Freundin bekam eine Beschwerde wegen Ihren Kindern?

12 Antworten

Erst mal würde ich den den Ist-Zustand analysieren. Sind die Kinder tatsächlich so laut?

Wenn ja: liegen in der Wohnung Teppiche? Laufen die Kinder mit Laufsocken? Werden Spielzeuge über den Boden gezogen/gerollt? Alles sind Punkte, an denen man die Lautstärke unten drunter verringern kann, ohne die Kinder einzuschränken.

Schreien sie viel? Warum? In einer Wohnung muss das nicht unbedingt sein, zumindest nicht andauernd. Dass das mal vorkommt, ist klar, aber das Problem scheint ja dauerhaft und seit Jahren zu bestehen. Schreien solle nicht die normale Form der Kommunikation sein.

Wie lange am Tag sind die Kinder zuhause, und warum? Damit sag ich nicht, dass die Kinder abgeschoben werden sollen, aber wenn sie soviel Power haben, dann sollten sie schon allein im ihretwillen viel Zeit draußen verbringen. Tun sie das?

Denn ja, Kinderlärm ist kein Lärm. Aber das heißt nicht, dass man alleine auf der Welt lebt und keinen Rücksicht auf irgendwenn nehmen sollte.

Zuletzt: Natürlich darf der Vermieter das. Das ist eine höfliche Bitte, nicht mehr. Er droht nicht, er kündigt keine Konsequenzen an.

Den Tipp mit der Überlegung, selbst ins Erdgeschoss zu ziehen, finde ich hervorragend.

nordstern690  25.04.2022, 10:16

Gibt es heutzutage noch die Staffelung der Kündbarkeit von Mietverträgen, je nachdem, wie lange der Mietvertrag schon besteht?

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DreiGegengifts  25.04.2022, 10:29
Zuletzt: Natürlich darf der Vermieter das. Das ist eine höfliche Bitte, nicht mehr. Er droht nicht, er kündigt keine Konsequenzen an.

Eine "Ermahnung" scheint schon mehr zu sein. Ansonsten stimme ich deinen konstruktiven Überlegungen zu.

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Alles ein bisschen unpräzise. Aber als Nachbar kann man ja auch mal direkt mit der "lärmenden" Wohnung reden. Ich hatte auch mal Mitbewohner im Studentenwohnheim, die bis tief nachts Clubmusik zum Vorglühen anhatten. Als mich das gestört hat, weil ich schlafen wollte, bin ich halt raus und habe sie freundlich darum gebeten, die Musik leiser zu drehen - hat wunderbar geklappt. Und als ich klein war, hat die Nachbarin unter uns auch ab und zu mal mit dem Besenstiel an die Decke geklopft, sodass wir wussten, dass wir es zu weit getrieben hatten. Dann sollte man auch konsequent genug sein und Ruhe reinbringen.

Nu kann man Kinder ja nicht unbedingt leiser drehen. Aber wenn die wirklich kreuz und quer durch die Wohnung ballern, ist es vielleicht sinnvoll, öfters mal mit ihnen raus zu gehen. Park, Spielplatz, Wald,... was auch gerade zur Verfügung steht. Man erfährt ja nicht, wie oft oder ob überhaupt die Empfängerin dieser Beschwerde das macht. Aber wenn die Kinder den ganzen Tag zu Hause sind, ist es mindestens ein Elternteil wahrscheinlich auch. Falls nicht, und die Kinder wären bspw. tagsüber in einer Kita, Schule,..., sollte es für die Nachbarn nicht so problematisch sein. Etwas Kinderlärm zwischen 4 am Nachmittag und bspw. 20 Uhr, bis sie ins Bett müssen, sollte für Nachbarn hinnehmbar sein. Zumal davon auszugehen ist, dass mit dem allmählichen Verschwinden der Gefahrenlage durch Corona die Leute auch weniger zu Hause sind. Ich habe im Studium oft an der Uni in der Bib oder in leeren Seminarräumen gelernt. Und die Leute können bald wieder uneingeschränkt ins Büro.

Vielleicht sollte man den Vermietern auch anbieten, eine bessere Geräuschdämmung zu installieren. Parkett oder nacktes Laminat sind ziemlich gute Schallleiter. Teppich, Kork (relativ weiches Holz) o.ä. schluckt vielleicht den Schall besser. Da sollte man sich auch nochmal umgucken, was es so am Markt gibt.

