Fragen an Architekten und Architekt Studenten?

3 Antworten

Du hast kein "Fachabitur" (das gibt es gar nicht) sondern die Fachhochschulreife. Mit dieser kannst Du Studiengänge an Fachhochschulen studieren, auch Architektur. Zu deinen Fragen; Im Gegensatz zu Bauingenieurwesen spielt Mathematik im Architekturstudium keine sehr große Rolle. Das was man braucht, kann man lernen. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. An staatlichen deutschen Hochschulen gibt es keine Studiengebühren, nur einen moderaten Semesterbeitrag. Man hat Unterrichtsfächer, Übungen, Seminare, usw. Wenn Du reich werden willst, dann studier´nicht Architektur. Die meisten Studierenden studieren Architektur aus Interesse und Begeisterung. Die Berufsaussichten würde ich als knapp durchschnittlich einschätzen. Wer zuvor einen Bauberuf gelernt hat, hat meistens bessere Berufsaussichten.

Huflattich  09.06.2020, 20:38
knapp durchschnittlich

Angestellt eher unterdurchschnittlich. Aber wenn Papi ein gut gehendes florierendes Architekturbüro hat, im Schützenverein und im Golfclub ist - warum nicht ?

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1. Ist es schlimm, dass man nicht gut in Mathe ist, wenn man den Architektur studiert?

Nein, man sollte jedoch wenigstens rechnen können (Statik) und sich eine Hochschule suchen, die sehr künstlerisch ausgerichtet ist ...

2. Ist der gesamte Studiumgang auf Englisch?

Nein, nur in England oder den USA

3. Wie teuer ist der Studiengang ungefähr?

Studiengebühren des jeweiligen Bundeslands, Material für Modellbau, Material, Bücher, Leben. Kosten (???)

4. Hat man in dem Studiengang wie in der Schule normale Fächer? (Mathe, Physik...)

Nein, z.B. Freihandzeichnen, Baukonstruktion, Statik, Bauentwurfslehre, Baugeschichte, Grundlagen der Gestaltung, etc.

5. Lohnt sich der Studiengang? (Zukunft, Gehalt)

Nein, wenn das wirklich wichtig ist, dann besser was anderes studieren.

6. Wie sieht der Arbeitsmarkt aus?

Zur Zeit weiß ich es nicht genau, da ich selbständig - teils mit anderen Dingen (Vermietung, Verpachtung, Gebäudeerhalt) beschäftigt bin.

Nein, es ist sicher nicht leicht.... aber irgendwo wird sich wohl noch irgendein in einer Nische ein Anstellungsverhältnis finden lassen. Wenn dieser Corona-zustand erst mal vorüber ist .....

Einige Gedanken dazu, sicher nicht erschöpfend ausführlich...

Meine Nummerierung hat nichts mit deiner zu tun, es ist nur ein Auflistung hier.

  1. Auf Architektur ist (meist) ein numerus clausus, egal ob an der FH, oder ob an der Uni..
  2. Das Fachgebiet heißt Architektur und ist je nach Studienort beliebig eng oder weit mit dem mehr mathematisch-technischen Studiengang des Bauingenieurs verwandt
  3. Es gibt z.B. in Braunschweig an der Uni auch nach meiner laienhaften Formulierung empfundene sinnvolle Mischungen beider Studiengänge
  4. Es wird nicht vom Titel Architekt her nach FH oder TH, TU Uni unterschieden, obwohl es da gravierende Niveau-Unterschiede gibt.
  5. Ein Studium hat mit Schule fast nichts gemein. Der Hauptunterschied zur Schule ist, dass man sich in diesem Studium nicht mal eben so durchmogeln kann. Wenn du noch nicht wissen solltest, was hartes Arbeiten ist, wirst du es in jedem Fall zwangsweise im Studium kennenlernen - und, weil es eben keine Schule ist, ohne "Zwang" und Aufpasser. Du bist dort für dich selbst verantwortlich und fliegst gnadenlos raus, wenn du es nicht packst - ganz sachlich, ohne direkte Ansprache eines "Lehrers".
  6. Und damit sind wir beim Hauptpunkt: Warum studieren dann Leute überhaupt? Weil es ihnen Spaß macht und sie sich für das Fach interessieren, ja unbedingt den Beruf ausüben möchten, auch wenn sie nicht wirklich zu Beginn wissen, wohin genau diese fachliche Reise geht. Wenn es genau dieser Reiz ist, den du empfindest, dann erfüllst du die wichtigste Voraussetzung für das Studium.
  7. Warum sollte das Studium in Englisch sein? Weil so viele Profs das so schlecht anwenden, dass man sich davor graust? Klar gibt es das irgendwo, aber meines Wissens ist die Amtssprache in Deutschland immer noch Deutsch und Gott sei Dank nicht Denglisch (kein Schreibfehler). Aber in der Zusammenarbeit solltest du diese wichtige Sprache bitte nebenbei lernen wollen.
  8. Arbeitsmarkt: je "künstlerischer" du das Studium gestaltest, um so schwieriger wird es werden später. Gestaltung ist wichtig für das Renommee, aber als Anfänger sicherlich nicht der Schlüssel zum Arbeitsmarkt.
  9. Lohnt sich das? Falsche Frage! Warum falsch? Das ist die Aufgabe an dich, das selbst zu erkennen. Siehe oben: "Spaß am Studium...."
  10. Ich wünsche dir viel Erfolg im Berufsleben und auf dem Weg dorthin.