Findet ihr dass es eine absolute Frechheit wäre wenn ein deutscher in einem land lebt wo Weihnachten nicht gefeiert wird und es trotzdem macht?


11.12.2022, 13:15

Was sagt ihr dazu? Ist das respektlos?

16 Antworten

Solange dies im eigenen privaten Rahmen geschieht, gibt es in meinen Augen kein Argument dagegen, seine „heimatlichen“ Traditionen auch beizubehalten, wenn man auswandert. Insbesondere, wenn es um Feste oder Traditionen der eigenen Religion geht. Diese legt man ja nicht ab, nur weil man woanders lebt!

Wichtig ist, dass man sich an die Gesetze der neuen Heimat hält und niemanden mit der Ausübung seiner Tradition oder Religion belästigt oder stört. Das ist aber normalerweise gegeben, wenn man diese Dinge auf den privaten Raum beschränkt.

Ich verwehre ja auch niemandem, der nach Deutschland kommt, die Ausübung seiner Traditionen und Religionen. Ich erwarte nur, dass man sich hier integriert und niemanden belästigt oder gegen seinen Willen missioniert.

So weit sollten gegenseitige Toleranz und gegenseitiger Respekt gehen!

Findet ihr dass es eine absolute Frechheit wäre wenn ein deutscher in einem land lebt wo Weihnachten nicht gefeiert wird und es trotzdem macht?

So lange es im privaten Rahmen bleibt, ist daran nichts respektlos. Ich habe auch kein Problem damit, wenn in Deutschland jemand im privaten Rahmen ein Fest feiert, das hier in Deutschland eigentlich untypisch ist. Respektlos würde es erst dann werden, wenn es fern der eigentlichen Kultur trotzdem im entsprechend öffentlichen Raum stattfinden würde.

ist Weihnachten nicht ein Fest, dass praktisch ausschließlich in der Familie gefeiert wird?

Warum sollte das eine absolute Frechheit sein? Etwas anderes ist es, wenn man an den Weihnachst-Feiertagen in einer Moschee Kirchenlieder singt. Wer von denen, die in "unseren Regionen" Weihnachten feiert, weiß eigentlich warum das gemacht wird?
Noch schlimmer ist es bei Ostern, Pfingsten und anderen kirchlichen Feiertagen.

Wenn man die Bräuche und Gewohnheiten andere kennt, sollte man ohnehin nicht provozieren.

Nicht unter dem Etikett "Weihnachten", aber mit fast allem was dazu gehört, kannst Du es in Saudi-Arabien, dem Iran, der Türkei, in den Golfstaaten....erleben.

Schrille und bunte, grell glitzernde Tannenbäume in Dubai am Persischen Golf? Kein Problem. Lichterketten vor Istanbuler Läden und Nikoläuse in roten Kutten in den Shoppingmalls von Beirut? Selbstverständlich. In Kairo schlängeln sich Straßenverkäufer durch den Dauerstau und halten den Autofahrern blinkende Zipfelmützen vors Fenster, ganz egal, ob es wohl Kopten oder Muslime sind. Und sie finden Abnehmer, auch ganz egal ob Christ oder Muslim. An den Pyramiden von Gizeh bekommen Kamele rote Weihnachtsmützen übergestülpt, um Touristen mitten im Wüstensand auf winterliches Weihnachten einzustimmen. Sogar im ultrakonservativen Königreich Saudi-Arabien herrscht so etwas wie vorweihnachtliche Stimmung: Im "Winter Wonderland" in Riad können die Besucher eislaufen, Palmen tragen Lichterketten....
https://www.sueddeutsche.de/politik/weihnachten-islamische-welt-1.4732489

Müsste ein Muslim, deiner Meinung nach, in Deutschland auf das Zuckerfest verzichten?

Meiner Meinung nach wäre es schon richtig respektlos, denn man hat die kultur von fremden ländern zu respektieren und wenn ein deutscher da lebt sollte er sich auch anpassen. 

Sagst Du das dann auch den Muslimen, Juden etc., die in Deutschland ihre Feste feiern aber die deutschen nicht?

Es ist doch kompletter Unsinn und im Grunde auch vollkommen egal. Ein Mensch lässt seine Kultur nicht zurück, wenn er in ein anderes Land einwandert. Es wäre falsch, das von ihnen zu verlangen und ihnen stattdessen die Feste des Landes aufzuzwingen, in dem sie dann leben.

Lasst doch jeden einfach machen, wie er möchte. Solange man sich gegenseitig respektiert ist doch alles toppi.