Findet ihr das Thema Abtreibung auch so ekelig?
Irgendwie schwingt da immer so der Beigeschmack mit, dass Mütter aus einer Selbstsucht heraus sogar ihre eigenen Kinder umbringen und das Leben des Kindes keinen Wert hat. Es hat irgendwie den Geschmack von dem was Josef Fritzl gemacht hat, der seine Tochter missbraucht hat. Das Kind gehört mir und wenn ich es umbringen will, darf ich das.
Ich bin aber wirklich pro Abtreibung, denn man muss sich einmal Vorstellen, dass wenn eine Frau ein Kind nicht will, was das bedeutet, das neun Monate in dich wachsen zu haben (die ganze Abneigung dagegen) es auf die Welt zu bringen, und dann wird es in irgendein Heim gegeben.
Deshalb bin ich doch pro Abtreibung.
Bitte sachliche Antworten.
7 Antworten
Nein keineswegs.
Föten sind für mich zwar "menschliche Körper" aber eher leere Hüllen, in denen noch keine Person "lebt". (Einen Hirntoten kann man auch am Leben erhalten, aber da lebt dann auch nur der Körper nicht die Person)
Ihm fehlt noch der Verstand/Geist/Seele wie auch immer man es nennen will, das was unser Mensch sein halt ausmacht.
Deswegen kann ich Abtreibung auch nicht als "umbringen" sehen.
So lange der Fötus nichts spürt, sehe ich keinen Unterschied zwischen Verhüten und Abtreiben bis auf den Aufwand halt.
Es geht halt auch darum, dass Frauen ihre Kinder umbringen, als sich zu freuen, dass da ein Kind entsteht
Du scheinst meine Antwort null verstanden zu haben.
Es geht vor allem erstmal darum, als was man den Fötus ansieht. Wenn man den Fötus nur als leere Hülle sieht, dann bringt man nach dieser Ansicht auch niemanden um.
Den Begriff Hirntod gibt es erst, seit man Organe transplantieren kann. Sonst hätte man sich des Mordes schuldig gemacht.
Das mit dem Mord ist Unsinn. Die Grundlagen für den Begriff wurden Jahre vorher festgelegt, und es wurden schon Jahrzehnte vorher künstliche Beatmungen abgestellt, wenn der (damals noch Namenlose) Hirntod festgestellt wurde. Wo ist das Problem, wenn man erst die Organe entnimmt, und dann die Maschinen abstellt, statt nur die Maschinen abzustellen?
Deine Antwort ist ja jetzt nicht der Stein der Weisen oder irgendsowas. Es haben doch eh schon was weiß ich wie viele hier geschrieben, dass es nur Zellgewebe ist und kein Lebewesen.
Es geht einfach darum, wie es empfunden wird. Aus dem Zellgewebe würde halt ein Kind entstehen und es ist keine Freude da, sondern man lässt es halt abtreiben ...
Ist halt nichts schönes.
Das Thema Organentnahme muss ich jetzt nicht besprechen.
Deine Antwort ist ja jetzt nicht der Stein der Weisen oder irgendsowas.
Habe ich auch nie behauptet ;)
Es haben doch eh schon was weiß ich wie viele hier geschrieben, dass es nur Zellgewebe ist und kein Lebewesen.
Das finde ich persönlich immer zu abwertend, was ich als unnötig empfinde. Warum kann man den Fötus nicht einfach Fötus nennen? Die eine Seite spricht immer von "Kind" oder "Baby" die andere von "Zellklumpen" beides sind Emotionalisierte Übertreibungen in meinen Augen, die der Diskussion nicht zuträglich sind.
Es geht einfach darum, wie es empfunden wird.
Ganz genaz
Aus dem Zellgewebe würde halt ein Kind entstehen und es ist keine Freude da, sondern man lässt es halt abtreiben ...
Freude kann man halt nicht erzwingen, und wie und warum sollte Freude aufkommen, wenn
- man gerade kein Kind will
- man generell keine Kinder will
- man (jetzt) kein weiteres Kind will
- man von dem potentiellen Vater keine Kinder will
- man mit den bestehenden Kindern bereits überlastet ist
usw?
Klar gibt es Menschen, für die ist jede Schwangerschaft ein Grund zur Freude, die sich über jedes weitere Kind freuen auch wenn sie schon mehrere haben, aber das ist eher die Ausnahme. Nicht wenige die abtreiben haben bereits 1 oder 2 Kinder und bereits Jahrzehntelang Kinder erzogen, oder fühlen sich sogar schon überfordert, wie soll man sich da freuen, wenn man dann erfährt das es noch "schlimmer" wird?
Ist halt nichts schönes.
Klar ist das nichts "schönes" aber eben auch nichts "schlimmes" abzutreiben. (Spätabtreibungen von Wunschkindern wegen medizinischer Gründe sind natürlich was ganz anderes)
"Freude kann man halt nicht erzwingen, und wie und warum sollte Freude aufkommen, wenn
- man gerade kein Kind will
- man generell keine Kinder will
- man (jetzt) kein weiteres Kind will
- man von dem potentiellen Vater keine Kinder will
- man mit den bestehenden Kindern bereits überlastet ist
usw?"
Da muss man gar nichts machen. Bitte solche Kinder abtreiben. Bringt der Mutter nichts, dem Kind nichts, der Gesellschaft nichts.
