Feuerwehr werden wie ist es für euch?

RedPanther  19.05.2022, 14:21

Meinst du jetzt Berufsfeuerwehr (was ganze 5% aller Feuerwehrleute in D sind) oder freiwillige Feuerwehr?

teletroll 
Fragesteller
 20.05.2022, 11:04

Sowohl als auch. 🙈

7 Antworten

Ich bin nicht direkt Berufsfeuerwehrmann, arbeite aber als Angestellter im Rettungsdienst bei der Feuerwehr und war jahrelang in der FF, also bin, ohne Brandmeister zu sein, etwas drin, im Thema.

Die Vorraussetzungen sind:

-abgeschlossene, feuerwehrdienliche Berufsausbildung (Handwerk, Industrie, Medizin, IT, vieles ist möglich),

-absolute gesundheitliche Eignung: auf Grund der Verbeamtung wirst du mehr als eingehend durchgeprüft, wenn da nur ein Gelenk komisch knackt, sortiert der Amtsarzt dich aus,

-Sportlichkeit,

-Staatsbürgerschaft der EU,

-einwandfreies Führungszeugnis,

-Bereitschaft zu Schichtarbeit,

Ich drücke es Mal so aus: den Brandmeistern bei uns gefällt es so semi: der Rettungsdienst überwiegt, dieser nervt auch massiv, die Einsätze werden immer dümmer, die Leute immer dreister, allerdings ist die Tätigkeit bei der Feuerwehr immer noch besser, als "richtige Arbeit", also zum Beispiel Bau, Landwirtschaft, etc.

Die Tätigkeit im öffentlichen Dienst ist einfach genial, es ist alles recht klar, man hat einen Betriebsrat, man kann krank sein, wie man will, das Auskommen ist sehr ordentlich. Das was nervt, sind die sinnlosen Einsätze zu allen Tages- und vor allem Nachtzeiten. Auch dass in Behörden immer eine gewisse Nasenpolitik gemacht wird, wenn es um Stellen geht, muss einem klar sein.

Man macht Tagsüber Arbeitsdienst, also Werkstätten, Büros, Kantine, Übungen, Unterricht, nachmittags und Abends ist Freizeit: pennen, Kickern, Sport, TV gucken, Auto putzen, quatschen etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Rosalie2353  15.02.2024, 10:22

Ich bin selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr! Es gibt keine Aufnahmeprüfungen, nur Grundlehrgänge. Du wirst alles dort lernen. Also, musst du davor nichts können. Hoffe es war hilfreich!

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Vorab, 95 % der Deutschen Feuerwehrleute sind ehrenamtlich also frewillig, das heißt es gibt auch keinen Verdienst für diese 95 %.

Welche Voraussetzungen benötigt man um bei der Feuerwehr zu beginnen?

In frewilligen Feuerwehren sind die Anforderungen sehr verschieden, die Aufgaben sowie Anforderungen hängen von Qualifikation oder Lehrgang ab z.B. ist der sportliche Atemschutzgeräteträger (AGT) und der etwas gemütlichere ist Maschinist.

In Berufsfeuerwehren sind die Anforderungen zimlich hoch, weil z.B. dort jeder AGT sein muss oder zumindest in der Ausbildung lernt, der fast 60 Jährige Berufsfeuerwehrmann wird dann vielleicht nicht mehr als AGT eingesetzt, aber auch er musste einer sein bzw. war einer und wurde als dieser auch eingesetzt.

Kurz gesagt, in Frewilligen Feuerwehren (FFW) kann auch der "gemütliche" mitmachen zumindest bis zu einem gewissen Grad, der 120 kg Mann im Übergewicht ist auch nicht der Ideale, aber man muss nicht der aller sportlichste sein.

Und gefällt es euch immer noch? Also gern mal alle Positiv/Negativ Punkte aufzählen.

Ich bin neben meiner beruflichen Tätigkeit im Rettungsdienst (Notfallsanitäter) bei der Frewilligen Feuerwehr (FFW) aktiv. Mir gefällt die FFW sehr gut! Es gibt eigentlich nichts Negatives.

Ich frage mich noch zusätzlich, was macht die Feuerwehr wenn jetzt kein Einsatz ist?

Das hängt auch davon ab ob man Frewilliger Feuerwehrmann/Frau ist oder Berufsfeuerwehrmann/Frau. Frewillige arbeiten natürlich in ihren Berufen und wenn der Melder am Gürtel piept unterbricht man alles und fährt mit seinem Privat PKW zum Feuerwehrhaus. Berufliche Feuerwehrler arbeiten auf der Wache z.B. Küche, Werkstätten, Waschhalle etc. oder üben ggf. wenn dort Alarm ist rücken diese aus.

Woher ich das weiß:Hobby – Freiwillige Feuerwehr (Ehrenamt)
RedPanther  20.05.2022, 13:48

Och, um eine PFPN an den Bach zu tragen, ist mir der 120 kg Kamerad lieber als der 60 kg Lauch...

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Vorweg, ich beziehe mich ausschließlich auf Freiwillige Feuerwehren!

Welche Voraussetzungen benötigt man um bei der Feuerwehr zu beginnen?

