Firma Pleite hohes alter?

9 Antworten

Zudem haben wir vor ein paar Jahren ein Haus gekauft wofür er Schulden aufgenommen hat und abzahlen muss.

Grundschulden entwickeln besonders in solchen Momenten ihre eigene Schwerkraft.

Was ist mit dir, was mit deiner Mutter? Was kannst du in dieser Situation zum Gelingen beitragen?

Mein Vater ist 56 Jahre alt und die Firma in der er 28 Jahre lang gearbeitet hat ist pleite! Er kam eben in tränen nach hause und hat uns dieses Horror Nachricht mitgeteilt.

Ja es kann manchmal schon hart sein wenn eine jahrelange Gewohnheit droht auf einmal wegzufallen. Da hängen natürlich auch viele Erinnerungen dran und auch die Kollegen, die man schon so lange kennt.

Aufgrund seines hohen alters wird es für Ihn sehr schwer ein neues Job zu finden.

Ja das ist leider so. Aber dafür hat er auch schon viel Erfahrung, die er vielleicht nutzen kann um sich selbstständig zu machen.

Zudem haben wir vor ein paar Jahren ein Haus gekauft wofür er Schulden aufgenommen hat und abzahlen muss. Was sollen wir nur tun?

Das ist doch super. Nach ein paar Jahren ist zwar noch nicht so viel abgezahlt, aber in den letzten Jahren sind die Immobilienpreise recht stark angestiegen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei einem Verkauf einiges mehr raus kommt als noch an die Bank zu zahlen ist. Damit kann er dann eine Weile überbrücken bis er wieder ein ausreichendes Einkommen hat.

Mit 56 Jahren wird er nicht mehr so einfach ein neues Job finden.

Siehe oben. Man kann sich auch selbstständig machen, eine Firma gründen etc.

Der könnte jetzt jeden moment gekündigt werden und wir könnten alles verlieren! Ich könnte kotzen.

Wieso denn alles verlieren? Schulden ihm die Firma noch Gehalt für die letzten Monate? Wenn nein, dann hat er doch schon alles (bis auf Gehalt für diesen Monat) bekommen. Da kann er nicht viel verlieren. Wenn der AG den deal Zeit gegen Geld nicht mehr machen will, dann ist die Zeit ja auch nicht weg bzw nicht verloren. Sie kann jetzt anders genutzt werden.

Manchmal ist sowas auch ein Grund dafür sich eine besser bezahlte Stelle zu suchen oder anderweitig mehr Geld zu verdienen als beim bisherigen AG. Diese Veränderung kann man lenken und steuern. Es kann sowohl schlechter, gleich, sowie auch besser werden. Wer nur das negative an einer Veränderung im Kopf hat, der kann ja gar nicht auf das positive zusteuern.

Erstmal Informationen sammeln. Vielleicht will die Firma ja nur die alten Mitarbeiter loswerden und treibt es bis zum Äussersten, um am Ende einen Rückzieher zu machen.

Dann würde ich mir alles schriftlich geben lassen, bzw. Schriftliche Ankündigungen, Rundschreiben usw. sammeln.

Dann gibt es vielleicht ein Beratungsangebot vom Arbeitsamt, wo man checken kann wo man steht.

Eventuell Beratung von der Bank in Anspruch nehmen.

Und regelmäßig Familienrat abhalten.

Dann machts Euch einen Plan. Was wann wie wo Erfolg Misserfolg Konsequenz und bis wann.

Mir erging es genauso. 26 Jahre in einer Firma tätig, die dann in Konkurs ging.

Aufgrund der langen Betriebszugehörigkeit deines Vaters in der Firma wäre zu klären, inwieweit da noch Abfindungen zu holen sind.

Insolvenz muss nicht unbedingt heissen, dass keinerlei Geschäfte mehr getätigt werden.

Wir wissen nicht, ob Insolvenz angemeldet wurde, oder Konkurs. Meist gibt es einen Insolvenz.-oder Konkursverwalter an den man sich wenden sollte, um herauszufinden ob es noch Geld gibt um z. B. eine Abfindung zu bekommen.

Bei einer Betriebszugehörigkeit von 28 Jahren kann eine Abfindung schon einen schönen Betrag ausmachen.

Als es damals durch den Konkurs der Firma kam, war ich 60 Jahre alt. Zu früh in Rente zu gehen und die Abschläge hinzunehmen.

Also machte ich mich selbständig. Hatte eine Idee die auf mein Fachwissen basierte und eröffnete eine Firma für Dienstleistungen. Das war mit erheblichem Aufwand verbunden, aber es funktionierte. Meine Firma fing nach einer Durststrecke von ca. 6 Monaten an zu laufen und entwickelte sich sehr gut.

Inzwischen ist meine Firma 20 Jahre alt und ich verdiene mehr Geld als jemals zuvor. Man ist nie zu alt , um neue Wege zu gehen. Man muss es nur anpacken.

Wenn man es richtig angeht und Erfolg hat, braucht man sich keine finanziellen Sorgen mehr zu machen. Da kann man locker Kreditraten für das Haus bezahlen.

Vielleicht ist das ein Anreiz für deinen Vater. Allerdings muss man einige Voraussetzungen mitbringen, damit eine Firma anfängt zu laufen und auch bestehen bleibt.

Mt 56 Jahren kann man da noch einiges erreichen.

Auch über solchen NAchrichten schläft man besser mal eine Nacht, denn am nächsten Morgen stellt man fest, dass sich die Welt trotzdem weitergedreht hat. Dann ist man auch in der Lage, vernünftig darüber zu reden und Pläne zu machen.

Ich würde in einer solchen Lage einen Familienrat abhalten und erst mal nach Sparmaßnahmen schauen.

Dann bleibt abzuwarten, wie es mit der Firma nach der Insolvenz weitergeht. Denn Pleite ist nicht Pleite; wenn ein Betrieb grundsätzlich gesund ist und nur ein massives Liquiditätsproblem hat, findet sich oftmals ein Investor und der Insolvenzverwalter hat gute Chancen, den Betrieb als solchen zu retten.

Mit 56 Jahren gehört man zwar nicht mehr zum Jungvolk, aber mit entsprechender Qualifikation findet man auch in diesem Alter einen - meist nicht ganz so gut bezahlten - Job.

Das sind alles Dinge, die abgeklopft werden müssen. Aber das geht heute in diesem aufgewühlten Zustand nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – langjährige Tätigkeit im Personalbereich