Freunden - neutral gegenüberstehen?

4 Antworten

Wenn ich mich mit Freunden/Bekannten treffe, dann habe ich immer ihre Art vor Augen. Bewusst/Unbewusst. Denn aufgrund dessen mag ich die ja. Wenn sich jemand dann anders verhält, bin ich erst mal verwundert, sage aber nichts. Kann ja auch ein Art Ausrutscher sein oder der Situation geschuldet sein. Wenn es aber öfters passiert, dann kann ich ihn schon mal deswegen ansprechen.

Mit Vorurteilen hat das, finde ich, nichts zu tun. Eher mit Erwartungen. Man erwartet ein bestimmtes Verhalten das man kennt. Entspricht es plötzlich nicht mehr der Gewohnheit, dann ist man überrascht/verwundert und wird neugierig was los ist.

Neutral stehe ich nur Bekannten gegenüber, mit denen ich eh nichts anfangen kann und/oder die mir nicht so wichtig sind.

Grundsätzlich sollte man jeder Person neutral gegenüber stehen. Aber das gelingt - mir zumindest - eher selten. Je nachdem was ich über die Person gehört habe oder weiss, bin ich durchaus vorurteilbehaftet. Wenn ich z.B. mit der Art oder Lebenseinstellung von jemandem nicht einverstanden bin, merke ich an mir selbst, dass ich nicht unbedingt offen auf die Person zugehe.

Allerdings ist es meistens eine reine Kopfsache. Und spätestens wenn ich mich eine Weile mit der Person unterhalten habe fällt die Skepsis und ich betrachte das Gesamte. Es ist halt wie mit einer Geschichte, man muss beide Seiten kennen um sich ein Urteil bilden zu können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit vielen Jahren glücklich verheiratet

Ich kenn meine Freunde doch, da beauch ich doch keine Vorurteile haben

Es gibt keine Menschen,die Vorurteilsfrei sind. Ganz einfach deshalb nicht, weil unser Gehirn sofort gemachte Erfahrungen mit vorhandenen aktuellen Situationen abgleicht.

Allerdings kann man lernen, sich dies immer und immer wieder bewusst zu machen und einfach mal inne zu halten und diese Gedanken selbst zu unterbrechen. Hat eine Menge mit Selbstreflexion zu tun.

Wer sich mit der Psyche von Menschen viel auseinander setzt oder beruflich damit zu tun hat, sollte aber aufpassen, dass er nicht alles über psychologisiert und zuletzt seine eigene Spontanität dafür einbüßt.

Alles Gute!