Findet ihr Povoll und Backpfeifen sollten allgemein wieder erlaubt werden?

Wir erziehen unsere Kinder gewaltfrei und ich denke, das ist ein Recht, das jedem Menschen, unabhängig vom Alter, zugestanden werden sollte.

Nein, unsere Kinder sind nicht "schwach" oder "undiszipliniert".

Ja, es ist manchmal ECHT richtig anstrengend. Aber was bring ich meinem Kind denn bei, wenn ich ihm eine runterhaue? Das körperliche Gewalt als Konfliklösung manchmal gut und richtig ist? Das will ich meinen Kindern auf keinen Fall vermitteln...

Ich formulier es mal vorsichtig: Wer als erwachsener Mensch seine körperliche Überlegenheit ausspielen muss, um mit Kindern "fertig" zu werden, hat (meiner persönlichen Meinung nach) wenig Kompetenzen beim Thema "Erziehung"...

In der Eltern-Kind Beziehung gibt es schon ein Machtungleichgewicht.

Kinder sind abhängig von ihren Eltern.

Da dann auch noch körperliche Gewalt anzuwenden kann nicht richtig sein.

Das Argument das Kinder und Jugendliche keinen Respekt haben finde ich absurd.

Wie soll mein Kind mich respektieren können wenn ich als stärkere Gewalt anwende um etwas durchzusetzen.

Meine Kinder sind beide offen, emphatisch, höflich und hilfsbereit.

Statt Ohrfeige gab es intensive Gespräche. Das hat nachhaltiger gewirkt würde ich behaupten und wenn ich zurück denke an meine Kindheit war ein "Ich bin enttäuscht" von meiner Mutter weit schmerzhafter als eine Ohrfeige hätte sein könnte.

Es ist nicht als Gewalt zu verstehen sondern wirklich als letztes Mittel, Kinder verstehen nicht was Erwachsene meinen wenn sie mit Kindern gerade im Alter von 2-8 reden und erkären das das falsch ist.

Wir als Eltern stehen für die fehler der Kinder ein nicht der Staat, aber dieser meint den eltern sagen zu dürfen das sie das nicht sollen.

Nur wir werden dafür belangt ein klaps vergisst das Kind nicht und wird das auch nicht wiederholen.

Selbstverständlich nicht.

Kinder, die mit Gewalt aufwachsen, lernen entweder, dass dies normal ist und Gewalt stets ein adäquates Mittel zum Zweck ist, werden mit Schäden (physisch und psychisch) zurückgelassen, oder sie behaupten, es hätte ihnen nicht geschadet, wodurch man bemerkt, wie sehr sie leider damals eingetrichtert bekamen, dass sie es verdient hätten etc. Dieses Denken alleine reicht bereits, um sagen zu können "Doch, es hat dir geschadet".

Schlimm ist ebenfalls, dass diese Ansichten auch die eigenen Kinder eventuell mal zu spüren bekommen werden. Wer seine Kinder schlägt, sie nicht respektiert, der schadet nicht nur ihnen, sondern womöglich auch seinen Enkelkindern und so weiter und sofort.

Wer seine Kinder schlägt, der missbraucht ganz klar seine Macht. Ein Erwachsener ist in den allermeisten Fällen stärker als ein/sein Kind und wenn nicht körperlich, dann zumindest mental. Er hat auch an und für sich mehr Macht und kann dem Kind z.B drohen. Von Hausarrest, zu Spielzeug weggenommen bekommen, über kein Besuch bei den Großeltern, zu sogar der Drohung, das Kind in ein Heim o.Ä abzugeben. Insbesondere Letzteres ist - selbst, wenn man der Drohung nie Folge leistet - suboptimal, wenn nicht sogar schädigend, für die weitere Entwicklung des Kindes. Eltern und Kinder sind nicht gleichgestellt. Ein Kind kann zu seiner Mutter sagen "Wenn du X nochmal machst, dann gebe ich dich ins Elternheim ab", aber selbstverständlich wird das niemand soviel Gewicht tragen, wie wenn die Mutter das sagt.

Kinder sollten respektiert werden und wer meint, Kinder zu schlagen, weil diese ihn nicht respektieren, der sollte man ganz haarscharf überlegen, woher die das wohl haben könnten. Hmmm, war es nicht so, dass Kinder sich an ihren Eltern orientieren und durch diese großgezogen werden und die Eltern deshalb ihr Bestes tun sollten, um ihren Kindern vorzuleben, wie man sich korrekt verhält ... Hmmm ... Neee, da verwechsel' ich wohl etwas.

Es ist auch so, dass das Kind durch die Backpfeife o.Ä nicht weiß, weshalb es die Sache, wegen der es diese bekommen hat, nicht machen sollte. Es weiß: "Mach X nicht oder mache es heimlich, denn wenn du X machst, tut Mami/Papi dir weh" und nicht "Okay, ich sollte X nicht tun, denn damit schade ich Person B (usw.)". Ich weiß ja nicht, aber ich denke nicht, dass das eine gute Erziehungsmethode ist.

Das hat auch rein gar nichts mit Grenzen setzen zu tun. Das Argument ist - meiner Meinung nach - schwachsinnig. Wenn sich das Kind in Lebensgefahr befindet, dann ja, klar. Da darf und muss man Grenzen für das (eigene) Kind setzen. Aber abgesehen davon, sollten Kinder lernen, ihre eigenen Grenzen zu setzen, genauso, wie Erwachsene ihre eigenen Grenzen setzen sollten. Denn wenn die Kinder immer nur lernen, dass Mami und/oder Papi ihnen ihre Grenzen setzen: Wie soll das dann mal im Erwachsenenleben weitergehen? Wie stellt man sich das vor? Wie soll das nun erwachsene Kind sagen können, dass es dies und das nicht machen möchte, weil es sich damit unwohl fühlt? Wie soll es lernen, was seine eigenen Grenzen sind und nicht die von Mami und/oder Papi aufgezeigten?

Gewalt in der Erziehung ist zum Scheitern verurteilt. Selbst, wenn die Opfer bemerken, dass es falsch war und ihre eigenen Kinder niemals schlagen. Der (oft mentale) Schaden ist angerichtet und wird nicht einfach so, vielleicht sogar nie, verschwinden. Es ist und bleibt falsch und es ist mit nichts zu entschuldigen.

Ich kann das natürlich nicht wissenschaftlich erläutern sondern nur von meinem Gefühl her aber ich finde das sollte den Erziehungsberechtigten wieder erlaubt werden.

Meine Eltern würden noch von Lehrern und co geschlagen das geht vieleicht etwas zu weit aber ich bin damit groß geworden daß es auch Mal eine gab wenn man nicht hören wollte und bin der Meinung das es mir nicht geschadet hat.

Heute hat die Jugend gefühlt vor nichts und niemanden mehr Respekt und ich bringe das unter anderem damit in Zusammenhang.

Wie gesagt das ist ein Gefühl und keine wissenschaftliche Studie.

PS.

Es sollte schon Unterschieden werden zwischen eine gelangt bekommen und verprügeln bis die Haut blau wird.