Ich habe den Eindruck wir sind ziemlich einer Meinung, bis auf den "Ekel" ;)
Du würfelst da Dinge, die sich massiv unterscheiden, durcheinander. Zellhaufen vs. Vergewaltigung, emotionaler Missbrauch, Einsperren und weitere Grausamkeiten sollte sich eigentlich auf den ersten Blick unterscheiden lassen.
Wahrscheinlich würfel ich Zellhaufen - Kind massiv durcheinander.
Es geht auch nicht um auf den ersten Blick sonder, um das Empfinden.
Nein, ich finde das Thema nicht eklig.
Aber wie vieles andere rund um den Themenkomplex "Menstruation, Schwangerschaft, (Fehl-)Geburt" wird halt auch die Abtreibung oft tabuisiert. Und generell finden viele Menschen alles rund um diesen Themenkomplex eklig.
Beigeschmack mit, dass Mütter aus einer Selbstsucht heraus sogar ihre eigenen Kinder umbringen
Sehe ich nicht so. Frauen haben handfeste Gründe, warum sie sich gegen eine Schwangerschaft entscheiden. Sei es eine schwierige Partnerschaftssituation, dass sie sich zu alt oder zu jung für ein Kind fühlen, oder finanzielle Gründe - oder auch, dass sie einfach kein Kind wollen.
und das Leben des Kindes keinen Wert hat
Nein, das stimmt doch gar nicht.
Die Frau hat Rechte und der Embryo hat Rechte. Aber es ist halt nun einmal so, dass man nicht ein bisschen schwanger sein kann und deshalb gibt es bei der Frage Abtreibung ja oder nein eben keine Kompromisslösung.
Ich persönlich habe ein Problem mit der Ansicht, dass grundsätzlich das Ungeborene wichtiger sein soll, als die Frau, in der es wächst. Wie weit geht man dann?
Wenn man das mal zu Ende denkt:
Dürfen Schwangere nicht mehr Auto fahren, weil das gefährlich sein könnte für das Ungeborene? Dürfen Schwangere keine Kneipe mehr betreten, um geschützt zu werden vor Passivrauch? Sollte man sie vielleicht gleich zuhause einsperren, damit sie sich nicht mit Infektionskrankheiten anstecken können?
Wie viele Rechte der Schwangeren kann man einschränken, um das Ungeborene maximal zu schützen?
Ich habe keinerlei Probleme damit, auch weiterhin Schwangerschaftsabbrüche bis zur Vollendung der 14. Woche zuzulassen - ich wäre auch generell sehr für eine Entkriminalisierung, da ein Abbruch nach der Fristenlösung bisher immer noch rechtswidrig (aber straffrei) ist.
Bis zu diesem Zeitpunkt, also 12 Wochen nach Befruchtung, werden sehr viele Schwangerschaften auch von der Natur beendet - in einer entsprechenden Studie waren es ganze 31% (Wilcox AJ et al, N Engl J Med., 1988, “Incidence of early loss of pregnancy”). Wenn also sogar die Natur bis zu diesem Zeitpunkt Schwangerschaften von selbst beendet (ohne dass dafür ein Grund ersichtlich ist), dann kann ich das als guten Zeitpunkt sehen, bis dahin unter Umständen auch medizinisch nachzuhelfen, wenn ein Abbruch gewünscht ist.
Ich freue mich über jede nicht notwendige Abtreibung. Aber manchmal, aus Gründen, über die ich nicht richten möchte, ist es halt für die Betroffene der einzige Ausweg. Und dieser Ausweg sollte legal und unter zumutbaren Bedingungen zur Verfügung stehen.
"Menstruation, Schwangerschaft, (Fehl-)Geburt" wird halt auch die Abtreibung oft tabuisiert. Und generell finden viele Menschen alles rund um diesen Themenkomplex eklig.
Wie wahr, aber es gibt Fortschritte, wenn auch kleine, so ist z.B. das "Blut" in der Always Binden Werbung seit einigen Monaten endlich rot und nicht mehr blau.
Klingt albern, aber ich finde das irgendwie einen wichtigen Schritt...
Diese Punkte sind für mich nicht ekelig sondern normal.
Das ist schön, aber es gab tatsächlich auch viele die sich aufgeregt haben, eine meinte sogar, "ihr sei fast das Abendessen hoch gekommen" als sie die Werbung mit rotem Blut das erste mal gesehen hat.
In den USA gab es sogar mal proteste wegen einer OB Werbung mit rotem Blut, wo unter anderem ein tropfen Blut am Bein einer Frau runter lief.
schonmal drüber nachgedacht wie abartig Sex eigentlich ist?
Es geht halt auch darum, dass Frauen ihre Kinder umbringen, anstatt sich zu freuen, dass da ein Kind entsteht - sicher fühlt sich das ekelig an. Sollen sie es halt machen, im Geheimen denkt man sich natürlich, dass solche Frauen dann hoffentlich keine Kinder mehr bekommen. Wir reden hier natürlich nicht über Opfer einer Vergewaltigung - die fallen bei dem Thema Prozentuell praktisch nicht auf.
"Einen Hirntoten kann man auch am Leben erhalten, aber da lebt dann auch nur der Körper nicht die Person"
Den Begriff Hirntod gibt es erst, seit man Organe transplantieren kann. Sonst hätte man sich des Mordes schuldig gemacht.