Frustriert über Therapieverlust?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich bin traurig dass ein richtiger Abschied nicht möglich war und er zum Schluss sehr distanziert war. 

Das Ende einer Therapie ist für viele, sehr viele wirklich schwer und wirft manche auch erstmal einen Schritt zurück. Aber das Ende kommt, irgendwann wird es leider immer soweit sein.

Es ist natürlich schade, dass es keinen richtigen Abschied gegeben hat, aber jetzt einen neuen Abschied zu beginnen, würde dir auch nicht mehr helfen. Am Ende her er klare Grenzen gezogen, auch wenn es für dich nicht schön war.

Ich möchte nicht für immer einsam sein aber ich mache immer alles kaputt wenn ein Bezug entsteht und enger wird weil ich Angst habe ihn wieder zu verlieren. 

Weißt du, der erste Schritt ist das Problem zu erkennen und zu verstehen. Du siehst, dass du Muster immer wieder wiederholst und auf andere Kontakte überträgst. Die Verlustängste übertragen sich immer wieder, obwohl es andere Menschen sind und du neue Erfahrungen machen könntest.

Eine Therapie wirst du erst nach ca. 2 Jahren Wartezeit beginnen können, also könntest du dir auch überlegen, ob du nicht zur Überbrückung etwas neues suchen willst? Eine Beratungsstelle vor Ort? Eine Onlineberatung?

Natürlich ist die Angst immer da, Menschen kommen und gehen. Wir müssen alle damit leben, auch wenn es weh tut. Aber mit den Erfahrungen können wir auch wachsen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit
Tannenblau 
Fragesteller
 27.05.2022, 00:37

Ich danke dir!

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Es wird viele Menschen in deinem Leben geben, die deinen Weg teilen... und auch wenn es schön ist mal gemeinsam zu gehen, so muss man auch dem anderen Lebewohl sagen.

Menschen kommen und gehen... so ist das Leben... trauere aber nicht den Menschen nach die gegangen sind sondern versuch dich an das schöne zu erinnern, dass sie in dir hinterlassen haben. Abschied schmerzt aber je öfter man Abschied nimmt, desto besser ist man darin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Tannenblau 
Fragesteller
 26.05.2022, 19:32

Danke für die Worte. Du hast schon Recht und es gab auch viele schöne Momente und das erste Mal ein Gefühl von Verbundenheit zu einem anderen Menschen.

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ChronosSOL  26.05.2022, 19:36
@Tannenblau

Siehst du. Sieh es nicht als einen Schritt zurück... sondern viel mehr als einen Schritt in die richtige Richtung!

Ein Mensch der geht, der bricht dein Vertrauen nicht, er macht oft einfach Platz für einen neuen... und ja es ist harte Arbeit immer wieder mit dem Gefühl zu kämpfen bei jeder Person neu anfangen zu müssen... aber letztendlich lohnt es sich in den meisten Fällen.

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evermore90  26.05.2022, 21:56
@Tannenblau

Weil du schon eine starke bindung zu ihm aufgebaut hast und ihm nachweinst. Du musst lernen nicht zu Fremden Personen die dich nur beraten so eine starke beziehung aufzubauen und so emotional zu werden. Wenn du erneut in dieser stark emotionalen Therapeuten Patient Relation bist hilft dir das null.

Sorry sollte eigentlich unter den anderen treat. Aber akku am ende.

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Hallo.ich befinde mich noch in Therapie, bzw. Traumatherapie. Ich finde es schlimm zu hören dass der Therapieerfolg abhängig gemacht wird von den Stunden. Ich für meinen Teil habe auch Verlustangst beschrieben. Ich habe den ausdrücklichen Wunsch dass ich von mir aus die Therapie beenden möchte wenn ich das Gefühl habe es alleine meistern zu können. Es hat sich entwickelt. Hatte erst Massagen und da das Gefühl dass viele Dinge in mir berührt und gehört/betrachtet werden wollen. Dazu gab es dann geteilte Sessions, Berührung und Gespräch. Nachwirkend denke ich es wird später ein guter und heilsamer Weg sein, erneut zu sehen ob da noch was auftaucht wenn es nur noch Massagen werden. Ein sanftes Begleiten und das Gefühl haben, wenn noch etwas zu schwer wird, den Halt wieder zu finden.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall dass Du jemanden findest der Dich erneut wirklich aufrichtig und wertschätzend unterstützt. Der versteht in welchem Konflikt Du bist. Das hört sich für mich nicht nach einem Therapieerfolg an??! .. Wieder in den Schmerz zu fallen, sich unverstanden und allein gelassen zu fühlen. Nicht ausreichend darüber zu reden und Wege zu erörtern wie Du damit umgehen kannst.

Meine Therapeutin hat mich mal gefragt ob ich Angst habe sie nicht mehr zu brauchen. Und ich schrieb ihr, nein ich habe eher Angst sie zu sehr zu brauchen! - Ich glaube das meint das was Dir gerade weh tut und worüber Du gerade nicht mehr mit Deinem Therapeuten kommunizieren kannst. - Wenn Du magst schreibe mir sehr gerne! Von Herzen ganz liebe Grüße, Anita

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich glaub du brauchst ne therapie. Aber bei einem anderen therapeuten.

Tannenblau 
Fragesteller
 26.05.2022, 19:30

Warum bei einem anderen? In der letzten Mail die ich bekam meinte er, ich wäre bei einer weiblichen Therapeutin vielleicht besser aufgehoben...aber ich glaube kaum dass das etwas ändern würde.

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