Findet man auf dem Land eher Freunde wie in einer Großstadt oder spielt das keine Rolle, liegt das am Menschen?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn jemand Halt und Anerkennung etwa in Vereinen findet und sich öffnet bzw. selbstbewusster wird oder einfach nur Leute kennen lernt, die es gut mit ihm meinen und denen er vertrauen kann was er auch merkt, kann das durchaus so kommen wie bei deinem Bekannten. Dann wächst auch mancher Stille, der nie groß auffiel, über sich hinaus oder wird offener. Stamme selbst aus der Vorstadt und kenne einige Biographien, wo es so gekommen ist - bei mir selbst hat es sich ähnlich ergeben. So selten ist das gar nicht.

In der Stadt geht so jemand eher unter, weil sich keiner für ihn interessieren wird; auf dem Land fällt jemand eher auf und es gibt nicht nur schlechte Menschen, sondern auch solche, die es ehrlich meinen und jemanden etwa in die Feuerwehr, in den Liederkranz oder in eine Partei mitnehmen, wo er dann Anschluss findet und eventuell auch ein Ehrenamt bekleidet, an dem er Spaß hat und weiter menschlich wächst. So ging es mir damals in meiner Heimatstadt (in der ich aber nicht mehr wohne aus diversen Gründen) auch.

Es hängt aber vom Umfeld ab und davon, ob man selber dazu bereit ist, sich aus seinem Schneckenhaus zu bewegen und sich auf neue Leute einzulassen. Ich kenne auch etliche Personen, die gut gemeinte Angebote ablehnten - und das waren dann auch diejenigen, die sich hinterher bitterböse drüber beklagt haben, dass sie einsam sind und niemand sich um sie kümmert.

Dorf nähe Stuttgart 

In dem Fall denke ich auch, dass dieser regionale Faktor einen Beitrag leistete. Ich bin selbst (zugezogener) bayrischer Schwabe und muss sagen - wo man schwäbisch oder bayrisch-schwäbisch spricht, hat man als ruhiger, stiller Mensch oder als Zugezogener durchaus Chancen, auf herzliche Weise integriert zu werden. Das ist mir genauso gegangen. In Baden, Franken oder Hessen wird man als stiller Mensch eher lächerlich gemacht als gefördert oder ehrlich angesprochen und hat man es als Zugezogener viel schwerer und wird eventuell selbst wenn man 50 Jahre da wohnt noch immer "der Zugezogene" sein, im Schwäbischen gehört man eher irgendwann dazu, wenn die Leute erstmal merken, dass man zwar ein bisschen anders und sehr ruhig ist oder ein Zugezogener, aber als Typ in Ordnung ist und nicht ablehnend oder hochnäsig und wenn man "was kann", von dem die Allgemeinheit einen Nutzen hat. Die Leute sind anders. Sie beobachten einen erstmal, und wenn man ihrer Meinung nach ein guter Typ ist, hat man bald viele echte Freunde und viel echte Freude. Ich habe vor Jahren als Zugezogener angefangen und bin mittlerweile ein angesehener Bürger, auch wenn ich es anfangs nicht wahrhaben wollte, der bestens vernetzt ist. Das hängt auch damit zusammen, dass ich nach dem Motto "überlegscht dir's halt" und "ha ja, möge mueß es" eingeladen wurde von Leuten, die es ehrlich meinten und heute echte Freunde sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das liegt meiner Meinung nicht an Ihnen,sondern es ist das Umfeld, Menschen sind Tiere, Entweder sie mögen Sie oder nicht " Lebender Fisch (Sie) Tote Fische die Anderen, Die Toten Fische darf man nicht ansprechen auf Fehler oder ähnliches dann werden die zu Hyänen, da Probleme nicht lösbar sind, können manche nicht mehr reden, Bleiben sie wie Sie sind, Ein guter Rat da ich auch die Probleme habe, Lieber ein Super Freund als 5 Falsche Freunde

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

also auf dem Land kann es manchmal leichter sein, soziale Kontakte zu knüpfen, da die Gemeinschaften oft enger und überschaubarer sind. Es gibt möglicherweise weniger Menschen zur Auswahl, aber dafür kann die Nähe und das gemeinsame Leben in einer kleineren Gemeinschaft dazu führen, dass Menschen sich eher kennenlernen und Verbindungen aufbauen.

In Großstädten hingegen gibt es in der Regel eine größere Anzahl von Menschen und damit auch mehr Möglichkeiten, neue Freunde zu finden. Allerdings kann die Anonymität und die Geschäftigkeit des städtischen Lebens es manchmal schwieriger machen, tiefere Beziehungen aufzubauen. Menschen haben oft einen hektischen Lebensstil und es kann mehr Anstrengung erfordern, sich in städtischen Umgebungen zu vernetzen.

Ich glaube aber auch, dass es viel vom Menschen und seiner Persönlichkeit ausgeht. Ein schüchterner Mensch kann sich sowohl auf dem Land als auch in der Großstadt schwer tun, neue Leute kennenzulernen.

Liebe Grüße
KleinFerkel

Kommt auf das Milieu drauf an. Auf dem Lande findet man wahrscheinlich nur in alternativen Kreisen Kontakt.

Denke mal das es am Umfeld liegt. Andere Verhältnisse als in einer Großstadt.

Aus meiner eigenen Jugend weiß ich das. Etliche Jahrgänge gingen in eine Schule, damals noch Volksschule. Das heißt, das quasi jeder jeden kannte, ob jünger oder älter und genau diesen Leuten begegnest Du im weiteren Leben immer wieder. Das sind gute Voraussetzungen für Freundschaften.

In der Großstadt ist das völlig anonym. 3 Türen weiter kennt dich keiner mehr und Kontakte will meist niemand. Da ist man schon fast isoliert.

Diese Lockerheit, die man im Dorf erlernt, behält man natürlich bei und die strahlt eben positiv und macht einen auch ein Stück sympathisch.

Mit meiner Frau bin ich über einen Bekannten in den Schützenverein eingetreten, in die Abteilung Sportschützen - Luftgewehr. Wir haben uns ein eigenes Wettkampf-Gewehr zugelegt und da kräftig mitgemacht. Alles ganz locker, weil man die Hälfte der Menschen aus Schulzeiten kennt. Aktiv über 20 Jahre mitgemacht.

Außerhalb der Großstadt kommst Du deutlich schneller an Kontakte (Vereine/Kneipen/Kegeln). Gibts in der Stadt natürlich auch. Du könntest bei einer Tafel mitwirken oder der Obdachlosen-Hilfe. Engagement ergibt automatisch Bekannte und dann Freunde!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufserfahrung aus gefühlt 50Jahren