Ist ein FI-Schalter am Sicherungskasten ohne Funktion ein Sicherheitsrisiko?
Hallo Zusammen,
ich bin vor einiger Zeit in eine neue Wohnung gezogen. Von Anfang an bemerkte ich, dass der FI-Schalter am Sicherungskasten keine Funktion mehr hatte. D.h. dass der Strom anbleibt, auch wenn ich den FI-Schalter betätige.
Ich hatte anschließend meinen Vermieter gebeten, einen neuen FI-Schalter einzubauen.
Mein Vermieter schrieb mir daraufhin, dass Elektriker die Leitungen vermessen hätten und alles in Ordnung sei. Eine Erneurung des FI-Schalters sei aufgrund der bestehenden Erdung der Anlage nicht erforderlich. Eine Erneuerung sei nur erforderlich, wenn Änderungen an der elektrischen Anlage vorgenommen werden müssten.
Ich habe dennoch noch ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Schließlich heißt es ja FI-Schutzschalter und dieser erfüllt doch mit Sicherheit einen bestimmten Zweck?!
Ich würde mich über eine Antwort freuen, die mich entweder beruhigt oder die eine professionelle Erklärung beinhaltet, die ich als Vorlage für ein Schreiben an meinen Vermieter verwenden kann, um diesen von der Notwendigkeit einer Reperatur zu überzeugen.
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!
7 Antworten
Zwei halbwegs gute Antworten gab es bereits. Mich stören nur Interpretationen, die dem Fragesteller nicht weiter helfen.
Der Fragesteller hat jedoch auch nicht eindeutig genug angegeben, was er meint mit dem Hinweis Strom bleibt an, wenn er den FI Schalter betätigt.
An einem FI gibt es zwei Betätigungsmöglichkeiten! Eine davon muss auf jeden Fall den Strom abschalten! Die zweite Funktion ist nur eine zum überprüfen ob die Schutzfunktion noch gewährleistet ist. Diese zweite Funktion gaukelt dem FI also einen fehlerhaften Zustand der Elektrik vor, aufgrund dessen er auszulösen hätte.
Hätte, wenn er technisch in Ordnung ist. Um das verständlicher zu machen, beschreibe ich die beiden Schaltmöglichkeiten. Die angesprochene zweite Funktion wird ausgelöst, wenn diese kleine runde oder viereckige "Prüftaste" am FI gedrückt wird.
Die übergeordnete Abschaltmöglichkeit ist der größere am FI vorhandene "Umschalter" sinngemäß Schalthebel den man nach unten kippen kann, was dann ein eindeutiges Abschalten des Stromes für den Stromkreis bedeuten muss!
Unsicherheit besteht also in der Aussage des Fragestellers in mehrfacher Hinsicht. Wir können nicht beurteilen auf welchen "Schaltvorgang" sich seine Aussage bezieht die er mit Stromlos machen angekündigt hat.
Um also eine befriedigende Antwort geben zu können, bitte ich den Fragesteller um folgendes. Erstens hinterfragen beim Vermieter, welche Stromkreise der FI absichern sollte, was also Sinn des FI ist, bzw sein soll.
Dann ist ihm bekannt, wonach er schauen muss, wenn der FI eindeutig über seinen "Ausschalter" aus geschaltet wurde. Sind dann die Stromkreise die der FI schützt tatsächlich Spannungsfrei, dann funktioniert wenigstens ein Teil vom FI.
Bleibt aber der FI eingeschaltet, wenn die Prüftaste gedrückt wird und der vorher genannte Zusammenhang ein eindeutiges Aus bedeutete,
dann ist der FI kaputt und muss unbedingt ausgetauscht, ersetzt werden!
Worüber sich kein Mensch große Gedanken macht, nichtmal die Leute der Berufsgenossenschaft, erwähne ich hier mal.
Es gibt für jeden Betrieb, jede Firma Vorschriften im Sinne von TÜV Vorschriften, die regelmäßig überprüfen lassen, ob Sicherheitsorgane tatsächlich funktionieren.
Im privaten Bereich gibt es diese TÜV ähnlichen Prüfungen überhaupt nicht! Ich zeigte den verblüfften Herrn einer Berufsgenossenschaft einen Bericht, aus dem hevor ging dass eine Überprüfung der Zuverlässigkeit von FI Schaltern sehr negativ ausgefallen ist.
Viele FI sind nach gewisser Zeit nicht mehr zuverlässig, also defekt. Sie täuschen Sicherheiten vor, der nicht mehr vorhanden ist und nur auffällt, wenn man immer regelmäßig in gewissen zeitlichen Abständen die Prüftaste drückt.
Meist prüft nach etlichen Monaten kaum mehr einer, ob der FI bei drücken der Prüftaste abschaltet.
Der Fragesteller hat dies vermutlich geprüft und fragt völlig zurecht, ob dieser noch in Ordnung ist! Das verhalten des Vermieters befinde ich für sehr bedenklich, weil er in keiner Weise dieser Angelegenheit dienlich ist!
Ich bemühte mich, hier zu beschreiben was zu beachten ist, welche Zusammenhänge wo und wie bestehen und wie man die Unsicherheiten beseitigen könnte. Ich hoffe, ich habe mich so ausgedrückt dass es verstanden werden kann.
