Fische im Aquarium halten moralisch in Ordnung?

6 Antworten

Viele Süßwasserfische und auch sehr viele Fische in Korallenriffen sind in der Natur nur in sehr kleinräumigen Lebensräumen unterwegs. Kleine Arten trauen sich meist nichts weit ins freie Wasser, weil dort haushoch überlegene Räuber leben.

Wenn für einen kleinen Fisch z.B. die Herkunft Rio Negro angegeben wird, kann man in aller Regel davon ausgehen, dass sich dieser Fisch niemals frei in diesem riesigen Fluss bewegen wird, weil er innerhalb kürzester Zeit gefressen werden würde. Sein Lebensraum ist z.B. ein kleiner Seitenarm, das ufernahe Flachwasser, Felsspalten in Stromschnellen oder ähnliche, für große Raubfische schlecht zugängliche Lebensräume.

Der Bewegungsradius wird durch das Nahrungsangebot bestimmt, sie schwimmen so weit wie es nötig ist, um genug Futter zu finden. Auch bei revierbildenden Arten richtet sich die Reviergröße hauptsächlich nach dem Nahrungsangebot, das Revier ist groß genug um die Brut zu ernähren.

Wenn man die Fische so passend zum Aquarium auswählt, dass sie das natürliche Maß ihres Bewegungsdrangs ausleben bzw. ein ihrem natürlichen Verhalten entsprechendes Revier besetzen können, haben sie im Aquarium keinen Nachteil. Im Gegenteil, sie haben keine Feinde, immer genug Futter und ganzjährig eine ausreichende Wasserqualität und angenehme Temperatur.

Die meisten Fischarten werden im Aquarium älter als in der Natur. Das gilt insbesondere für Arten, die aus Gebieten mit sehr stark ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten stammen. Zum Beispiel schwankt im Amazonas-Tiefland der Wasserstand zwischen Regen- und Trockenzeit um mehr als 10 Meter. Zum Höhepunkt der Regenzeit steht der halbe Wald unter Wasser, zum Höhepunkt der Trockenzeit fallen kleine Seitenarme der Flüsse fast trocken. Die dort heimischen Arten vermehren sich zu Beginn der Regenzeit in unvorstellbaren Zahlen. In der Trockenzeit sterben genauso viele Fische in ihrem stark schrumpfenden Lebensraum in aufgeheiztem Wasser von schlechter Qualität und zunehmendem Nahrungsmangel. Der durchschnittliche Salmler wird in der Natur kaum ein Jahr alt, im Aquarium je nach Art 8-10 Jahre und teils sogar älter.

Hey

Ich denke dass die Fische, sofern man ihnen natürlich ein Aquarium schafft in dem sie sich wohlfühlen und je nach Art genug Platz haben, ein doch ganz schönes Leben leben, keine Fressfeinde, wenig Krankheiten, genug zu futtern…

Fraglich ist auch ob Tiere wie Fische denn so denken wie Menschen, also ob es sie denn juckt dass sie halt in einer Glaskiste schwimmen, statt ein Leben, in Gemeinschaft mit Krankheiten, Fressfeinden usw in irgend einem Nebenarm des Amazonas zu fristen.

Ein weiterer Punkt ist inwieweit die Fische in der Wildnis denn die große Freiheit nutzen. Manche halten sich dann halt auch einfach immer an derselben Stelle auf wo es halt genug zu futtern gibt und sicher ist, großartig lange Strecken schwimmen die dann im Grunde ja auch nicht.

Also ich find das ein für die jeweiligen Fische passendes Aquarium doch durchaus ein schönes Leben bieten kann, wenn nicht sogar ein besseres.

Ich finde Aquarien super. Hatten eine Weile eins und wollen auch bald wieder eins.

Klar an sich ist es für die Fische nicht toll. Aber wenn sies nicht anders kennen, finde ich es nicht schlimm. Es sollte nur auf den Platzbedarf der Fische geachtet werden, ebenso wie auf die Anzahl.

Am ende sind diese Tiere halt auch so dumm, das es ihnen dann wahrscheinlich egal ist. Mal schlecht ausgedrückt😅

Insbesondere Aquarien sind da wirklich ein zweischneidiges Schwert. Habe selber auch eins mit Guppys, Salmler und Wels, nachdem ich wirklich intensiv mich auch damit beschäftigt habe. Meine Anfänge könnte ich zb mit mein Wissen heute moralisch nicht mehr verantworten, zu kleines Becken , wildfänge gekauft, hohe Verluste durch mangelndes Wissen und damit falscher Pflege. Und ich vermute einfach mal das ich damit nicht alleine bin was man auch hier bei gutefrage anhand der Tausenden Fragen dazu erahnen kann . Ich denke das es nur sehr wenig andere Haustiere gibt die so häufig wegen der falschen Haltung das erste Lebensjahr nicht erreichen und keinen Aufschrei in der Bevölkerung verursachen, würden jedes Jahr soviele hundewelpen totgepflegt werden wäre hier ein Aufschrei hörbarer.

Wie du siehst hab ich dennoch mein Aquarium stehen auch wenn ich tatsächlich sehe das damit millionenfach tierleid verursacht wird. Das ist möglich weil ich mir nun mehr die Natur als Vorlage nehme, meine Guppys leben so nicht auf 54l sondern auf 350l, also das Becken ist so gross wie es reinpasste, dazu habe ich Fische gewählt die von den Platz auch ein bisschen was haben, der größte ist der antennenwels mit knapp 11 cm der aber wirklich eher reviergebunden lebt und keine Strecken schwimmt. Mir war es wichtig das es Fische sind die hier gezüchtet werden im heimischen Becken und nicht aus vorwiegend Asien tausende Kilometer zu mir Reisen müssen. Weiter ist mir wichtig das trotzdem auch Überlebensfähig sind, Qualzuchten mit Schleier zb kommen bei mir nicht mehr rein. Da bin ich auch der Meinung das man das Tierschutzgesetz umsetzen sollte und qualzucht verbieten sollte und das nicht nur bei den extremsten Formen sondern wirklich da wo das Leid anfängt, beim Fisch ist der Punkt erreicht wenn er nicht mehr in der Lage ist zu schwimmen wie es bei vielen Kampffischen der Fall ist.

Solange sie nicht wild gefangen sind das Aquarium groß genug ist und das Aquarium hygienisch ist finde ich es ok.=)