Frage ADHS Kostenübernahme Therapie Hund. Machbar? Chance?

10 Antworten

Hi 😊 Ich bin zwar erst 22 und wirke deshalb eventuell nicht besonders glaubwürdig, aber ich habe auch ADHS. Ich muss sagen, dass ich seit 7 oder 8 bin Medikinet nehme. Bzw seit ich 18 bin nehme ich Ritalin 😊 Allerdings wurde es bei mir erst in der zweiten Klasse diagnostiziert und die erste war dadurch der Horror. Ich war immer eine gute Schülerin aber gefallen hat es mir in der Zeit in der schule überhaupt nciht weil ich nicht mitbekommen habe was gesagt wird und nicht genug Konzentration für eine ganze Aufgabe hatte... dazu kam bei mir noch das ich emotional total schnell drüber war und es mich sogar zum verzweifeln gebracht hat wenn jemand nur pips gesagt hat... mit der Medikation ging es mir wesentlich besser. Man muss aber auch dann erstmal rausfinden welche Menge in welchen Zeitabständen die richtige ist und das braucht halt seine Zeit. Alles in allem hab ich mein Abi mit 1, 9 gemacht und studiere jetzt. Ich bin aber davon überzeugt das ich mein Abi eher mit 3 oder 4 gemacht hätte wenn ich keine Medikamente genommen hätte.

Ich würde Ihnen also empfehlen, es einfach mal zu probieren. Abhängig wird man davon nicht 😊 und wenn es hilft dann wäre es ja ideal für den Sohn. Wenn es nicht hilft, dann lässt man es halt. Aber ich denke gerade für seine Psyche und Emotionen wäre es einen Versuch wert 😊😊

Ich hoffe das hat geholfen 👍🏻

Es gibt Hunde die extra für adhs Kinder ausgebildet werden. Ich versuche es auch. Mein Sohn (7) bekommt nun seit einem Jahr medikinet 20 mg retard. In der schule wirkt es manchmal, manchmal auch nicht. Zuhause ist der Horror. Sport etc reicht bei meinem Sohn nicht aus leider. Hinzu kommen noch die Wutausbrüche. Die absolut nicht kontrollierbar sind. Morgen gehe ich mit meinem Sohn in eine Eltern Kind Therapie. Und hoffe dass wir evtl die Möglichkeit bekommen dass wir zumindest hier einen Hund halten dürfen. Mein Sohn geht in die erste Klasse uns hat dort Therapie Hund AG. Und das Feedback von allen ist dass er sobald er beim Hund ist ruhiger und empfänglicher ist.

Also ich bin mir sicher, dass es in keiner Leistung der Krankenkasse einen Therapiehund gibt, jedenfalls nicht privat - Gründe:

  • Keine erwiesene Wirkung (jedenfalls können Hunde lustig sein, aber auch nur, wenn man einen will)
  • Mangel an speziell trainierten Hunden (Werden Therapiehunde überhaupt ausgebildet? Wenn ja: Wie bildet man einen Hund auf ADHS aus?)
  • Nicht alle Therapieansätze angenommen (dazu später)
  • Ein Hund ist Privatsache!

Auch meines erachtens nach Ist Ratalin Ein Amphetamin und dabei klingeln bei mir Die Drogen Alarm Glocken.

OK eine kostenlose Chemielernstunde:

Pharmakologisch und pharmazeutisch gesehen ist praktisch alles eine Droge. Das fängt schon an bei Aromen, Kamillenblüten, Kaffee insbesondere Koffein, (Trauben)Zucker usw.

Letzeres ist sogar für den menschlichen Organismus nicht lebenswichtig und erfüllt dennoch eine aufputschende Wirkung auf den Körper und damit auch ein Punkt der Kritieren der Definition einer Droge der WHO (Weltgesundheitsorganisation). Ebenso ist selbst mit Zucker möglich, seinen Körper nachhaltig zu schädigen, was auch anscheinend vielen gelingt... Es ist also nicht immer alles gefährlich oder ungefährlich was unter "drugs" fällt oder nicht fällt!

Methylphenidat (Handelsname: Ritalin, Medikinet, etc.) gehört zu den Sympathomimetika, genauer gesagt zu den Piperidinen oder so...

Es ist pharmakologisch, größtenteils-wirkungstechnisch und auch strukturell kein Amphetamin! Ebenso bräuchte man meiner Meinung nach ziemlich viel Fantasie um überhaupt in der Struktur Ähnlichkeiten zu Amfetamin zu finden.

Zur Behandlung von AD(H)S hat sich MPH als äußerst effektiv und sicher erwiesen. Ebenso sind die Erfahrungen der AD(H)Sler mit MPH äußerst positiv, falls das Medikament wirkt. Manche AD(H)Sler sind sogar im Erwachsenenalter noch heute wütend, dass sie nicht schon damals das Medikament bekamen oder sogar zusätzlich Schwierigkeiten mit der KK haben, da MPH lange nicht für Erwachsene zugelassen war. Es ist meiner Meinung nach eine Schande und gegen das Wohl eines Kindes, einfach irgendeinen Therapieansatz (bzw. ist es nicht einmal erlaubt, MPH ohne Therapie zu geben .Im Gegensatz zu viel schlimmeren Medikamenten...) wegen irgendwelchen unhaltbaren Vorurteilen völlig abzuschlagen!

Es wurde sogar in Langzeitstudien bewiesen, dass Kinder, die zuvor MPH (+ ADHS-Therapie) regelmäßig als Medikament eingenommen haben, im Erwachsenenalter ein viel geringeres Risiko besitzen eine (Drogen-)Sucht anzufangen oder stressinduzierte Depressionen (mit allem drum-und-dran) zu besitzen als ihre Kollegen.