Es scheint ja schon länger ein Problem zu sein, wenn bisher alle Mieter aus der Wohnung aus diesem Grund ausgezogen sind! Nur scheint es bisher nie ein großes Thema gewesen zu sein, was an deine Freundin herangetragen wurde bzw. sie hat es gekonnt ignoriert?!

Ich kann mir kaum vorstellen, dass alle Vormieter dieser Wohnung, nur geschwiegen haben und nie bei deiner Freundin an der Tür geklingelt haben. Es wird sicherlich immer wieder Probleme mit den anderen Mietern gegeben haben, wenn diese am Ende deswegen ausgezogen sind.

In dem Sinne wird es deine Freundin sicherlich auch gewusst und ignoriert haben....

Wenn sie seit Jahren Probleme hat, hat sie jemals Hilfe beim Jugendamt gesucht? Hat sie sich Hilfe in einer Erziehungsberatungsstelle gesucht?

Es gibt Hilfen, wenn man sie in Anspruch nimmt!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Klinische Sozialarbeit
DreiGegengifts  25.04.2022, 10:34
In dem Sinne wird es deine Freundin sicherlich auch gewusst und ignoriert haben....

Da gibt es nichts zu "ignorieren".

Als Alleinerziehende von vier Kindern ist man auf Anschlag.

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Linuel  25.04.2022, 10:36
@DreiGegengifts

Natürlich ist man auf Anschlag! Das mag ich überhaupt nicht bezweifeln...
Nur schreibt der Fragesteller: "Seit zehn Jahren lebt sie in der Wohnung mit den Kindern und jetzt ist es auf einmal ein Problem. " und darauf bezog ich mich. Weil es sicherlich nicht erst jetzt zu einen Problem geworden ist. Und natürlich ignoriert man irgendwann die Nachbarn, weil man sich auch daran gewöhnt, wie es einfach ist. Aber dennoch kann man sich Hilfe holen und sich helfen lassen.

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Auch wenn es deine Freundin ist, solltest du trotzdem objektiv bleiben und ihr Verhalten nicht in Schutz nehmen. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Man kann nicht nur aus Mitleid das Recht verdrehen. Der Vermieter schreibt hier ganz sachlich und höflich. Er scheint auch objektiv zu sein, da er sich selber von dem Lärm überzeugt hat.; es kann auch kaum sein, daß es jetzt auf einmal ein Problem ist, weil ja aus dem Schreiben klar hervorgeht, daß schon mehrere Mieter ausgezogen sind und mehrere Mahnungen erfolgten. Ich denke, er hätte schon lange kündigen können, wenn er das gewollt hätte. Ein Vermieter ist sogar verpflichtet, daß er sich um die Ruhe im Haus kümmert. Ich finde es trotzdem gut, daß du dich um deine Freundin kümmerst. Natürlich braucht sie Hilfe. Als Alleinerziehende Person ist sie vermurlich überfordert, manchmal sind auch Kleinigkeiten schon eine Hilfe, z.B. den Einkauf abnehmen, beim Putzen helfen, vor allem mit den Kindern sich beschäftigen. Einfach alles, was sie entlastet. Unter Umständen kann sie eine Kinderbetreung beantragen oder eine Haushaltshilfe, die ihr unter die Arme greifen. Am Besten einmal zum Amt gehen und die Möglichkeiten der Hilfe durchssprechen. Aber was den Lärm anbelangt, muss eine Lösung gefunden werden, um eine Kündigung zu vermeiden.

Also erstmal gibt es keinen Kinderlärm. Da gab es einen richterliche Entscheidung.

Wie wäre es denn, wenn sie einfach den Vermieter fragt, ob sie ins EG ziehen kann?

kim294  25.04.2022, 10:03

Das war auch mein Gedanke. Wenn die Wohnungen ähnlich groß sind, wäre das vielleicht eine Option.

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nordstern690  25.04.2022, 10:08

Hat man nicht nach 10 Jahren mehr Kündigungsschutz, als wenn der Mietvertrag wieder neu beginnt? Das würde ich wohl nicht riskieren.

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tanteerna68  25.04.2022, 10:10
@nordstern690

Das ist kein Arbeitsvertrag. Das ist ein Mietvertrag. Selbst wenn es Gewohnheiten gibt, sind diese frei von dem Mietvertrag.

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nordstern690  25.04.2022, 10:12
@tanteerna68

Oh nein, der Kündigungsschutz besteht länger, je länger der Mietvertrag schon besteht. Da gibt es Staffelungen.

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