Führt die Abwesenheit von Religion zu einer nihilistischen Welt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Nihilismus
Kurze Definition : "Nihilismus (lateinisch nihil ‚nichts‘) bezeichnet einerseits allgemein eine Weltsicht, die die Gültigkeit jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung verneint."
Alles ist quasi sinnlos und ohne Wert.
Ich meine insbesondere den Islam, da ich selber Muslime bin und in Phasen, in denen ich nicht religiös bin, oft so eine Einstellung vertrete.
*Oder halt Weltbild statt Welt, je nach dem wie man es sieht.
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
7 Antworten
Ich brauche keinen Gott, oder einen übergeordneten göttlichen Plan, damit mein Leben mit Sinn erfüllt ist.
Mein Leben und das aller anderen hat allein durch unsere Existenz einen Sinn und Wert.
Das Leben an sich, braucht keinen besonderen Grund um sinnvoll und wertvoll zu sein.
Den Wert, dass unser Leben für uns hat, wird allein von uns definiert.
Es ist erst etwas sinnlos, wenn man es für sinnlos hält.
Und wenn Gott von vorne bis hinten alles durchgeplant hat, dann würde das Leben in meinen Augen für mich keinen Sinn haben.
Ich mag den Gedanken dass jemand mein Handeln kontrolliert nicht.
Wenn alles was wir in unserem Leben tun von jemand anderem kontrolliert wird, haben wir dann jemals gelebt? Nein , haben wir nicht. Wir haben zugeschaut wie jemand anderes unser Leben gelebt hat. Würde dies nicht unser Leben entwerten?
Vielleicht, aber das ist jedem selbst überlassen das zu entscheiden.
Wieso sollte man etwas sinnloses, den nicht für sinnlos halten? Ohne Gott ist das nämlich so
Ich mag den Gedanken dass jemand mein Handeln kontrolliert nicht.
Ohne Gott gibt es keine Freiheit
Wenn Gott, nichts anderes tut als Leben zu erschaffen, dieses zu lenken und nach seinem Gutdünken zu definieren und das für alle Ewigkeit. Wäre dann nicht auch "sein" Leben sinnlos? Im Prinzip tut er doch nichts anderes als Puppen zu erschaffen und diese nach seinem Gutdünken in einem riesigen Theaterstück aufführen zu lassen.
Hab ich vorhin bei ner Frage geschrieben:
Ich denke unsere Seelen haben quasi abseits unserer Welt unsere Entscheidungen schon getroffen, und Gott weiss das und hat die Welt danach ausgerichtet. D.h Gott weiss, dass ich wenn ich 40 bin in einer Situation bin, wo ich mich entscheiden muss, ob ich 10€ spare oder ne Pizza für 10€ kaufe, weiss Gott, was ich machen werde, und hat demnach zB geplant was der Pizzabote in dem Moment tun wird. Etwas kompliziert das so kurz zu erklären😅 Es ist also schon alles vorprogrammiert, aber wir haben uns trotzdem auf eine bestimmte Weise entschieden.
Ja, ist schon wie ein Theaterstück, man entscheidet aber trotzdem ein paar Sachen und man hat wenigsten eine göttliche Aufgabe und zwar gut zu handeln und Gott zu dienen.
Weshalb sollte ich Gott dienen? Und wie? Was kann ich für ein ein allmächtiges und allwissendes Wesen tun? Außer ihn zu belustigen? Und ihn irgendwie beschäftigt halten?
Seinen Willen gehorchen, aber wozu? Er hat doch schon alles was er will und er kann alles tun was er will er braucht niemanden der ihm hilft.
Natürlich, kann es auch sein dass es ihm einfach Spaß macht andere nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Aber woher soll ich das wissen? das wird wohl nur er selber wissen.
Besser als wie ein Tier auf der Suche nach Befriedigung zu haben, die nach kurzer Zeit weg ist.
Man kann auch abseits von Religionen einen Sinn im Leben finden, etwas finden was einen dauerhaft erfüllt.
Was das ist, ist für jeden etwas anderes. Manche widmen ihr Leben dem Schutz anderer, andere wollen ihr Wissen erweitern, und wiederum andere sehen den Sinn im Leben dabei anderen beim suchen des Sinns zu helfen.
Aber ein Gedanke, lässt mich gut gelaunt zurück. Was wenn auch Gott nur auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens ist? Und seine Antwort darauf sind wir und der Rest des Universums.
Ich finde deine Denkweisen sehr gut.
Aber dieses Hin und Her mag ich nicht so. Ich schreib am besten später oder morgen einen längeren Text wo alles etwas genauer erkläre.
PS: Gott ist nie auf der Suche, da er etwas "gefunden" hat oder nicht. Das liegt daran, dass er nicht wie wir Menschen in einem Zeitpunkt "gefangen" ist.
Wünsch dir noch einen Schönen Tag.
Nein keineswegs.
Es führte zu einer Welt welche sich um die realen Probleme und Notwendigkeiten dieses Planeten kümmern kann ohne zusätzliche künstliche Konflikte um imaginäre "Götter".
Wiedermal eine Frage, die indirekt unterstellt, allein die Unterwerfung unter bronzezeitliche, kanaanitische Berggespenster könne dem Leben einen "Sinn" geben.
