Frage an Srudenten: Verändert sich die eigene Persönlichkeit gravierend durch das Psychologiestudium und wenn ja, wie hat sie sich bei euch verändert?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jein. Ein Studium verändert Dich schon, weil es Anforderungen stellt, denen Du gerecht werden musst / willst. Das erfordert, dass man sich selbst reguliert, dass man sich motiviert, organisiert usw. Diese Kompetenzen fördert das Studium.

Das ist bei anderen Studiengängen aber auch so. Das ist nicht psychologiespezifisch.

Das Psychologiestudium ist keineswegs so, dass man intensive Selbsterfahrung macht oder sich reflektiert oder gar therapiert. Darum geht es im Psychologiestudium nicht. Im Kern geht es im Studium um wissenschaftliche Theorien und wie man sie mit Studien kritisch überprüft. Da geht es nicht um eigene Emotionen oder dergleichen. Da haben viele Leute eine komplett falsche (und etwas romantisierte) Vorstellung vom Psychologiestudium. Man lernt auch nicht, "Menschen zu analysieren". Man lernt, wie man psychologische Behauptungen mit Studien überprüft.

Es ist aber möglich, dass man an manchen Theorien "anknüpfen kann", dass man ein Interesse aufbaut und neugierig wird

Bei mir war das vor allem im Bereich Motivationspsychologie so. Ich habe auch durchaus ein Interesse an Statistik und Methodenlehre entwickelt und auch an klinischer Psychologie.

Was mich wirklich nachhaltig beeinflusst hat, war weniger der Stoff aus dem Studium als vielmehr die eigene Lektüre, die ich nebenher betrieben habe. Ich hatte im Studium eine Rogers - Phase, wo mich insbesondere die "Lebensphilosophie" des Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers interessiert hat. Der spielt zwar im Fach klinische Psychologie eine kleine Rolle (und vielleicht im Fach Persönlichkeitspsychologie), aber gehört nicht zum gegenwärtigen psychologischen Mainstream. Inzwischen bin ich aus der "Rogers-Phase" wieder heraus und interessiere mich für ein breiteres Spektrum an psychologischen Theorien.

Ich habe mit der Zeit ein stärkeres Interesse für die Psychologie entwickelt - aber wenigsr durch das Studium als vielmehr durch meine eigenen Impulse, denen ich gefolgt bin (auf eigene Faust Lektüre suchen, Bücher lesen).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Also die Psychologistudenten, die ich kenne, haben sich gar nicht verändert. Also sie weisen immer noch starke narzisstische Persönlichkeitsstörungen auf oder eine Besserwisser-Mentalität


Inkognito-Nutzer   05.12.2023, 01:53

Verallgemeinerungen sind immer schlecht aber danke für deine Antwort

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blechkuebel  05.12.2023, 02:57

Als ehemaliger Psychologiestudent fühle ich mich etwas angesprochen - sorry für die Besserwisserei meiner Kollegen :D. Ich verkneif mir mal einen Kommentar zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung, weil: wäre ja besserwisserisch.

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