Wenn Medikamente nicht nötig sind, dann sollte man natürlich verzichten! Wenn Medikamente aber eindeutig nötig sind, dann sollte man sie nicht weglassen! Wäre genau so, als ob man jemanden grundlos Insulin verweigert, wenn er Zucker hat (um wieder auf die Gefahren des Zuckers zu kommen.)

Was sagt Ihr kann so ein Junge sich inder Schule überhaupt Konzetrieren und Mitmachen??

Das klärt sich erst, wenn er in der Schule ist. Meine Einschätzung und Erfahrungen sind jedoch, dass alleine "leichtes Über- oder Untergewicht" ausreicht um in der Schule von anderen gemobbt zu werden, depressiv zu werden und schließlich auch starke Konzentrationsschwächen zu bekommen. Man stelle sich vor, wie das dann wohl mit den AD(H)Slern passiert... Mit Hyperaktivität hat man aber bessere Chanchen als ADHSer entdeckt und werden als ohne Hyperaktivität. In dem Fall hat er bereits eine Diagnose, man muss ihn dann unterstüzen, z.B. mit mehr Zeit, mehr Pausen und evtl. sogar einem Integrationshelfer.

Ansonsten wäre es machbar, ADS ist eine Fokussierungsschwäche - KEINE Konzentrationsschwäche.

Quasi Sitzen bleiben?

Wenn er Probleme mit der Konzentration und dem Lernen hat und körperliche Ursachen ausgeschlossen sind wird man wohl nicht um eine medikamentöse Option rumkommen!

Medikamente dürfen sowieso erst ab 6 Jahren gegeben werden, wenn er jedoch starke Probleme hat, dann sollte man so früh wie möglich anfangen! Hinauszögern wäre unnötiger Stress. Wichtig ist auch eine Klärung auf Hochbegabung etc. Unterforderung ist das Schlimmste..., vorallem mit ADHS!

Zugegeben, ich habe es ohne Medikamente auch bis zur 9.Klasse "ausgehalten" , ab da bin ich zusammen gebrochen und hatte schwere Suizidgedanken... Der Stress war schon in der 1.Klasse für mich unmenschlich! Das wünsche ich keinem anderen Kind!

Zurück zum Hund:

Es gibt nur eine Möglichkeit, dass ein Hund überhaupt tasächlich teilweise "übernommen" wird:

  1. Einen Schwerbehindertenausweis bescheinigen (SBA) lassen - Ist bei AD(H)S aber u.U. schwer hinzubekommen.
  2. SBA mit Merkzeichen H (Hilflosigkeit) - Bei AD(H)S alleine garantiert sehr unwahrscheinlich.
  3. Befreiung der Hundesteuer (nur in manchen Gemeiden)

Alles andere ist nicht möglich!

m.f.G. Alea

Hallo, Du brauchst gar keinen speziell ausgebildeten Hund, sondern nur einen, vor dem der kleine Zappelphilipp Respekt hat. Mein Enkel hat ADHS. Er bekommt jetzt keine Medikamente mehr, weill sich sein Tatendrang in Fussballspielen abreagieren kann. Und wenn sie mich besuchen, ist da mein riesiger Doggennrüde, der den Kleinen (12 Jahre) zwar liebt, aber ihn deutlich in die Schranken weist. Mein Enkel schreit nicht mehr rum, geht langsam und achtet immmer darauf, wie es bei dem Hund "ankommt". Wenn mein Hund ihh dann zum Spielen auffordert (Bällchen in Schnauze), ist Happyness total!. Einen Hund werdet ihr wohl nicht finanziert bekommen, den sollte man sich schon selber leisten. Es muss ja nicht gerade eine Riesendogge sein, wo allein die Futterkosten so hoch sind wie bei einem Erwachsenen, Haftpflicht muss auch sein, egal wie klein oder gross der Hund isr, und es muss auch jemanden geben, der den Hund ausführt, beschäftigt und liebhat. Nur Blindenhunde werden von der Kasse getragen. Man kann vielleicht versuchen, bei der Kasse einen kleinen Teil wiederzubekommen, wenn die Medikamente nicht mehr nötig sind. Das liegt im Ermessen des Sachbearbeiters. Gg

Hallo, mein Sohn hat auch ADHS und wir hatten eine Hippotherapie, das ist eine Therapie mit einem Pferd. So ähnlich ist ja auch Dein Denkansatz, ein Tier beruhigt und spiegelt das Verhalten des Kindes ohne dass immer einer meckern mußte. Bei uns hat es ganz gut gewirkt und die Kosten wurden auch übernommen, aber nicht über die Krankenkasse sondern über das Jugendamt/Sozialamt. Man schob damals den schwarzen Peter immer hin und her. Wenn ein Kind von Behinderung betroffen oder bedroht ist muss das Jugendamt geeignete Maßnahmen finden, dem Kind und der Familie zu helfen ( steht wohl im Kinderförderungsgesetz). Damit wurde damals auch die Hippotherapie genehmigt, zusammen mit einer Familiehelferin, die mit meinem Sohn die Termine wahrgenommen hat. Die Beantragung ging damals von der Kurklinik aus, weil sie dort schon die Therapie betrieben hatten und sie weitergeführt werden sollte. Beim Hund habe ich keine Erfahrungen, die sind ja oft selbst ziemlich wild. Die Pferdetherapie ist aber anerkannt.