bei einer Vielzahl von anderen psychischen Störungen eingesetzt werden. Weitere Anwendungsgebiete sind z. B.[1][2]
- Zwangsstörungen und Panikattacken,
- einige Angststörungen oder Phobien, die posttraumatische Belastungsstörung,
- Essstörungen, chronische Schmerzen und Entzugssyndrome,
- Schlafstörungen und das prämenstruell-dysphorische Syndrom."
Ich vermute, die Leute aus der Selbhilfegruppe bekommen sie wegen ihrer Angststörungen, nicht wegen Depressionen.
Die Depression ist so eine Art Überbegriff, in der sich auch Schüchternheit oder soziale Phobie finden. Oft ist eine soziale Phobie Bestandteil einer Depression, vielleicht sogar der Grund dafür. Einige Antidepressiva wirken auch sehr gut gegen die Sozialphobie.
Ich denke das ist unterschiedlich.
Man kann Depressionen ja durch die verschiedensten Faktoren bekommen.
Bzw. durch ein Zusammenspiel von Faktoren.
Das können dann Traumatas sowohl in der Kindheit als auch später sein. Depressionen können sich auf das Selbstwertgefühl auswirken & können zu Stille führen oder besser gesagt einem Vermeidungsverhalten.
Ebenso kann es aber sein das im Fall einer Sozialen Phobie daraus eine Depression entstanden ist.Und Soziale Phobien entstehen häufiger eher durch Vermeidungsverhalten,eher schüchtern sein etc.(Was jetzt aber auch nicht auf alle zutreffen muss)
Ich glaube man kann das einfach nicht pauschalisieren & die Erfahrungen gehen da weit auseinander, können aber ähnlich sein.
Schüchternheit resultiert oft - nicht immer - aus mangelndem Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein oder Selbstwertgefühl. Wenn man mit sich selbst nicht zufrieden ist, sich selbst nicht mag wie man ist, dann sind viele Menschen schüchtern. Man traut sich ja selbst nicht über den Weg, mag sich selbst nicht, wie sollten einen dann schon andere mögen? Solche Gedankengänge spielen sich häufig ab bei einem geringen Selbstvertrauen. Deshalb bleibt man eben für sich, aus der Schüchternheit folgt oft Einsamkeit und Einsamkeit macht unglücklich oder sogar depressiv. Nicht jeder schüchterne Mensch ist gleich depressiv, doch wenn die Schüchternheit aus genannten Punkten resultiert, ist die Chance sehr hoch, dass sich früher oder später Depressionen daraus entwickeln.
Ich bin total schüchtern aber leide nicht unter Depressionen. Ich kann mich aber auch selbst ganz gut leiden. Vielleicht hilft das.
Ich sah das genau umgekehrt, Schüchternheit geht auf das Selbstwertgefühl und führt zur sozialen Isolation, die führt zu Depression.