Frage an die Met und Weinkenner unter euch?
Ich habe vor meinen ersten Met herzustellen und habe dazu auch alle nötigen Zutaten.
Die meisten Anleitungen die ich mir angesehen habe kalkulieren für 5 Liter Met ein knappes Kg Honig.
Ich habe jedoch nur 500g Honig, der Logik nach hätte ich für diese Menge am Ende 2,5l.
Dazu habe ich 2 Fragen:
- Muss ich für diese Menge, oder generell immer einen Gäransatz vorher machen oder kann ich auch alles vorher zusammen vermischen und diesen Schritt überspringen?
- Da ich die Reinzuchthefe von Vina verwende, sollte für meine Menge die gesamte Flasche rein?
1 Antwort
Ok, also mal zuerst:
In der Regel wird Met mit einem Verhältnis 2:1 hergestellt. Das bedeutet: Auf 2 Liter Wasser kommt 1 kg Honig. Bei einem 5er Ansatz verwende ich normalerweise 3 Liter Wasser und 1,5 kg Honig. Falls du zu wenig Honig verwendest, kann es passieren, dass deine Hefe nicht genug Nahrung findet. Warte lieber mit dem Ansetzen, bis du genug Honig zusammen hast, anstatt, dass du einen nicht gärenden Sud aufsetzt, den du hinterher nur wegschütten kannst. Wäre schade um den Honig, der ja auch nicht gerade billig ist.
Leider hast du nicht gesagt, welche Reinhefe von Vina du verwendest, daher kann ich dir da nur theoretisch antworten.
Muss ich für diese Menge, oder generell immer einen Gäransatz vorher machen
Bei einer Flüssighefe empfiehlt es sich immer, einen eigenen Gäransatz zu machen. Außerdem solltest du auch entsprechende Nährstoffe zur Hand haben, falls nicht schon in der Flüssighefe vorhanden.
Bei einer Trockenhefe genügt eine einfache Revitalisierung und dann rein damit in den Ballon.
Ich selber verwende britische Trockenhefe mit Nährstoffen der Marke "Bulldog":
https://www.amazon.de/Honig-Hefe-Bulldog-Mead/dp/B07NSC9V8P/
War ein Glücksgriff. Mit der komme ich prima zurecht.
sollte für meine Menge die gesamte Flasche rein?
Vielleicht. Ich weiss es nicht, da du nicht geschrieben hast, welche Hefe in welcher Form und Menge du genau hast. Aber ich tippe mal stark auf "nein".
Von meiner Trockenhefe (27g Beutel) muss ich für einen 5er-Ansatz 8 Gramm verwenden.
ACHTUNG! DIESEN WERT KANNST DU NICHT(!) 1:1 FÜR DEINEN ANSATZ VERWENDEN, ES SEI DENN, DU VERWENDEST AUCH DIE BULLDOG-HEFE!
Nehme ich zu wenig, springt die Gärung nicht wirklich an, nehme ich zu viel, gärt der Ansatz bis in alle Ewigkeit bzw. das Abziehen und/oder Filtern wird sehr schwer, weil enorm viel vitale Hefe im Sud verbleibt. Das richtige Maß von Sud und Hefe ist eines der Dinge beim Brauen, die den Unterschied zwischen "Plörre" und einem guten Met ausmachen.
Ich habe vor meinen ersten Met herzustellen
Ok, wenn es der erste ist, dann brauchst du dir um den Säuregehalt noch keinen Kopp zu machen. :)
Natürlich habe ich auch Hefenährsalz dazu gekauft.
Hervorragend. Dann versuch mal online zu suchen, wieviel Flüssighefe du für einen Gärstarter benötigst bei einem 5 L-Ansatz. Solltest du nur Informationen zu 10er- oder 25er-Ansätzen finden, ist das nicht schlimm, die kannst du problemlos linear runter rechnen.
Ist das für Wein bzw Met eine spezielle Hefe
Ja, das ist eine spezielle Hefe, die besonders robust ist, damit sich ein ordentlicher Alkoholgehalt bilden kann. Backhefe geht absolut nicht und viele schwören auf Portweinhefe, aber mit der habe ich bis dato vergleichsweise schlechte Erfahrungen gemacht.
Das Problem mit dem Honig,...
Ok, verstehe. Weisst du ungefähr, was für ein Honig das ist? Falls ja, ist es nämlich überhaupt kein Problem, einen ähnlichen Honig (Sommerblüten- oder Herbstblütenhonig z.B.) damit zu mischen.
Das mache ich gelegentlich auch mit den verschiedenen Honigresten, die bei mir übrig bleiben. Das gibt dann einen Verschnitt, wenn wieder genug aufgelaufen ist. :)
Also es ist ein Wald und Blüten Naturhonig.
Bedeutet, wenn ich noch ein Honig dieser Sorte hole, egal ob der Hersteller ein andere ist, macht es kaum einen geschmacklichen Unterschied?
Perfekt, dann danke ich noch mal bis her und hoffe, dass alles klappt :)
Einen Tipp kann ich noch geben: Sei anfangs nicht zu ungeduldig. Wenn der Gäransatz angesprungen ist und gärt, dann kann das schon ein paar Wochen dauern, bis die erste Gärung durch ist. Bei meinem ersten Met war ich zu ungeduldig und habe den Ansatz viel zu früh abgezogen. Man konnte ihn zwar schon trinken, aber "gut" ist etwas anderes. :)
Vielen Dank für die Antwort bisher.
Ich verwende Flüssighefe. ml Zahl steht leider nirgends drauf.
Natürlich habe ich auch Hefenährsalz dazu gekauft.
Ich habe auch schon von einigen gehört, dass Trockenhefe viel besser ist. Ist das für Wein bzw Met eine spezielle Hefe oder tut es auch die man fürs Backen verwendet?
Das Problem mit dem Honig, an diesem komme ich nicht mehr dran, den habe ich von einem Imker gekauft, der selber Met herstellt, und er ist zu weit weg und hat auch leider keinen Onlineshop.