Freigänger-Katze zur Wohnungskatze machen?

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Du könntest in die Nähe von dem Bauernhof ziehen so das du geringere Fahrkosten hast oder du suchst nach einer Wohnung im Erdgeschoss mit Terrasse/ Balkon in ruhiger Lage wo Freigang möglich ist. Du könntest sie natürlich zur Probe für ein paar Tage mitnehmen aber der Stress wird ihr wahrscheinlich mehr schaden als nützen. Es würde auch voraussetzen das du fast immer Zuhause bist und die Katze nicht einsam, eingesperrt in der Wohnung hockt. Eine Katze die Tag und Nacht draußen ist, wird eingesperrt vermutlich nur miauen und an der Tür stehen. Wer wird sich darum kümmern wenn du mal im Urlaub bist? Was ist wenn du Vollzeit arbeiten musst?

Der Kater meiner Schwester war für 9 Wochen hier. Hier durfte er 6 Wochen lang raus. Dann holte meine Schwester ihn wieder.

Tja, der Kater nutzte die erst beste Gelegenheit und verschwand über den Balkon. Nach 17 Tagen war er wieder bei uns(ich hab ihn gesucht wie blöde, hab mir riesige Sorgen gemacht). Er zog eine Weile später zu unseren Nachbarn gegenüber, nach Absprache. Dort durfte er auch raus, da er damals schon älter war und keine jüngeren Kinder gewohnt, war es für ihn das Beste. Er blieb dort bis zu seinem Tod vor ein paar Jahren.

Wenn 6 Wochen Freigang ausreichen, dass ein Kater nicht mehr als Wohnungskatze gehalten werden mag, dann frag dich mal, was ein Jahr bei deiner Katze ausmacht. Wenn du sie liebst, lass sie da.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hol sie zu dir und lass sie raus.Das ist auch in einer Dachgeschoss-Wohnung machbar.Es ist lediglich etwas mehr Aufwand als wenn die Katze selbstständig rein und raus kann.

Dann geht man eben mit ihr runter und macht die Tür auf wenn sie raus will.Und schaut dann ab und zu mal runter ob sie ums Haus rum ist und rein will.Wenn sie immer zur gleichen Zeir gefüttert wird wird sie sich zu der Zeit auch einfinden weil sie Hunger hat .Und wenn sie mal bisschen warten muss weil du z.B.nicht zuhause bist überlebt sie das und sucht sich deshalb nicht gleich ein neues Zuhause.Besonders dann nicht wenn sie so eine starke Bindung zu dir hat wie du sagst.

Gut wäre wenn du ihr irgendwo am Haus ein geschütztes trockenes Plätzchen herrichten kannst wo sie bei schlechtem Wetter oder nachts wenn du schläfst unterkriechen und warten kann..Sie muss sich nur darauf verlassen können dass du sie nicht vergisst und dass sie immer in nicht allzu langer Zeit wieder reinkommt.

Mein Kater wusste als ich mit ihm im zweiten OG wohnte genau :wenn er spät abends wenn ich mit dem Hund von der letzten Runde zurückkomme nicht mit rein kommt dann bleibt er eben draussen bis morgens .Wenn er darauf keine Lust hatte war er auch da und hat dann in der Nacht auch selten Rabatz gemacht weil er rauswollte. ..Ich hab mit diesem Kater einige Jahre in dieser Wohnung gewohnt und später mit ihm und seiner Nachfolgerin dann nochmal im dritten Stock.

Wenn man das Glück hat tierliebe Nachbarn zu haben die es nicht stört dass Katze im Treppenhaus rumspaziert kann man ja auch mit ihnen reden dass die untere Haustür zumindest tagsüber aufbleibt.Mein Madchen hats nie gecheckt sich dann an der Wohnungstür zu melden ,da musste ich eben öfter schauen .Aber der Kater hatte das recht schnell raus dass er dann oben kratzen oder miauen muss wenn er rein will.

Manchmal wenn ich zuhause war und unten war auf hab ich tagsüber auch die Wohnungstür einen kleinen Spalt aufgelassen -ist zwar nicht ganz risikolos dass mal ein Fremder in der Bude steht aber wenn du nicht allzu viel Angst davor hast gehts auch..

Möglicher weise gibts ja auch irgendwo unten im Treppen Haus ein Fenster das wenn offen der Katze Zugang bietet aber dennoch ein Gitter oder sowas hat oder einfach zu klein ist dass ein unbefugter Mensch reinklettern könnte aber das dennoch für die Katze reicht

Solche Dinge sollte man dann aber auch mit den anderen Hausbewohnern absprechen damit die Bescheid wissen und das Fenster auch nicht schliessen wenn du es geöffnet hast.Das -genau wie ob die Katze im Hausflur toleriert wird- hängt eben stark vom Verständnis und der Tierliebe der Nachbarn ab .Damit kann man Glück haben oder eben nicht:Falls nicht muss eben die Optionen nehmen die keinen Ärger mit Nachbarn und Vermieter verursachen -und wenn das heisst einmal alle 1-2 Stunden ne Runde ums Haus zu drehen ob Katze wo steckt und mit hoch will .Das hab ich aber gern für meine Katzen gemacht.

