Freund versteht meine Lage nicht?
Hallo,
also folgende Situation:
Ich studiere Medizin und habe im Moment sehr viel Stress im Studium. Auf die Details gehe ich nicht ein, das würde zu weit ausholen, aber eines macht mir zu schaffen:
Ich hänge momentan in meinem Lernplan etwas hinterher und habe mir ausgerechnet, dass ich über die nächste Zeit täglich so um die 6h Lernzeit einplanen muss, wenn ich das zeitnah aufholen will. Schließlich stehen ja auch die Prüfungen vor der Tür, und die will ich nicht irgendwie schaffen, sondern auch gut.
Problem: Mein Freund hat kein Verständnis für mein Lernpensum. Dauernd ist er enttäuscht oder beleidigt wenn ich sage "Ich hab keine Zeit zu XYs Geburtstag zu kommen", oder am Wochenende dies und jenes zu unternehmen, weil ich lernen muss. Dann kommt immer "Ach, du übertreibst, so viel kann das doch gar nicht sein." oder "Ich muss doch auch viel lernen und hab trotzdem Zeit dafür" und das frustriert mich so sehr. Er versteht es einfach nicht, und ich kann es immer wieder erklären. Einmal habe ich ihm gezeigt, was ich alles in einem Zeitraum können muss, und dann war tatsächlich eine Zeit gut, aber gestern Abend war dann wieder genau die gleiche Diskussion.
Kann mir jemand etwas raten, was ich zu ihm sagen kann? Ich erhoffe mir einfach ein bisschen Verständnis...
7 Antworten
Mehr Zeit zaubern können wir nicht, aber vielleicht hilft es, wenn ihr mal gemeinsam hinsetzt und über eure Prioritäten redet.
Ihr könntet ja auch beim lernen zusammen sein und danach noch was machen. Wenn dir aber dein Studium so wichtig ist und du nicht das Gefühl hast, dass du mehr Zeit mit ihm verbringen willst dann kann er das entweder akzeptieren oder er beendet die Beziehung.
Du musst ihm klar machen, dass das kein Dauerzustand ist, sondern es einfach im Moment stressig für dich ist. Du studierst ja, um vor allem in Zukunft einen schönen und gut bezahlten Job zu bekommen. Das hat ja auch Vorteile für ihn.
Macht euch vielleicht feste Zeiträume aus, in denen ihr euch trefft/telefoniert. So kannst du immer über die Woche hindurch planen und dann auch deine Zeit mit ihm genießen. :)
Da hilft nur reden, anscheinend fehlt ihm das Bewusstsein, sich in Deine Lage zu versetzen. Dazu kommt noch ein bisschen Egoismus (Hört sich zumindest so an). Du bist gerade in einer stressigen Phase und da sollte er Dich eigentlich unterstützen. Mach ihm das klar und auch, daß das nur ein temporärer Zustand ist.
Ich finde er hat recht!
Sorry, aber 6std / Tag ist weniger als jeder Arbeitnehmer am Tag hat und man schafft neben seinem Job trotzdem noch ein Privatleben!
Ich denke das du lernen solltest dich besser zu organisieren. Denk an die Schulzeit zurück, Nutz die Zeiten oä und schon hast du ab nachmittags frei
Die sechs Stunden Lernzeit kommen zu den Vorlesungen noch obendrauf, würde ich zumindest schätzen. außerdem etwas zu tun was man bereits gelernt hat, und sich ohne Ende neues Wissen ins Gehirn zu hämmern ist etwas vollkommen anderes.
Also ich verstehe die Medizinstudenten von heute wirklich nicht mehr!!! Was macht euer Studium so viel komplexer als meines vor 30 Jahren?
Es sollte immer Zeit bleiben, das Leben zu genießen, IMMER, von daher kann ich deinen Freund schon verstehen.
Aber wenn es nicht anders geht, dann mach ihm klar, dass auch wieder bessere Zeiten kommen
Die Inhalte sind aber die gleichen!!!
Früher sind einige gar nicht zu Vorlesungen hingegangen, nur zu Seminaren und haben trotzdem hervorragend abgeschlossen, das sollte doch auch heute noch funktionieren. Und wir hatten damals nicht das Internet. Einige haben es sogar geschafft, sich nebenbei noch politisch zu engagieren. Manchmal zweifele ich wirklich an euren MODERNEN Lernmethoden
Ich würde mal schätzen dass die Inhalte nicht mehr die gleichen sind wie vor 30 Jahren, schließlich ist auch die medizinische Forschung nicht stehen geblieben.
Du kannst ruhig dran zweifeln, ändert aber nichts an der Tatsache. Nur, weil wir jetzt Internet haben, heißt es nicht, dass man es jetzt leichter hat im Studium. Außerdem kann man das Studium von damals nicht mit dem von heute vergleichen, auch Unis haben sich weiterentwickelt.
Natürlich, aber die Grundlagen sind immer noch die selben und dafür wurden einige Themen von damals gestrichen
Danke, ich bin selber schon seit einigen Jahren im akademischen Sektor beschäftigt, aber die Universitäten haben sich nicht weiter, sondern zurückentwickelt. Damals hatte man sogar im Staatsexamen mehr Auswahlmöglichkeiten.
Und denk dir immer, das haben auch schon andere geschafft
Weil aktuell vielleicht alles Online stattfindet? Man sich extrem viel selbst erarbeiten muss? Das sind deutliche Unterschiede.