freund in bundeswehreinsatz...suche erfahrungsberichte
hallo
mein freund muss bald in einen auslandseinsatz. Ich will nicht gerade sagen, dass er darüber glücklich ist, aber er hat kein großes problem damit, was ja eigentlich auch besser ist, als würde es ihm schlecht damit gehen, aber für mich ist das schwierig, ich habe angst, dass ihm was passieren könnte, dass er nicht zurück kommt oder er total verändert ist, weil er schlimmes erlebt hat.
Ich will das wir das schaffen und ich will ihn auch unterstützen, jedoch weiß ich nicht so recht wie ich das am besten tue. Mich würde auch interessieren, wie es bei euch oder euren bekannten abgelaufen ist. Ich gucke mir schon immer dokumentationen über deutsche einsätze an und versuche mich zu informieren, aber da werden halt auch eher schockierende Szenen und Fälle geschildert. Kommen die meisten soldaten wirklich traumatisiert und depressiv zurück? Verschließen sie sich dann völlig vor Familie und Freunden??
Ihr seht, ich bin echt unwissend und habe viele fragen... ich würde mich freuen, wenn hier ein paar "experten" sind, die sich besser auskennen als ich. Vielleicht gibt es ja auch spezielle Foren, wo man sich mit anderen austauschen kann??
2 Antworten
Also, um ihn zu unterstützen kannst du einiges tun.
Schick ihm alle paar Wochen ein Care Paket mit diversem Zeug. Fototagebuch, Naschkram, Duschgel (fragen, welches er nutzt, vieles gibt's auch unten), Briefe, was ihr den Tag so macht. Wichtig ist, dass du ihm nicht sagst, dass du ohne ihn aufgeschmissen bist oder sowas, das lenkt nur ab und keinem von euch ist damit geholfen. Auch könnt ihr auf Skype, Whatsapp, Telegram, etc. zurückgreifen, gerade mit Kindern im Kleinkindalter ist das gut, wenn sie den Papa ab und an mal sehen können. Und glaub mir, auch deinem Freund tut das gut (auch, wenn ihr keine Kinder habt, die Liebsten zu sehen gibt einem Kraft, mir zumindest).
Ja, es ist theoretisch möglich ,dass ihm was passiert, das ist nunmal allgemeines Lebensrisiko. Aber mal ehrlich, schau dir die Zahl der Schwerverletzten und Toten an, die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch. PTBS ist natürlich immer Thema, aber da muss man einfach darauf vertrauen, dass er es packt. Wichtig ist, dass du ihn nicht bedrängst, wenn er wieder zurück kommt. Nach Einsätzen ist man immer ziemlich offen und kommt nicht klar mit vielen normalen Dingen, in einer Großstadt einkaufen, das Fahren auf den Straßen kann "komisch" werden oder auch das scannen nach potentiellen Gefahren bei einem Spaziergang.
Das sind so die "normalen" Verhaltensweisen, die aber nach ein paar Wochen abklingen sollten. Dieses Rückziehen aus der Gesellschaft muss auch nicht unbedingt auf ein Trauma hindeuten. Da kann man einfach nur abwarten, wenn man zwei Monate nach der Rückkehr immernoch solches Verhalten an den Tag legt, solltest du dich sorgen. Vorher einfach Verständnis zeigen und Unterstützen, wo nur möglich. Keine Samstagnachmittagscaféstunden im beliebtesten Laden der Stadt, lieber ein Kaffee unter vier Augen, usw.
Hallo,
ich glaube in diesem Forum wirst du mit der Frage nicht wirklich weiterkommen. Versuch dein Glück mal auf http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?board=74.0 (ich hab in den Link schon das richtige Board gepackt). Hier sind unzählige Soldaten online, teils Kameraden die sich sogar aktuell in verschiedenen Einsätzen befinden.
Vorab sind es immer noch Einzelfälle, die traumatisiert oder stark verändert aus dem Einsatz zurückkehren, auch wenn sich diese allmählich häufen. Jeder Soldat geht anders mit der Einsatzbelastung um. Manche trifft die dauerhafte Abwesenheit psychisch mehr, auch wenn sie nur Klimaanlagen repariert haben als manch andere Grenadiere, die direkt in ein Feuergefecht verwickelt waren. Entscheidend ist hier immer die Persönlichkeit des Einzelnen. Schau dich aber erstmal im Bundeswehrforum um, das hat mir auch sehr geholfen.