Findet ihr auch zu wenig Empathie (Partner)?
Wir sind zwei Jahre ein Paar, Anfang 30. Ich wurde vor einem Monat ungewollt schwanger und habe mich gemeinsam mit meinem Partner gegen das Kind entschieden (4. SSW).
Er hat mich damals zum Arzt begleitet, war während des gesamten Prozesses immer da und hat sich gut gekümmert.
Aber natürlich hinterlässt das auch psychische Narben. Er hat es selbst angesprochen vor circa 3 Wochen und meinte, wenn wir es beide verdaut haben, müssen wir nochmal drüber reden und auch Gedanken über die Familienplanung machen.
Seitdem aber der 'Prozess' abgeschlossen ist, hat er es nicht mehr angesprochen und mich auch nicht nach meinem Wohlbefinden direkt in der Hinsicht gefragt. Wir sind irgendwie in den Alltag gegangen. Reden viel über andere Dinge.
Findet ihr auch, dass er das proaktiver sein müsste und mehr Empathie zeigen sollte?
Ich finde es schwach, dass er nicht immer wieder nachfragt. Ich will nicht selbst das Thema aufnehmen, aber ich verarbeite es natürlich und würde mehr Hilfe seinerseits wollen.
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11 Antworten
Jeder Mensch verarbeitet solche Themen anders. Ich persönlich wäre auch jemand der, wenn er es abgeschlossen hat, nicht wieder und wieder die Narbe aufreißt und darüber redet. Ich wäre sogar eher jemand der sich eher einen Therapeuten suchen würde als den das mit dem Partner immer wieder zu besprechen (weil beide emotional an dem Thema hängen, der Therapeut aber nicht).
Ich bin generell auch der Meinung dass wenn du dir proaktiv was von ihm wünschst du das auch so äußern musst, egal in welcher Hinsicht. Zu sagen du willst das Fass nicht wieder aufmachen aber es von ihm erwarten ist nicht zielführend.
Kommunikation ist wichtig, gerade in Partnerschaften. Daher würde ich dir wahrscheinlich raten auf ihn zu zugehen und zu fragen ob er das Thema auf diese Weise abgeschlossen hat und ihm nahe legen dass du es noch nicht hast und dir wünschen würdest dass ihr darüber redet, so wie ihr es gesagt hattet wärend des Prozesses.
Ich könnte mir vorstellen dass er ggf annimmt dass jetzt erstmal alles wieder okay ist und so erstmal wieder ins normale Leben zurück kehren möchte um mit einem klaren Kopf an die Familienplanung Ran zu gehen
Ich finde es absolut ok seinerseits. War bei einer Freundin von mir nämlich noch schlimmer. Ihr Partner wollte gar nicht darüber reden, deshalb wollte sie mit mir ständig reden. Bei Männern ist es meist einfach so. Sie sprechen Geschehens nicht so oft an und im Endeffekt muss er dich nicht ständig nach deinem Wohlbefinden fragen. Solche Eingriffe haben ihre Konsequenzen, die du eingegangen bist. Du hast dich also auch FÜR die Gefühlsbrüche und das Risiko eines schlechten Gewissens entschieden. Man muss da auch seine Seite verstehen. Er möchte dieses Thema einfach nicht immer wieder bearbeiten, würde ich persönlich auch nicht wollen, habe dies auch meiner Freundin sagen müssen. Irgendwie kann man einfach selbst nicht mehr
Jetzt aber mal eine Frage: hast du ihn denn jemals gefragt, wie es ihm nach dieser Sache geht?
Ja als wir kurz danach noch drüber gesprochen haben, aber seitdem auch nicht mehr
Na ja, siehst du. „Kurz danach“ aber du hast ihn auch nicht mehr darauf angesprochen. Wenn du merkst, dass dich dieses Thema mitnimmt, musst du dir vielleicht am besten einen Psychologen suchen. Dein Freund ist vielleicht auch in diesem Zwiespalt, dass er dir helfen möchte, aber dieses Thema einfach begraben und nie wieder aufkommen lassen will
Es scheint mir dass du sehr hohe Erwartungen an deinen Partner hast, was dein emotionales Wohlbefinden angeht. Ich möchte dir hier Mal etwas vor Augen halten.
Stell dir Mal vor du hast eine gute Freundin die immer nur zu dir kommt um sich auszujammern aber selbst nichts tut um ihr emotionales Wohlbefinden wieder zu stabilisieren. Würde es dir nicht irgendwann auf den Keks gehen? Würdest du dir nicht wünschen dass sie sich selber wieder aufrafft?
