Muss man sich als Erzeuger / Erzeugerin die Titel ( Titel: Mama, Papa, Vater, Mutter ) verdienen oder ist das selbstverständlich Mama, Papa, Vater, Mutter… ?

11 Antworten

Es sind nur Synonyme. Papa, Vater, Erzeuger usw. ist ja alles das Selbe.
Manchen Leuten, die von einem Elternteil verletzt wurden, hilft es diesem Elternteil eine definierende Bezeichnung wie Erzeuger zu geben.
Das klingt auf den Punkt gebracht. Du hast mich gezeugt und das war es. Papa/Mama klingen persönlicher und liebevoller.

Aber letztendlich kann man sich seine Eltern nicht aussuchen. Und egal ob man sie A****loch usw. nennt. Die Tatsache, dass es die biologischen Eltern sind, lässt sich auch durch einen anderen Namen nicht ausradieren.

Eher umgekehrt....

Bezeichnungen wie: Mutter/ Vater bekommt man ab der Geburt des eigenen biologischen Kindes. Änderungen dieser Begriffe a la Mama/ Papa (oder andere vergleichbare Begriffe) können im Laufe des Heranwachsens dieses Nachwuchses vorkommen. Je nach persönlicher Vorliebe für diesen oder jenen Begriff seitens der Eltern/ des Kindes.

Aber: Diese Bezeichungen beizubehalten - das ist die wahre Arbeit.

Denn den Status "Mutter/ Vater" kann man leicht verlieren wenn man sich nicht kümmert oder wenn man schlecht umgeht mit dem Nachwuchs. Da kann es schnell passieren das aus dem einstigen "Mutter/ Vater" ein "biologische Mutter/ biologischer Vater" wird. Oder aber, drastischer ausgedrückt: "Erzeuger" oder "egg donor/ sperm donor".

Andere Grundsituation:

  • Stiefeltern/ Adoptiveltern: Hier fußt die Bezeichnung "Mutter/ Vater" eher auf rechtlichem Grund. Doch ob der angenommene (durch Heirat eines Alleinerziehenden oder durch Adoption) Nachwuchs von sich aus die Begriffe "Mutter/ Vater" (oder ähnliche Begriffe) verwendet wenn er mit diesem nicht-biologischen Elternteil spricht/ über das nicht-biologische Elternteil spricht? Das hängt von dem Umgang miteinander ab. Es hängt davon ab ob dieser Nachwuchs jenen Erwachsenen als Elternteil erlebt/ wahrnimmt. Da kann man dann wirklich von "den Titel verdienen" sprechen.

Letztlich entscheidet mehr darüber ob jemand Mutter/ Vater ist als nur die biologische Abstammung.

Klar einerseits "diese Frau hat mich geboren", "dieser Mann ist mein Erzeuger".

Andererseits aber auch: "Dieser Mensch hat mir Liebe, Sicherheit, Geborgenheit gegeben, mich medizinisch versorgen lassen, mich mit Nahrung und Schulbildung versorgt. Dieser Mensch hat mir Sprechen beigebracht, laufen beigebracht, hat sich um mich gekümmert, hat mich getröstet wenn ich traurig war, mir Mut zugesprochen, mich ermuntert und angespornt, sich mit mir gefreut, mir beratend zur Seite gestanden"

Heißt also letztlich: Angenommen es fand im Babyalter eine Adoption statt.... "Wer" ist dann die richtige Mutter/ der richtige Vater? Derjenige der dieses Kind adoptiert hat - es rechtlich "an Kindes Statt" als seines angenommen hat. Derjenige der dieses Kind aufzog, versorgte, umsorgte. Die biologischen Eltern sind dann einfach nur noch diejenigen die für die Existenz dieses Kindes sorgten.

Wilhelm Busch sagte bereits: "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr!"

Vater, Mutter, Mama, Papa, … sind keine Titel sondern Aussagen über Beziehungen. Ein Kleinkind mag mit leuchtenden Augen "Mama" sagen, in der Pubertät zu einem distanzierteren "Mutter" übergehen und im jungen Erwachsenenalter wieder "Mama" sagen. Das hat alles nur mit der Beziehung, die natürlich auf gemeinsam erlebten, Vertrauen, Zuverlässigkeit, Liebe usw. beruht, zu tun. Wer da wen gezeugt hat, mag in den Hintergrund treten – denke einfach nur an glücklich aufwachsende Adoptivkinder, die "Papa" und "Mama" zu genetisch vollkommen Fremden sagen!

Jetzt mögen wir mal einen Fall konstruieren, der die Grenzlinie etwas deutlich werden lässt: Sagen wir einmal, ich sei bei meiner Mutter aufgewachsen, die hatte vielleicht einen Freund, der sich liebevoll um mich gekümmert hat, aber nicht mein Vater war. Vielleicht wurde hier auch "Papa" gesagt. Jetzt erscheint mein leiblicher Vater ("Erzeuger" klingt mir zu technisch, dass lassen wir mal für Generatoren und andere Maschinen). Kann dieser vom mir verlangen, dass ich "Papa" sage? Wofür? Für all die Zeit, die er sich nicht um mich gekümmert hat? Wo soll die Beziehung herkommen, die das begründet? Gut, nehmen wir jetzt weiter an, mein leiblicher Vater hatte ein Problem, das ihn von mir trennte, das ist jetzt überwunden. Wenn er dann wieder in Beziehung zu mir treten möchte, weil er aufrichtig mich als Kind vermisst, wird er m. E. auch nicht fordern, irgendwie genannt zu werden, sondern die o. g. Basis zu einer Beziehung legen, damit er "Papa", dann unser "zweiter" Papa, werden kann.

Beziehung, nicht Verdienst. Ausdruck von Nähe, nicht Titel. Das sagt "Mama" und "Papa".

Um es kurz zu machen:

Mutter; Mama; Vater oder Papa

sind Bezeichnungen die ein Kind seinen Eltern gegenüber aus Respekt und Liebe heraus benutzt.

Respekt und Liebe ist aber etwas was auf Gegenseitigkeit fußt und auch etwas was man sich verdienen muss. Daher kann man es nicht einfach einfordern so genannt zu werden. Gerade wenn das Verhältnis zu dem Kind gestört ist ist es oftmals so das aus Mama oder Papa auch schnell Erzeuger wird.

Titel den man sich verdienen muß? Das ist ein Familienstand den man sich nicht verdienen muß. Den hat man einfach oder man hat ihn nicht. Der Vater ist der männliche Vorfahr und die Mutter der weibliche Vorfahr. Der Verdienst ist die Zeugung.