Freunde trotz introvertiertem Charakter?

3 Antworten

Ich(m) bin auch 16, introvertiert und habe keine Freunde und ausserdem bin ich auch im Gymnasium. Auch ich will nicht, dass es so weiter geht, aber ich kenne sehr wenige, die überhaupt als Freunde in Frage kommen. Ich bin nicht unbedingt still, habe aber viel Ausgrenzung in meiner Kindheit erlebt. Deswegen getraue ich mich nicht andere anzusprechen. Vielleicht liegt es daran, dass ich unsportlich, klein und schlank bin. Mir geht es auch nicht so gut in letzter Zeit, also bist du nicht alleine. Zuhause game, lese ich oder lerne für die Schule. Allerdings hat meine Familie seit mehr als einem halben Jahr einen Hund, der mit gut tut und der mich ablenkt.

Leider kann es sein, dass in deiner Klasse niemand ist, der zu dir passt und du dich so auch mit niemandem richtig anfreunden kannst. Es ist voll hart, aber leider gibt es nicht viel, was du dagegen tun kannst. Jedoch gibt es vielleicht in anderen Klassen auch solche, die nicht so viele Freunde haben und vielleicht kannst du durch gutes Aufpassen erkennen, wer das sein könnte. Du wohnst in Bern(NMS) , oder? Ich in Riehen, bei Basel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

verreisterNutzer  06.01.2024, 14:10

Nee, Österreich. In meiner Schule gibt es, wie erwähnt, eine Klasse über mir eine Freundin, die auch es nicht so leicht hat, Freunde zu finden.

Die Thematik rund um introvertiert sein ist sehr schwierig und auch eine sehr persönliche Sache. Das große Problem ist es, dort wieder "herauszukommen". Das ist schwierig und erfordert sehr viel Anstrengung, so meine Erfahrung jedenfalls.

Ich bin in der 6. Klasse zum Halbjahr von einer OBS (Oberschule) auf ein Gymnasium gewechselt. Wurde also aus meinem sozialen Umfeld quasi rausgerissen. Mein Problem war es Anschluss in der neuen Klasse zu finden. In einer Klasse die schon zusammengewachsen war. Man könnte also sagen, ich war der doofe Neue den keiner kennt. Zu dieser Zeit war ich sehr introvertiert, da ich nicht wusste wie ich auf andere zugehen sollte.
Ich hatte zwar dann irgendwann eine Gruppe bei der ich in z.B. Pausen usw. war, habe mich aber immer wie das 3. Rad gefühlt. Wirklich Freunde oder Klassenkameraden die mich akzeptieren so wie ich bin waren das nie und im Nachhinein hat mir die Zeit auch nicht wirklich gut getan.

Ich kann mich leider nicht mehr genau erinnern wie ich da rausgekommen bin. Aber ich denke es war zu dem Zeitpunkt an dem mir egal wurde, was andere über mich denken. Davor habe ich mir ziemlich viele Gedanken drüber gemacht, ähnlich wie du gerade. Irgendwann habe ich einfach nicht mehr darüber nachgedacht, habe mich zu meinen Klassenkameraden gestellt und mit gequatscht als würde ich schon immer dazugehören. Das hat mir zwar am Anfang komische Blicke eingebracht aber irgendwann war es dann normal.

Wenn ich so drüber nachdenke war das wirklich der schwierigste Teil. Diese "Selbstzweifel" bzw. diese Angst was andere über einen denken könnten auszublenden. Man muss aber dazu sagen, dass wir zu dem Zeitpunkt in die 11. Klasse gekommen sind. Es wurden also einige "Störenfriede" aussortiert und die meisten waren wesentlich reifer.

Die einzigen "Tipps" die ich weitergeben kann sind es diese Gedanken "was wäre wenn" abzulegen. Auch ist es schwierig in eine Klassengemeinschaft einzutreten. Es ist meist einfacher in eine neue Situation sich einzufinden, z.B. wenn man ein Hobby neu anfängt. Ich denke es würde dir helfen wenn du ein bisschen aus dieser zu Hause Zone rauskommst. Ich habe z.B. angefangen Badminton zu spielen, nachdem ich einige Zeit keine Hobbys mehr ausgeübt habe. Ich mag es zwar auch wesentlich lieber zu Hause zu bleiben, ein Buch zu lesen oder irgendwas am Pc zu machen dennoch zwinge ich mich dort hinzugehen (naja bis auf die letzten zwei Monate da hat mein Körper nicht so mitgespielt).

Was mir auch geholfen hat ist z.B. über Discord mit anderen Menschen zu reden. Dort sieht man die Personen nicht und sie haben dadurch keine voreingenommene Meinung über dich, man hat meist ähnliche Interessen usw. Das einzige Problem ist es wenn man weiblich ist. Im Internet gibt es ziemlich komische Menschen und ziemlich viele Simps, was echt ätzend ist selbst wenn man männlich ist und es nur mitbekommt. Deswegen bei so etwas bitte immer aufpassen und nicht zu viel von einem Preis geben c;

Ich habe mich außerdem mit Leuten angefreundet die ebenfalls introvertiert bzw. keinen Anschluss an z.B. die Klassengemeinschaft hatten. Hat sowohl mir als auch der Person geholfen. Zusammen ist es immer einfach aus schwierigen Situationen zukommen als alleine.

Hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick geben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hineinversetzen in andere wirkt wahre Wunder

verreisterNutzer  06.01.2024, 15:02

Für mein Alter gibt es sicher keine Anfängergruppen für irgendwelche Vereine. Aber ich danke dir trotzdem für die anderen Ratschläge. Vielleicht könnten sie mich wirklich im Leben weiterbringen.

DerUser2  06.01.2024, 15:17
@verreisterNutzer

Ich meine nicht unbedingt Anfängergruppen in Vereinen. Wenn du z.B. die Schule abgeschlossen hast und ka Studierst oder Ausbildung machst kommst du in ein neues soziales Umfeld. Dort kennt sich keiner und man fängt quasi von 0 an.

Bei Vereinen ist es es meistens so, dass dich die Leute dort besser aufnehmen. Meistens hilft einem der Trainer dabei, auch wenn man es selber nicht wirklich merkt. Meine Trainerin hat mir z.B. damals einfach Duo Partner zugewiesen. Dagegen konnte keiner was sagen und man hat einfach gespielt, sich dabei irgendwann besser kennengelernt und gemerkt: "Ach der ist ja ganz anders als ich dachte und eigentlich ganz nett". Sowas meine ich, es ist in Vereinen meiner Meinung nach einfacher Anschluss zu finden als in der Schule. Natürlich kommt es auch auf den Verein in gewisser Weise drauf an

Ich bin auch ziemlich introvertiert habe aber trotzdem 2 Freunde gefunden und das reicht mir


verreisterNutzer  06.01.2024, 12:37

Und wie hast du dich mit ihnen anfreunden können, ohne dich abstoßend zu finden?

Lurxi  06.01.2024, 15:24
@verreisterNutzer

Keine Ahnung die beiden waren ihrgentwann da. Vielleicht weil wir die gleichen Sachen nicht mögen (damit ist kein Essen gemeint) oder mögen