Frage zu Widerstand, Spannung und Stromstärke

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo apszab,

Die Formel ist schon richtig, Aber deine Anwendung hat einen kleinen Denkfehler. Stell dir einen Versuchsaufbau vor mit einer Spannungsquelle U, z.B. ein regelbares Netzgerät, an dem du gleichzeitig die Spannung, die es liefert, und den Strom I, der durch eine angeschlossene Last, in diesem Fall ein normaler Widerstand R mit einem Wer von 10 Ohm, entnommen wird, ablesen kannst.

  1. Stellst du die Spannung auf 0 Volt, fehlt die Spannung, um einen Strom durch den Widerstand fließen zu lassen.
  2. Erhöhst du die Ausgangsspannung des Netzteils auf 50 Volt Gleichspannung, dann ist die Kraft der Spannung so groß, dass sie einen Strom von 5 A durch den Widerstand von 10 Ohm fließen lassen kann. Das heißt dann nach Formelumstellung: I = U/R = 50V/10Ohm = 5A
  3. Wenn du die antreibende Kraft unverändert lässt, also die Spannung bei 50 Volt bleibt und du den Widerstand ersetzt durch einen Widerstand von 11 Ohm. dann muss der Stromfluss durch den Widerstand kleiner werden. Das heißt, dass bei gleichbleibender Spannung ein größerer Widerstand den Stromfluss reduziert. I = U/R = 50V/11Ohm = 4,54...A
  4. Wenn du durch den größeren Widerstand von 11 Ohm den gleichen Strom wie durch den 10 Ohm Widerstand fließen lassen möchtest, musst du die Kraft, die den Strom durch den Widerstand "drückt" bzw. fließen lässt, erhöhen, und diese Kraft ist die Spannung. Mit deiner Formel errechnest du die notwendige Spannung U = I * R  =  5A * 11Ohm = 55Volt

Du hast also bei deiner Überlegung nur Ursache und Wirkung verwechselt. Die Spannung ist die Kraft, die einen Strom durch einen Leiter fließen lässt. Hat dieser Leiter einen bestimmten Widerstand, begrenzt dieser Widerstand den maximal möglichen Strom in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung  auf einen bestimmten Wert. Erhöhst du den Wert des Widerstandes bei gleichbleibender Spannung, wird der Stromfluss geringer. Willst du den Stromfluss erhöhen bei gleichbleibendem Widerstand, musst du die Spannung erhöhen.

Grüße, Dalko

apszab 
Fragesteller
 29.04.2015, 16:24

Ahhhh vielen, vielen Dank jetzt habe ich es verstanden.     :D :D :D

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apszab 
Fragesteller
 29.04.2015, 16:28
@apszab

Vielleicht könntest du mir bei noch einer Frage helfen.. ich habe nämlich noch eine Frage wie man einen Kühlkörper anschließt.. klick einfach auf mein Profil wenn du Lust und Zeit hast auch da mir weiterzuhelfen :D

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der widerstand sorgt dafür, dass nicht zu viel STROM fließt, er sorgt nicht dafür, dass weniger spannung anliegt.

spannung fällt über/an dem widerstand ab..

vor LEDs bauste ja auchn widerstand, damit nicht zu viel strom fließt... spannung bleibt ja meistens gleich (egal ob steckdose -> trafo) oder batterie... sind ja alles spannungsquellen, wo die spannung kosntant bleibt.

mit dem widerstand reguliert man dann, bei gegebener spannung den stromfluss

apszab 
Fragesteller
 29.04.2015, 12:09

hä aber dann ergibt ja meine Formel gar keinen Sinn. Ist die villeicht falsch? Also irgendwie kapier ich das noch nicht

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realistir  29.04.2015, 14:16
@apszab

Das kapieren am Anfang nicht nur du nicht ;-)

Das ist zwar ganz schön verwirrend, weil diese Grundformel anders zu übersetzen ist.

Gehe mal von einer anderen Grundlage aus. Gehe also mal etwas logischer an die Sache heran! Also zuerst mal rein mathematisch.

U steht für das "Ergebnis" von R mal I. Sonst nichts zuerst mal.