Es ist auch eine emotionale Hochbelastung pausenlos der Sorgenfresser eines anderen sein zu müssen.
Ich glaube dass ist jetzt eine gute Situation für dich an dir selber, nicht an ihm, zu arbeiten.
"Das wäre ja ein Moment, in dem er mich fragen könnte, ob alles gut bei mir ist und wie es mir geht"
Viele Männer interpretieren nicht Gott und die Welt in simple Informationen hinein. Oft scheitern Beziehungen daran das die Frau etwas sagt und meint es sei eine Andeutung, man aber um 7 Ecken denken muss um diese zu erkennen. Wenn er sagen würde "ich gehe jetzt in die Bar paar Bier mit Freunden trinken" würden Sie es als Andeutung verstehen das er danach einen erotischen Abend mit Dessouse, wilden spielchen, leckerem Essen wie bei Oma und einer erotischen Tanzshow beim Fußballschauen während des Essens erwartet? Nein? Gut, jetzt wissen Sie wie es ist, wenn jemand etwas nicht sagt und über 7 Ecken andeutet.
[...] wenn wir es beide verdaut haben [...]
Vielleicht hat er es noch nicht verdaut. Außerdem steht ja auch dort, das man sich darüber nochmal Gedanken machen sollte - aber nicht wann.
Somit denke ich, das hier keine Empathie, sondern Geduld notwendig ist.
Wenn Dir das Thema wichtig ist, mach' den ersten Schritt und frag ihn.
Wer redet kann Themen die bewegen klären. Wer nur abwartet das der jeweils andere von sich aus irgendwas macht oder sagt, wartet unnötig.
Du willst also das er es immer und immer wieder nachfragt... obwohl ihr vor ein paar Wochen vereinbart habt (auf seinen Gedankengang hin) das diese Situation und die allgemeine künftige Familienplanung (also auch ob ihr überhaupt wollt, welche Grundsituation bis dahin wenn dann vorhanden sein sollte, wie bis dahin weiter verhütet wird, was ist wenns nochmal zur ungeplanten/ ungewollten Schwangerschaft kommt) dann weiter besprochen wird sobald es bei euch beiden gesackt ist.
Du bist soweit? Er aber vielleicht noch nicht.
Oder vielleicht will er dich auch nicht drängen, weil er denkt das du vielleicht noch nicht so weit bist und es dich als Betroffene ja viel intensiver beeinflusst .
Wenn du keine Lust hast weiter zu warten bis er evtl von sich aus das Thema aufnimmt, beginne du das Gespräch
Von ihm zu verlangen, dass er immer das Thema anspricht und dich über dein Wohlbefinden befragt, finde ich von dir sehr schwach.
Du sagst selber, dass es ihm nah ging und dann kannst du genauso auf ihn zugehen, fragen wie es ihm geht und über das Thema reden.
Ist ja nicht so, dass er dich von Anfang an links liegen gelassen hat. Bisschen unsensibel von dir.
Na ja, aber ich bin trotzdem diejenige, die den Prozess durchgemacht hat als Frau
Es war auch sein Kind, verdammt. Merkst Du eigentlich, wie egozentrisch Du bist?
Sowas kann ich ja gar nicht ab, da wird mir richtig schlecht.
Du bist diejenige, die unfassbar empathielos und Ich - Bezogen ist
Leute werdet mal nicht so persönlich. Auch hier hat die Fragestellerin euch ein intimes Thema anvertraut was ihr gerade sehr emphatielos behandelt.
Erstens tut sie das anonym und deshalb ist daran absolut nichts heldenhaftes und zweitens muss irgendwer ihr doch klar machen, wie extrem empathielos und egozentrisch ihre Denkweise ist. Das auch nicht, um sie fertig zu machen, sondern als Weckruf. Sie gefährdet so erstens ihre eigene seelische Gesundheit und zweitens die Beziehung massiv!
Und er hat, wie Sie erwähnten, Sie unterstützt. Soll er Sie bis ans Lebenende täglich darauf ansprechen? Wenn es Sie stört, dann sprechen Sie es doch an, wer das nicht kann, der ist nicht reif genug für eine Beziehung.
Ja aber dann würde ich erwarten, dass er bzgl der Familienplanung mal was anspricht - ohne das Vergangene wieder hochzuholen. Ich habe das Thema zB in dem aufgegriffen, dass ich gesagt habe, dass ich nochmal zum Arzt muss um alles abchecken zu lassen. Das wäre ja ein Moment, in dem er mich fragen könnte, ob alles gut bei mir ist und wie es mir geht