Findet ihr es ungerechtfertigt, dass Nazis zum Tode verurteilt wurden?
Gemeint sind damit die nürnberger Prozesse. Betroffen waren u.A. Herman Göring, Alfred Rosenberg und Hans Frank. Verstößt das Urteil nicht gegen die Menschenrechte? Was meint ihr dazu.
Das Ergebnis basiert auf 49 Abstimmungen
Gegen welche Menschenrechte sollte das verstoßen haben?
Das Recht auf Leben
Dieses Menschenrecht hatten Millionen getöteter Juden auch nicht. Aber viell. hast Du Recht. Ein Leben in einem Lager unter ähnl. Bedingungen wäre die gerechtere Strafe gewesen.
Ich bin nicht dieser Meinung. Ich habe die Frage bewusst entgegengesetzt suggestiv gestellt.
Im Gegenteil, ich befürworte die Todesstrafe.
Dir ist schon klar, dass die Menschenrechtscharta erst nach dem 2. Weltkrieg verabschiedet wurde und es keine rechtsgültige vorher gab, gegen die hätte verstoßen werden können?
Denkst du wirklich, dass das von Bedeutung ist? Hängen moralische Prinzipien von einem Gesetzbuch ab?
Du verschwafelst das Problem. Vermutlich verstehst du es auch gar nicht. Du "argumentierst" mit moralischen Prinzipien, die erst noch geschaffen werden mussten.
Du verstehst doch die Frage nichtmal. Nein, findest du wohl nicht. Was willst du da jetzt groß rumdiskutieren
Zudem diskutierst du hier nicht mal gegen meinen Standpunkt.
22 Antworten
Das entsprach dem damaligen Recht und Rechtsempfinden. Heute käme vermutlich zu lebenslänglicher Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob unter Kriegsrecht andere Urteile gefällt werden könnten...
Persönlich bin ich gegen die Todesstrafe, weil ich generell das Recht über Leben und Tod nicht in die Hände einer möglicherweise politisch zu beeinflussenden oder potentiell inkompetenten Justiz geben möchte. Allerdings bin ich froh für jeden Gewalttäter, Menschenschinder, Drogenhändler usw., der auf frischer Tat ertappt und erschossen wird oder sonstwie den Tod findet.
Das Problem bei Massenmördern und Völkerrechtsbrechern wie den Nazis oder auch Putins kleiner Clique an Verbrechern ist eben, dass das Menschenrecht/die Menschenwürde keine Skalierung kennt. Wenn das Töten eines einfachen Mörders aus Menschenrechtsgründen abzulehnen ist, kann auch das Töten von Massenmördern aus denselben ethischen Gründen nicht zugelassen werden.
Allerdings würde ich dann für eine Trennung von Werten und Interessen plädieren und für zeitlich begrenzte Sondergesetze stimmen, die das Töten ermöglichen. Das Gesetzgebungsverfahren müsste natürlich völlig offen diskutiert werden und neben der parlamentarischen auch eine gesellschaftliche und breite politische Diskussion erfahren.
Hatte eigentlich nein getippt.
Mal abgesehen von den Juden, anderen Opfergruppen und den Toten gegnerischer Armeen, halte ich dies auch aus deutscher Sicht für konsequent. Millionen deutscher Soldaten sind gefallen und Zivilisten gestorben. Ich bin der Meinung, dass dafür verantwortliche Politiker und Generäle gefälligst auch über die Wupper zu gehen haben. Das geschieht mir allgemein viel zu wenig. Im alten Rom wurde sich ins Schwert gestürzt, wer das nicht freiwillig macht, dem muss man nachhelfen.
Zur damaligen Zeit war die Todesstrafe auch hierzulande und in fast der ganzen Welt noch üblich. Was das Besondere an den Nürnberger Prozessen war, war die Tatsache, dass man die Kriegserbrecher nicht einfach so aufgeknüpft hat, sondern dass gegen sie ein sehr aufwendiger Prozess geführt wurde.
Heute fällt der Internationale Strafgerichtshof auch gegen Kriegsverbrecher keine Todesurteile mehr. Demzufolge wird auch Wladimir Putin nicht aufgehängt werden, sondern darf in seiner Zelle sterben.
Was bitte ist daran heuchlerisch, dass man Verbrecher für ihre Taten verurteilt? Ich kann dir da nicht folgen.
Sie haben bei der Ausführung der Taten kein Gesetz gebrochen.
Dem widerspreche ich energisch. Mord stand auch im Deutschen Reich unter Strafe. Und in keinem Gesetz stand, dass Juden keine Menschen sind. In den Nazi-Gesetzen stand nur, dass sie Menschen zweiter Klasse sind.
Die Befehle, die Massenerschießungen gerade in den eroberten Ostgebieten anordneten, verstießen sowohl gegen das Strafgesetzbuch als auch gegen die Haager Landkriegsordnung.
Es wurde sich dabei aber nicht auf das deutsche Recht berufen, sonder auf "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
Ich glaube auch nicht, dass es in diesem Recht unter Mord gefallen wäre. Schließlich war damals auch die Todesstrafe legitim, nicht nur in Deutschland.
Hat zum damaligen Zeitpunkt der damaligen Rechtsauffassung entsprochen.
Alle konnten nicht verurteilt werden. In erster Linie wurden nur die obersten Führungspersonen verurteilt.
Weil ja fast die gesamte Bevölkerung daran teilnahm bzw. teilnehmen musste bei den Nürnberger Rassengesetzen: Daher hätte man dementsprechend nach Kriegsende fast das ganze Volk zum Tode verurteilen müssen.
Viele sind ja auch in die USA gegangen, und entdeckten, dass sich deren Rassenideologie perfekt ergänzen bzw. übereinstimmen:
Bei allen KuKluxKlan-Protestmärschen sind fast immer Neonazis mit dabei zu sehen, mit dem entsprechenden Hakenkreuz-Symbolen.
Der Hotspot der Nazis war in der Nachkriegszeit Argentinien, nict die USA. Der KKK hat sich unabhängig von der europäischen NS-Ideologie entwickelt. Letztere ist im klassischen Sinne praktisch ausgestorben.
In der jüngeren Zeit mag es Vermischungen mit Neonazis grben.
Hab ich auch nicht behauptet, dass der KKK nicht unabhängig entstanden ist. Hast du überhaupt meine Antwort gelesen ??
Es stimmt aber auch einfach nicht, dass in der Nachkriegszeit Nazis eine große Rolle im KKK gespielt haben. Mit Entwicklung meine ich eben auch die Nachkriegszeit.
Und Neonazis haben mit dem eigentlichen Thema der Frage nichts zu tun.
Das finde ich hypokritisch. In Nazideutschland galt auch nicht das moralische Grundprinzip oder das Gesetz, keine millionen Juden zu töten. Das wurde ihnen im Nachhinein auferlegt. Wieso war da dann eine Verurteilung gerechtfertigt?