Wie entkräfte ich Argumene von Pro life Menschen?

8 Antworten

Ein ungeborener Fötus in unterschiedlichem Entwicklungsstadium, der zwar fühlen, aber noch nicht denken kann und nur beschränkt wahrnehmen kann und noch nicht mal geboren ist vs. ein erwachsener Mensch und potenziell der Fötus als späteres Kind, der jahrelang unter der Entscheidung, das Kind auszutragen, leiden müsste. Schlimmstenfalls beide, Mutter und Kind, die Mutter, weil sie immer denken wird, das Kind habe ihr Leben verpfuscht, sie ihrer Möglichkeiten beraubt oder weil sie das Kind mit einer Vergewaltigung oder einem Mann in Verbindung bringt, der sie misshandelt hat etc. und das Kind, weil es die Abneigung der Mutter spüren wird oder sogar bewusst von der Mutter schlecht behandelt werden wird. Es wächst sich nicht gut auf mit "du siehst aus wie dein Vater, der mich misshandelt/ vergewaltigt/ verlassen hat, ein Trinker/ Nichtsnutz/ Schulabbrecher etc. war". Das schleppt man durchs Leben. Man wächst mit der Idee auf, dass es der eigenen Mutter besser gegangen wäre, wenn man selbst nicht dagewesen wäre. Dass die eigene Existenz eine Belastung für die eigene Mutter war. Dass man vielleicht das Schlechteste des abwesenden Vaters geerbt hat.

Das alles vs. der kurze Moment, in dem der Fötus abgetrieben wird.

Meine Mutter hat übrigens abgetrieben. Es wäre die vierte Schwangerschaft gewesen. Meine Mutter war Mitte 40 und hatte gute 10 Jahre vorher ihr letztes Kind bekommen, das mit Downsyndrom auf die Welt gekommen war. Das bedeutete Betreuung rund um die Uhr sehr viel Förderung, spezielle Termine außer Haus, mein Bruder konnte lange nicht allein gelassen werden, also konnten meine Eltern fast nie weggehen. Ein weiteres Kind hätte ja potenziell eine ähnliche Behinderung bekommen können (Screening stand damals wohl noch nicht zur Verfügung). Ein weiteres Kind hätte bedeutet, dass nicht mehr genug Aufmerksamkeit und Energie für besonders dann die beiden letzten Kinder dagewesen wäre. Und was, wenn das Zwillinge geworden wären? Es wurde dann sofort nach Entdeckung der Schwangerschaft abgetrieben und die Entscheidung nie bereut oder später noch mal überdacht. Mein Bruder brauchte Betreuung bis er 30 war, dann starb er leider. Mit einem weiteren Kind, das möglicherweise noch intensivere Betreuung gebraucht hätte, wäre das gar nicht zu bewältigen gewesen.

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder man ist für Abtreibung oder dagegen; man muss ich nicht für seine Meinung rechtfertigen!

ichmagkekseokey 
Fragesteller
 23.11.2022, 20:46

Er ist aber mein Bester Freund und möchte es irgendwie klären ignoriere ich schon paar Tage bis mir eine bessere Lösung einfällt. Diese Lösung scheint mir besser als die letzte.

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ichmagkekseokey 
Fragesteller
 23.11.2022, 20:58
@hoermirzu

Wenn er meine nicht respektiert hat hab ich ihn ignoriert bis mir was besseres einfällt. Nur weil man diskutiert heißt es nicht das man andere Meinungen nicht respektiert.

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Die kann man nicht überzeugen. Ich sehe es auch so dass jede Frau abtreiben dürfen und können muss wenn sie es so möchte

Bei einer Diskussion geht es nicht darum sie "für sich" zu entscheiden. Bei einer Verhandlung oder einem Wettkampf vielleicht.

Eine Diskussion ist ein Austausch von Standpunkten und damit auch die Erweiterung des eigenen Wissens. Wenn bei einem der Diskutanten ein Umdenken stattfindet, dann ist das so. Aber es ist nicht erforderlich, dass am Ende einer den anderen überzeugt hat.

Argumente pro Abtreibung kann ich Dir leider keine geben. Weil für jedes Argument, das dafür spricht, ausreichend Gegenargumente existieren. Das ist wie zu verargumentieren, dass Hitler voll toll war. Wird auch schwer. 😄