Absoluter Unsinn und keine ernsthafte Diskussion wert. Jeder nicht-"Gottes"-gläubige Mensch auf dieser Welt, der ein glückliches und erfülltes Leben führt, ist ein eindrucksvoller Gegenbeweis zu dieser kruden These.
Also eine Unterwerfung hätte für mich einen Sinn, da wüsste ich wenigstens was mein Meister von mir will
Es gibt andere Wertekanons, an die man sich dann orientieren könnte (Ethik, Philosophie, Spiritualität)....auch wird dadurch der Wert des Seins rsp. das Sein selbst nicht aufgehoben; das Sein besteht ja weiterhin...
Nihilismus ist ein kläglicher Versuch, sich vor der eigenen Verantwortung zu drücken...
Gruß Fantho
Religionen sind menschliche Machtinstrumente. Ideale oder auch Glauben sind individuelle menschliche Vorstellungen, die mit Religion nichts zu tun haben müssen.
Hmm aber Religion gibt einem wenigstens eine objektive Aufgabe, an die man sich halten kann, auch wenn das am Ende eine Illusion sein sollte.
Ws ist denn objektiv an Religion? Da sind doch individuelle, von mir aus idealistische Ziele sehr viel direkter.
Religion: "Das und das sind böse. Das und das ist gut. Deine Aufgabe ist es Gott zu dienen"
Mensch: "Äh, ich mag Schokolade, äh wenn ich anderen Schokolade gebe, ist das mein persönlicher Sinn Äh was hat dieser Philosoph nochmal gesagt, dass es moralisch ist, wenn man dies und das..."
Religion: unterwirft dich meinen Regeln und verteidige meine Religion gegen andere.
Ideale: lebe so, dass dein Handeln Grundlage eines allgemeingültigen Gesetzes sein kann.
Oder: Sorge für Gerechtigkeit in der Welt usw.
unterwirft dich meinen Regeln und verteidige meine Religion gegen andere.
Ja, und? Wenn mein Meister mir sagt, was ich machen soll. Habe ich wenigstens ein Ziel, das einen Sinn zu haben scheint.
Ideale: lebe so, dass dein Handeln Grundlage eines allgemeingültigen Gesetzes sein kann.
Oder: Sorge für Gerechtigkeit in der Welt usw.
Es gibt bis jetzt keinen Menschen, der mit Sicherheit etwas als moralisch oder unmoralisch fest machen konnte. Sogar jemand wie Kant ist gescheitert. Hat deswegen "unvollkommene Pflichten" eingeführt, kannst selber danach lesen. Er sagt selber es gäbe Sachen, die er mit "Handeln Grundlage eines allgemeingültigen Gesetzes sein kann. " nicht zur Pflicht machen kann, aber man soll es plötzlich von einem selbst machen????
Genau, moralisches Handeln kann keine Pflicht sein, es muss aus den Ideslen entstehen.
Ich halte "gutes" Handeln aus eigener Erkenntnis heraus für weitaus wertvoller als ebensolches Handeln wegen einer ritualisierten Gehorsamkeit. Religiöse Ziele sind nicht per se gut.
Ihr dauerhaftes Überleben zu sichern, ihre Werte zu stärken usw.
Es braucht keine Religion um richtig zu handeln. Ich wiederhole mich da.
Warum Überleben? Damit die Menschen weiterhin Kriege führen können?
Welche Werte? Woher kommen die ohne Gott?
Ohne Gott gibt es nur eine Endlos-Kette.
Ich breche an dieser Stelle ab.
PS: Ich kenne deine Antworten und weiss, dass du das Herz am rechten Fleck hast, aber du musst dich entscheiden zwischen Nihilismus, Gott und einer Illusion, die sagt, dass sie keine sei. Schönen Tag noch.
Deine Position ist ein Zirkelschluss. Sie basiert immer auf der Vorraussetzung, dass es einen Gott gäbe und dass er der Ursprung von Moral sei. Das kann schon deswegen icht passen, weil Moral sich dauernd ändert.
Außerdem ist es eine sehr entmündigende Haltung, die auch historisch nicht belegbar ist.
Die Werte sind aus der Sozialisation der Menschen entstanden und waren notwendig zur Selbsterhaltung.
Ohne die wäre der Mensch schon längst gescheitert. Ein Gott oder eine Religion waren da völlig unnötig.
Das darf ein Gläubiger natürlich nicht zugeben, da er sonst, jedenfalls nach den Regeln der Religionen, zum Verräter würde. Ein Gott, dem es egal ist, was aus seiner Schöpfung würde, ist unter diesem Gesichtspunkt sowieso undenkbar.
Daher hat eine Debatte in der Tat keinen Sinn. Denn du würdest niemals in Betracht ziehen können, dass dein Gott nicht oder anders sei als in deiner Vorstellung. Ich kann wenigstens thesenartig eine solche Existenz zulassen ohne meine Wertevorstellungen aufgeben zu müssen.
Woher nimmst du deinen Plan?
Warum? Das könnte aber auch ein negativer "Wert" sein, endlos das gleiche sinnlose durchzumachen.
Warum? Woher weisst du das?
Sicher? Was ist mit Genetik, Erziehung?