Die einwandfreie Funktion des FI-Schutzschalters hat erst dann einen praktischen Nutzen, wenn er in der bestehenden Installation auch überhaupt verwendet wurde (mit ihm ein Stromkreis effektiv allpolig vom Netz getrennt werden kann.
Ich würde mal an alle Steckdosen (in der ganzen Wohnung - beginnend vom Bad über dir Küche und von da aus alle restlichen - bis zu einem Erfolg) etwa eine (funktionierende!!!) Schreibtischlampe kleinerer Leistung anschließen und dann den FI abschalten oder besser anders: FI aus und der Reihe nach diese Lampe einstecken und testen. Man sollte vielleicht mit einem Klebeband alle schon getesteten Steckdosen markieren, um auch keine zu vergessen. Lässt sich keine existierende Steckdose abschalten, wurde der FI nur eingebaut, aber gar nicht oder nicht fachgerecht angeschlossen.
In letzterem Falle würde ich das unbedingt reklamieren (wenn der Vermieter zickt, ginge ich mal - wie gesagt - zum Elektriker des Vertrauens (und das sollte besser nicht der sein, das das Ding so sinnfrei eingebaut hat, da der kaum zugeben wird, gepfuscht zu haben).
ein foto wäre schön von deinem sicherungskasten..und ist denn der FI beschriftet? was für einen typ handelt es sich? es gibt 4 polige und 2 polige ..für altbauten baut man nachträglich 2-polige FI's fürs Badezimmer ein, aber auch nur wenn dieser stromkreis eine 3-adrige Leitung verfügt..
Hier ein Bild des Sicherungskastens ohne Deckel. Der FI-Schalter ist auf dem Deckel übrigens mit "FI-Schalter" beschriftet! ;) http://www.directupload.net/file/d/3638/i2p9yvfr_jpg.htm
Da hat einer eine Litze ohne Aderendhülse in die Schraubklemme gestopft. Schonmal alles andere als fachgerecht o_O
wo siehst du das auf dem bild? meinst du die brücken unter den automaten? sind fertig-gecrimpte Brücken vom Werk. ..die hülsen sind da ohne isolierkragen..ebenso wie der neutralleiter am Fi..Berührungsschutz=Null ..ja das ist gefährlich..
und ob der FI angeschlossen ist oder nicht kann man schnell prüfen, in dem man die TEST-taste drückt..falls der FI NICHT auslöst ist dieser nicht unter Spannung/defekt oder garnicht angeschlossen.
gute gemeinte Antwort. kann aber einen gravierenden Fehler enthalten. Wenn ein FI bei drücken der Prüftaste nicht auslöst, kann er nicht nur nicht angeschlossen sein, sondern eindeutig defekt!
Wenn defekt, gaukelt der FI eine Sicherheit vor, die überhaupt nicht mehr vorhanden ist.
falls der FI NICHT auslöst ist dieser nicht unter Spannung/**defekt** oder garnicht angeschlossen.
hatte ich geschrieben...
Hallöchen,Also als erstes heist der FI-Schalter heute RCD. Dieser muss nach DIN-VDE jeden Stromkreis absichern welcher einem Laien zugänglich ist. Also ein RCD ist dazu da um einen Erdungsschluss zu verhindern. Also in ihm laufen beide Phasen über einen Eisenkern. Sobald der RCD einen unterschied der Ströme zwischen den beiden Phasen festtellt schaltet dieser ab. Das heist wenn eine Phase gegen erdung oder zbsp in ein Gehäuse fließt. Es ist sehr gut möglich das im schaltkasten selbst N-Phase also der Rückleiter in blau und PE-Leiter der Erdungsleiter in grün/gelb ist gebrückt. Die verhindert die Abschaltund durch den RCD dies wurde früher oft gemacht. Ich hoffe ich konnte helfen
gestatte mir, wenn ich mir das so ansehe, dass ich daran zweifele, dass der FI Schalter für die gesamte wohnung zuständig ist. warscheinlich ist er nur für das Bad zustündig....
drück mal die test taste... dann sollte er auslösen. danach kannst du ja mal gucken, ob im Bad noch das Licht an ist...
lg, Anna
genau so wie es war habe ich es mir schon gedacht. euer elektriker taucht nix. der hätte normalerwiese beim kommen und testen eben genau dies festellen müssen (FI nur fürs bad) dann hätte er es dir auch sagen müssen.
lg, Anna
Ersteinmal vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Ich muss gestehen, dass ich die Prüftaste vorher noch nicht betätigt hatte. Dies habe ich nun getan und der FI-Schalter klappt nach dem betätigen dieser Taste auch um.
Ich war/bin lediglich etwas verwirrt, da das Umlegen des FI's in meinen vorherigen Wohnungen immer das Abschalten des kompletten Strom's (z.B. Licht, WLAN-Router, Waschmaschine, etc) bewirkt hat. Für mich hat das Umlegen des FI's in dieser Wohnung nun keine für mich sichtbare Funktion.
Bedeutet das Funktionieren der Prüftaste nun, das alles in Ordnung ist und der FI-Schalter einwandfrei funktioniert?