Fragen übers Studium allgemein?

3 Antworten

Wer entscheidet über die Vorlesungsthemen an einer Hochschule? Sind die Studieninhalte eines gleichnamigen Studiums immer gleich?

In der Regel die Hochschule selber. Für verschiedene Studiengänge gibt es sogenannte Akkreditierungsverfahren. Diese Verfahren dienen der Qualitätssicherung und beinhalten oftmals, dass in Fachrichtungen bestimmte Kerninhalte vermittelt werden. Das führt dazu, dass die Inhalte der meisten Studiengänge ähnlich, aber nicht 100% gleich sind. Neben diesen Kerninhalten gibt es nämlich auch einen hohen Anteil an freien Inhalten, welche eine Hochschule wählen kann.

So kann es sein, dass in einem Studiengang Informatik Elektrotechnik als Modul angeboten wird, während ein anderer Studiengang Informatik diesen nicht enthält. Ein Studiengang kann theoretischer sein, ein anderer wiederum praktischer.

Während der Aufbau des Studiums vom Fachbereich festgelegt wird (gibt also einen Dekan, Prüfungsvorsitzenden, einen Prüfungsausschuss und einen Hochschulausschuss, die an so einem Prozess beteiligt sind), werden die eigentlichen Inhalte, unter Berücksichtigung von bestimmten Vorgaben, vom jeweiligen Leiter des Lehrstuhls festgelegt. In der Regel ist es oftmals der Professor, der die Vorlesung hält und gleichzeitig als Vorlesungsverantwortlicher fungiert.

Je nach Modul wird das Fach dann eher allgemein gehalten (gerade bei Grundlagenmodulen) oder oftmals werden spezielle Themen gemäß dem eigenen Forschungsgebiet angeboten.

So oder so ähnlich kenne ich diesen Vorgang zumindest.

Wie sind Studiengänge entstanden bzw welchen Nutzen haben sie im Gegensatz zur Ausbildung?

Wie Studiengänge jetzt historisch entstanden sind, weiß ich nicht. Sprich, wann jemand gesagt hat, dass man Physik studieren kann/darf, ist mir nicht bekannt. Wie Studiengänge heute entstehen ist etwas, dass man beispw. hier nachlesen kann:

https://www.noen.at/archiv/wie-entsteht-ein-studiengang-ausbildung-bildung-lehre-schule-11421716

Man richtet sich also irgendwo nach einer Sinnhaftigkeit und einem Bedarf. Entstehen beispw. in der Industrie neue interdisziplinäre oder gänzlich eigene Berufszweige, dann können Hochschulen darauf reagieren, um mit neuen Studiengängen bestimmte Lücken zu füllen. Das ist natürlich ein Prozess, der etwas länger dauert.

Wer entscheidet über die Vorlesungsthemen an einer Hochschule?

Im Grunde die Hochschule selbst. Es gibt Qualitätsmanagementverfahren, die ein Studiengang in einer Hochschule durchlaufen muss(?). Es gibt verschiedene Agenturen, die Studiengänge akkreditieren, so dass sie offiziell angeboten werden können.

Ich habe als Student einmal einen solchen Akkreditierungsvorgang mitbekommen, das ist ein recht umfangreiches Verfahren, in dem der Studiengang "auseinandergenommen" wird. Die Module werden mitsamt den zu erreichenden Punkten überprüft, der Studiengang selbst auf Konsistenz und Sinnhaftigkeit überprüft, u.a. werden auch die Studenten befragt.

Der Studiengang wird also inhaltlich von der Hochschule festgelegt, extern und intern überprüft und die Inhalte im Modulhandbuch festgehalten. Die genaue inhaltliche Ausgestaltung trifft dann der Professor/Dozent.

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Sind die Studieninhalte eines gleichnamigen Studiums immer gleich?

Nein, definitiv nicht. Sicher gibt es einen "Grundkonsens" über Inhalte: Wo "Maschinenbau" draufsteht, ist schon auch "Maschinenbau" enthalten. Aber die Hochschulen entscheiden dann eigenständig über bestimmte Spezialisierungen, vieles hängt auch von den aktuellen Professoren ab, die für einen Fachbereich zuständig sind. Deswegen ist es wichtig, sich vor jeder Wahl mindestens das Modulhandbuch durchzusehen.

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Wie sind Studiengänge entstanden

Ist mindestens 1000 Jahre her oder so...

Hier ausführlich: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Universit%C3%A4t

:-)

Ansegisel  16.06.2019, 07:19

Kleine Ergänzung wegen des "muss (?)" bei den Akkreditierungen:

Akkreditierte Studiengänge und hochschulinterne Qualitätssicherungsverfahren sind tatsächlich gesetzlich vorgeschrieben. Die entsprechenden Passagen stehen seit 2003 in allen Landeshochschulgesetzen, 2018 gab es nochmal ein paar Änderungen (die Akkreditierung spricht z.B. jetzt nicht mehr letztinstanzlich die Akkreditierungsagentur aus, sondern der Akkreditierungsrat).

Die Akkreditierung ist damit auch die Grundlage dafür, dass der Studiengang behördlich vom jeweiligen Wissenschaftsministerium genehmigt und die entsprechenden MIttel zu dessen Unterhalt bereitgestellt werden können.

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Es gibt Studiengänge, die vom Namen her gleich sind, aber total unterschiedlich von der themenwahl. An den unis wird entschieden, was gelehrt wird und was nicht.

Nutzen kann man sich leicht erschließen. Ein Mediziner sollte bevor er praktiziert, genug über Krankheiten etc. lernen. In einer einfachen Ausbildung ist das gar nicht zu schaffen, das ist viel zu viel Stoff.

Wie die Universitäten entstanden sind, kann man ganz einfach googlen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Philosophie und Erziehungswissenschaft.