frage über die haare schwarzer mitmenschen......
wie oft habe ich beim schwimmen erlebt, dass bei schwarzen menschen das wasser einfach aus den haaren abperlt, als hätte man einen lotuseffekt aufgebracht. woran liegt sowas? andere haarstruktur? haarfettgehalt höher? oder wird das haar speziell behandelt? danke für die hilfreichen antworten. lg
3 Antworten
Meine Mitantworter haben recht, die meisten meiner schwarzen Freunde und Bekannten verwenden Haarpflegeprodukte, die das Haar etwas entspannen. So kann man es etwas länger tragen, ohne dass es sich zu sehr kraust, es kann also nach Wunsch frisiert werden und man ist nicht an den sogenannten "Afrolook", Flechtfrisuren oder extrem kurze Schnitte gebunden. Da Feuchtigkeit das Haar (noch) krauser werden lässt, bieten praktisch alle diese Stylingprodukte einen gewissen Schutz gegen Feuchtigkeit bzw. lassen Wasser regelrecht abperlen. Durch die starke Kräuselung und den anderen Haarquerschnitt wirkt das Haar tatsächlich auch matter und die Stylingprodukte geben ein wenig gesunden Schimmer. Ganz glattes Haar hat einen runden Querschnitt, je krauser das Haar ist desto ovaler ist er, bis hin zu einem fast flachen (eliptischen) Querschnitt. Ein flaches Band reflektiert aber nun mal das Licht nicht so stark wie eine "Röhre", daher hilft man eben ein wenig nach. Zudem ist afroamerikanisches Haar einfach ein gutes Stück dicker: Also mehr Substanz, stärkere Struktur - daher fallen auch die nassen Haare nicht so sehr zusammen, sie haben sozusagen mehr (Sprung-)Kraft.
Wie gesagt: Das Haar ist fester was dafür spricht, dass die Schuppenschicht sehr gut anliegt. Die Tatsache, dass gerade kurze Haare keine strapaziösen Behandlungen erfahren haben (Färben, Bleichen, Föhnhitze, Glätteisen) tut ihr Übriges: Das einzelne Haar ist gesund, die Schuppenschicht geschlossen und nicht porös. So kann das Haar nicht soviel Wasser in sich aufnehmen und durch die gesunde, geschlossene Schuppenschicht läuft es auch außen sehr schnell ab. Dass die Haare kurz sind, tut ein Übriges. Mein Mann (weiß) hat extrem kurze Haare, er muss sich auch nicht die Haare abtrocknen, das Wasser liegt in winzigen Tropfen daran, die er nur abschütteln muss. Im Prinzip ist nach dem Schwimmen sein Gesicht nasser als sein Haar.
danke für deine...nun ausgezeichneten.. ;D ausführungen. sie waren sehr hilfreich für mich. ;D
Ja genau, ich teile Deine Zweifel mit den Pflegeprodukten, da mir das vor allem oft in Dokumentationen über afrikanische Eingeborene aufgefallen ist, wenn deren Haare in Kontakt mit Wasser kamen. Da war es bei jedem so - egal ob Baby, Kind, jung, alt - und die haben unter Garantie keine Pflegeprodukte zur Hand, denn ich rede hier auch von Dokus die bereits vor 1mehr als 30 Jahren gedreht wurden, wo es noch teilweise grösstenteils unerforschte Stämme gab, die selbst noch nie auf unsere Variante der Menschheit gestossen waren. Also ich glaube, dass es in keinem Fall mit den Pflegeprodukten zu tun hat. Mir ist auch noch aufgefallen: Je stärker die Krause, desto stärker der Perleffekt. Vielleicht kann sich das Wasser einfach nur ned so halten in dem Haar...aber das ist eben auch nur Spekualtion und ich hätte eben auch ZU GERN die wahre Antwort gewusst. :) Super Frage. DH
Nee... das ist jetzt so nicht ganz richtig. Die Kulturen, auf die Du ansprichst, bestätigen eigentlich eher die Pflegeprodukt-Theorie.
Auch, nein, gerade die sog. Naturvölker haben Pflegerituale, die schon die Kleinsten mit einbeziehen. Mit Öl, pflegenden Erden und was die Natur so hergibt, werden Haut und Haar eingerieben und zum Teil kunstvolle Frisuren gestaltet. All diese Stoffe finden allmählich auch Einzug in die westliche Kosmetik (Babassuöl, Macadamiaöl, Jojobaöl, Kokosöl, Macadamiaöl, Arganöl, Ghassoul usf.), sind aber in den entsprechenden Gebieten, in denen sie wachsen, ein "alter Hut". Die Pflege von Haut und Haar mit Ölen und Erden dient, natürlich, zum Schutz gegen Sonne, Insekten und Schmutz. Aber mit Sicherheit spielen auch gutes Aussehen und angenehmer Duft eine Rolle, in dem Punkt unterscheiden sich die Menschen, die eher ursprünglich leben gar nicht von denen in industrialisierten Gegenden. Hübschmachen und Körperpflege ist offenbar ein ganz ursprüngliches Bedürfnis.
Durchsuch mal Goodle nach Völkern wie den Himba oder Nuba, dann siehst Du, was ich meine.
Viele Schwarze benutzen Wachs in ihren Haaren. Das liegt daran. das i.d.R. die Kopfhaut trockener ist als bei hellhäutigen. Ich schätze also das es am Wachs liegt...
das wäre eine erklärung für mädels, oder benutzen die jungs auch wachs? ansonsten eine sehr sinnvolle antwort, danke. ;D
Das Haar sieht unbehandelt ziemlich Matt aus, egal ob bei Jungs oder Mädchen. Deswegen benutzen viele Jungs und Mädchen Öl, oder Wachs und das wird dann eingekämmt. Das macht die Haare weicher und sie sehen nicht mehr so matt aus und die Sache mit der Kopfhaut.
ah, danke für deine erläuterung. wird das auch schon bei kleinkindern angewendet? nicht jetzt babyalter, aber ab wann, fangen die kids damit an, oder wird es von den eltern aus einfach aufgetragen?
ich denk einfach das die haare etwas dicker sind und sich das wasser somit nicht in den haaren hält. außerdem sind sie meist lockig.
genau, meist lockig. aber unsereins könnte auch dicke haare und locken haben, unsere würden zusammenklatschen und einfach nur nass aussehen. ;D da hingegen sieht man nur ein paar wasserperlen in den haaren und es sieht aus, als sei der rest trocken, obwohl der kopf unter wasser war. ;D
das keuchtet mir schon ein, aber selbst bei kindern, jetzt speziell jungen, die relativ kurze haare haben (ca. 1,5-2 cm) sieht man diesen effekt. benutzen diese kinder denn auch schon derartige haarpflegeprodukte? ist es vllt. so, dass dieser effekt angeboren ist, also eher mit der haarstruktur zusammen hängt und die pflegeprodukte nur ein weiteres glied in der kette sind? in extrem heissen gegenden könnte ich mir vorstellen, dass es ein schutz der natur ist, damit, wenn man schwitzt, nicht gleich die haare am kopf festpappen und sich die hitze dann dort staut. es ist nur so eine überlegung von mir. ;D