Also eine Wohnung weiter oben ist für mich kein Grund seine Katzein der Wohnung einzusperren.Es ist bisschen aufwändiger und zeitintensiver aber ich finde das sollten es einem seine Tiere wertsein.

Wenn du das so machen willst würde ich dir empfehlen die ersten paar Male mit der Katze rauszugehen und wieder hoch dass sie die Tür und den Weg kennt- wenigstens bis vors Haus.Wenn sie ne Bindung zu dir hat und in dann erstmal fremder Umgebung läuft sie ja normal auch nicht sofort weg .

Dann können sie das schon lernen .Bei mir hats jahrelang geklappt ohne dass ich deshalb eine Katze verloren habe.Wenn Katzen ein gutes Zuhause haben wissen sie wo das ist und laufen nicht weg - auch nicht wenn die Tür mal begrenzte Zeit zu ist und kommen dann genauso klar wie ein Freigänger der im EG wohnt und direkt raus kann .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
SophiaSelinaa 
Fragesteller
 19.05.2023, 15:48

Vielen Dank für deine Mühe das alles zu schreiben☺️. Da hast du natürlich recht und ist definitiv eine Überlegung wert! :)

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Hallo Sophia,

es ist verständlich, dass Du Deine Katze so vermisst.

Zu Deiner Frage:

Ob es gelingen wird, weiß vorher niemand.

Ob reine Hauskatzen- oder Freigängerhaltung. Da gibt es die unterschiedlichsten Meinungen. Das muss jeder für sich selber entscheiden. Für mich haben beide Haltungen Vor- und Nachteile.

Wir haben 3 Katzen, die (aufgrund mehrere Umzüge) mal Freigang hatten, dann über Monate hindurch wieder nicht. Auch im Sommer, wenn Jungvögel unterwegs sind, dürfen sie nicht raus.

Meiner Meinung nach ist das machbar.

Aber es erfordert gute Vorbereitung:

  • Katzensicheres Fliegengitter an den Fenstern (z.B. hier: https://www.torwacht-insektenschutz.de/fliegengitter-katzensicher/). Durch einen entsprechenden Rahmen muss man den Fensterrahmen nicht beschädigen.
  • pro Katze ein Katzenklo + ein zusätzliches Katzenklo
  • Nerven
  • Geduld.
  • einen Beobachtungsplatz am Fenster, am besten so, dass sie Vögel / andere sich bewegende Anreize hat.
  • Es muss wirklich 100 % dafür gesorgt werden, dass die Katze nicht durch offene Türen usw. ausreißen kann. Unsere Freigänger lauern regelrecht auf solche Gelegenheiten. Kommt z.B. die Post und lässt die Tür nur einen Spalt offen, kann sie schon raus huschen.

Bei uns pinkelt dann schon mal jdm ins Bett, ein Häufchen vor dem Katzenklo, es gibt Zoff zwischen den Stubentiger, ein paar mal Hungerstreik ... Das sitzen wir gemeinsam aus.

Nach einer Übergangszeit wird es dann aber auch von ihnen akzeptiert und entspannt sich.

Um ihnen diese Übergangszeit zu erleichtern, hat sich bei uns bewährt:

  • neues Spielzeug
  • neue Innengestaltung (was bei Dir aber ja nicht notwendig ist, weil die Katze neu zu Dir käme)
  • unbedingt Katzengras, weil sie das vom Freigang her kennen
  • Feliway Stecker (in jeden Raum einen). Gibt zwar viele, die die für wirkungslos halten. Bei unseren Umzügen und beim Umstieg auf Haushaltung wirken sie aber super.
  • genug Kratzmöglichkeit (unsere gehen sonst ans Sofa, Tapeten). Bei uns haben sich sogenannte Schmutzfangteppiche bewährt. Diese liegen vor dem Sofa, an der Wand, wo sie gerne kratzen.
  • einige alte Kartons auf dem Boden. Welche Katze liebt sie nicht (zum Kratzen und auch reinkuscheln)
  • und ganz wichtig: viel Beschäftigung von Dir mit der Katze, sei es schmusen, Kopfarbeit, Spielen. Je besser die Katze ausgelastet ist, desto zufriedener wird sie sein.

Ab das alles bei Deiner Katze ausreicht? Keine Ahnung.

Ich würde es versuchen. Auch wenn jetzt viele sicher aufschreien wegen "Tierquälerei". Gerade wenn der Freigang an Straßen ist, ist die Gefahr eines Unfalls nicht unerheblich. Leider kenne ich genug Katzenliebhaber, die ihr Tier auf diese Weise verloren haben.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Einen Freigänger kann man nicht mehr zur Wohnungskatze machen - die würde sich eingesperrt fühlen und hätte dann keinen Kontakt mehr zu Artgenossen. Würde vermutlich zu Depressionen oder Verhaltensstörungen führen, inklusive Unsauberkeit aus Protest. Was du machen könntest, ist ihr ein liebevolles Zuhause in der Nähe deines Wohnortes zu suchen, vielleicht findest du da jemanden, wo du die Katze dann auch ab und zu besuchen könntest und wenn sie dann draußen rumläuft kannst du sie da ja auch rufen und mit ihr kuscheln. Ansonsten lass sie lieber auf dem Bauernhof, wo sie in ihrem gewohnten Revier ist und Besuch sie etwas seltener.