Freund in betreutem Wohnen: Faulheit oder Hilfebedarf?
Mein Freund Ramin lebt seit fünf Jahren in einem betreuten Wohnen, da er nicht in der Lage ist, alleine zu leben oder eigenständige Entscheidungen zu treffen. Er hat mir mehrmals auf WhatsApp geschrieben, dass er völlig zufrieden ist mit dem Bürgergeld und keine Absicht hat, sich um eine richtige Arbeitsstelle zu bemühen. Zurzeit arbeitet er nur in einem Café, das direkt in der Einrichtung für psychisch kranke Menschen angeboten wird. Ist seine Haltung Faulheit oder liegt ein tiefergehender Hilfebedarf vor? Wie kann ich ihm helfen, sich weiterzuentwickeln?
4 Antworten
Hallo,
um in einer Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen zu wohnen muss man nachweisen, dass man eine diagnostizierte psychiatrische Erkrankung hat und nicht selbstständig ohne Hilfe leben kann. Die Arbeit in dem Cafe ist eine Maßnahme die seinen Tag etwas Struktur und Sicherheit gibt. Mit Faulheit hat das Leben in dem Heim nichts zu tun. Viele Leute schaffen es aufgrund der Erkrankung nicht Vollzeit arbeiten zu gehen weil zum Beispiel die Konzentration oder Energie fehlt. Sei einfach da für ihn und höre ihm zu wenn er etwas besprechen möchte. Versuche ihn nicht in einer Arbeit reinzudrängen. Er ist erwachsen und kann diese Entscheidung für sich selbst fällen. Ich rate Dir, dass Du auf Dich selbst achtest und auch mal was ohne den Freund machst. Denn so sammelt man neue Energie um ihn unterstützen zu können.
- Ramin ist momentan zufrieden, wie er selbst sagt, und daran sollte man nichts ändern wollen, nicht wahr?
- "Zurzeit arbeitet er nur in einem Café, das direkt in der Einrichtung für psychisch kranke Menschen angeboten wird. Ist seine Haltung Faulheit" --> Er ist behindert und psychisch krank...
- Wenn er aber zu dir mal kommt und Hilfe braucht, ist es natürlich super lieb von dir, wenn du ihm deine Unterstützung anbietest!! Remember, jeder Schritt vorwärts ist Fortschritt : )
Man kommt nicht durch Faulheit an einen betreuten Wohnplatz.
Und dort bekommt er bereits die fachkundige Hilfe die er benötigt.
Du als sein Freund solltest ihm genau das sein, ein Freund. Und ihn so akzeptieren wie er ist.
da ein Kostenträger diese Kosten übernimmt liegt definitiv eine Diagnose vor. Sonst werden die Kosten nicht übernommen.