Also gibt es doch zwei bekannte Größen! Bekannt ist, wieviel Strom durch welchen Widerstandswert fließt. Soweit okay?

Gut, dann kannst du mit einem Messgerät die errechnete Spannung an diesem "Widerstand" messen! Sonst nichts!

So nun drehen wir den Fall mal um. Wir denken nun an die Formel

I = U durch R.

Sinngemäß übertragen könnten wir nun den Strom ermitteln, der durch einen Widerstand fließt, wenn wir wissen welche Spannung an dem Widerstand zu messen ist.

Wir reden also immer von einem "Teil eines Stromkreises" in dem ein Wert zu errechnen ist, und dazu zwei andere Werte bekannt sein müssen. Sonst nichts.

Merke dir vereinfachend die Grundlagen der Mathematik.

Links vom Gleichheitszeichen kommt das "Ergebnis hin, das sich durch verrechnen der Werte rechts vom Gleichheitszeichen ergibt.

Sonst nichts!

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apszab 
Fragesteller
 29.04.2015, 14:29
@realistir

ok aber stimmt denn die aussage "je höher der Widerstand desto höher wirda uch die Spannung" ?

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Warum sind oft die einfachsten Sachen so kompliziert? Für manche ;-)

Ich stuppse dich mal von der Leitung, sage dir, es geht nur um rechnen, sonst nichts! Beispiel: Wenn ein Zimmer eine Höhe von 2 Metern hat und die Lehnenhöhe eines Stuhles 0,8 Meter beträgt, welcher Abstand besteht nun von Oberkante Stuhl zur Decke? Ist also ganz einfach nur eine Rechenaufgabe.

Völig uninteressant ist, woher der Stuhl ist, ob das einer aus dem Möbelgeschäft XYZ oder sonstwo ist, interessiert hier nicht. Nur Zahlen!

In Grundformeln stehen nur Zahlenwerte. Die Formelzeichen sind nur Namen die für eine Sache stehen, und bekannt sein sollten ;-)

U steht für das "Ergebnis" von R mal I. Sonst nichts zuerst mal.

Also gibt es doch zwei bekannte Größen! Bekannt ist, wieviel Strom durch welchen Widerstandswert fließt. Soweit okay?

Gut, dann kannst du mit einem Messgerät die errechnete Spannung an diesem "Widerstand" messen! Sonst nichts! Wäre prüfen des Rechenergebnisses ;-)

So nun drehen wir den Fall mal um. Wir denken nun an die Formel

I = U durch R.

Sinngemäß übertragen könnten wir nun den Strom ermitteln, der durch einen Widerstand fließt, wenn wir wissen welche Spannung an dem Widerstand zu messen ist.

Wir reden also immer von einem "Teil eines Stromkreises" in dem ein Wert zu errechnen ist, und dazu zwei andere Werte bekannt sein müssen. Sonst nichts.

Merke dir vereinfachend die Grundlagen der Mathematik.

Links vom Gleichheitszeichen kommt das "Ergebnis hin, das sich durch verrechnen der Werte rechts vom Gleichheitszeichen ergibt.

Sonst nichts!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen
apszab 
Fragesteller
 29.04.2015, 14:51

ok aber stimmt denn die aussage "je höher der Widerstand desto höher wirda uch die Spannung" ?

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Spannung und Widerstand sind die primären Größen. Der Strom ergibt sich aus Widerstand und Spannung

I = U / R

Wenn der Widerstand größer wird (120 Ohm statt 12 Ohm), dann wird bei einer vorgegebenen Spannungsquelle (z.B. 12V-Akku) der Strom kleiner  (100mA statt 1A)  

Der Satz muß also lauten:

"Je höher der Widerstand, desto höher muß die am Widerstand anliegende Spannung sein, damit der Strom im Widerstand gleich bleibt"

ein widerstand kann auch nicht mehr spannung aus einer stromquelle heraus holen, als schon da ist.

und der wideestand reduziert eigendlich nicht die spannung, er reduziert den stromfluss.

wenn du einen Widertand und z.b. eine LED in eine reihe schaltst. dann teilt sich die spannung quasi zwischen der LED und dem Widestand auf. google mal nach "spannungsteiler" da ist das wunderbar erklärt.

lg, Anna