Sehr unterschiedlich. Viele FF sind wirklich froh über jeden Neuzugang, der körperlich und geistig halbwegs gesund ist. Nach dem Motto "irgendwas werden diese zwei Hände schon helfen können".

Während es in Großstädten auch FF gibt, die kein "Tagesgeschäft" wie Ölspuren, umgefallene Bäume, brennende Mülltonnen usw. machen, sondern vor allem bei Brandeinsätzen die personelle Rückfallebene für die Berufsfeuerwehr stellen. Da kann es auch mal sein, dass man nur atemschutz-taugliche Menschen aufnimmt. Die Atemschutztauglichkeit prüft ein arbeitsmediziner individuell nach Kriterien, die man als gesunder, halbwegs sportlicher Mensch gut bestehen kann.

Und gefällt es euch immer noch?

Ja, absolut! Ich freue mich auf jede Gelegenheit, zu der ich die Kameraden sehe und die Übungs- und Einsatztätigkeit macht mir in aller Regel wirklich Spaß.

Im Hinblick auf die heutige Gewitterfront gehe ich stark davon aus, dass sich heute der Piepser melden wird, wahrscheinlich wird das dann ein langer Abend. Ich werde dreckig, ich werde müde, ich werde Hunger haben, ich werde KO sein und ich werde Spaß daran haben.

Also gern mal alle Positiv/Negativ Punkte aufzählen.

Wenn man nicht allein durchs Leben stolpert wie ich, kann sich die Feuerwehr durchaus auf die Beziehung auswirken. Wenn ein Einsatz ist, fällt das Candlelightdinner zum Jahrestag nunmal flach und man hat nicht immer die Gelegenheit, explizit abzusagen. Da ist manchmal wirklich viel Verständnis beim Partner gefordert.

Ich frage mich noch zusätzlich, was macht die Feuerwehr wenn jetzt kein Einsatz ist?

Ich bin Student, arbeite nebenher im Rettungsdienst und sitze ansonsten viel auf dem Mountainbike.

Bei den meisten FF ist außerhalb der Übungen und Einsätze in der Regel niemand im Feuerwehrhaus. Hat ja jeder ein normales Leben außerhalb der Feuerwehr ;)

Als FF (Freiwillige Feuerwehr):

Grundsätzlich wenn wir gerade keine Einsatz haben sind wir daheim oder sind bei unsere Arbeit, da jede/r Feuerwehrmann / Feuerwehrfrau einen Melder dabei hat. Der uns informiert wenn es irgendwo brennt oder wenn wir technische Hilfe leisten müssen. Nicht jeder kommt dann aber, weil zum Beispiel jemand im Urlaub ist oder halt der Arbeitgeber die Person nicht gehen lässt.

Als Feuerwehrmann habe ich viel Spaß. Vor allem wenn wir z.B einen Tagesausflug machen. Bei Einsätzen ist das das gleiche. Es macht viel Spaß mit der Gruppe in Einsätze zu gehen. Ich als Atemschutzgeräteträger (bin im Angriffstrupp), bin ja noch mit einem Kameraden zusammen und wir machen auch immer zusammen die Atemschutz Trainings. Das macht mir immer viel Freude.

Welche Vorraussetzungen braucht man für die Feuerwehr? Also Naja. Du brauchst halt körperliche Fitness du darfst am besten keine Höhenangst haben. Du brauchst gute Teamfähigkeit.

Im Laufe der Ausbildung (bei der FF über 3 Jahre) lernst du dann alles. Das heißt das umgehen mit den verschiedenen Geräten, wie du im Einsatz vorgehst und so weiter. Hast du dann die Ausbildung bestanden kannst du dich auf weitere Spezialisierungen ausbilden. (Z.B. Zugführer, Atemschutzgeräteträger, und viele mehr)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Gern Leute die es schon gemacht haben bzw. noch dabei sind.

Seit fast 40 Jahren..... Ich bin damals eigentlich eingetreten, um nicht zur Bundeswehr zu müssen. Nach kurzer Zeit habe ich dann aber festgestellt, daß es mir Spaß macht und das die 15 Monate Bundeswehr auch eigentlich gar nicht so schlimm wären. Also hab ich den Wehrdienst abgeleistet, obwohl ich eigentlich nicht gemusst hätte. Ich war dann aber eben schnell damit durch, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, in welcher Form ich die 10-jährige Verpflichtung bei der FFW hinbekommen würde.

Welche Voraussetzungen benötigt man um bei der Feuerwehr zu beginnen?

Freiwillige Feuerwehr...? Einfach normal gesund sein. Sinnvollerweise sollte man natürlich auch an Einsätzen und Ausbildung teilnehmen können...: jemand der ständig woanders ist oder überhaupt keine Freizeit hat nützt einer FFW nix.

Ich frage mich noch zusätzlich, was macht die Feuerwehr wenn jetzt kein Einsatz ist?

In Deutschland besteht der größte Teil der Feuerwehren aus FFW...: Berufsfeuerwehren gibt es nur in etwa 100 größeren Städten. Die Menschen in den FFW gehen ganz normal ihrem Lebensalltag nach und lassen sobald ein Einsatz kommt zu Hause oder am Arbeitsplatz einfach alles stehen und liegen und fahren zum Einsatz.

Die Berufsfeuerwehren haben in der Einsatz-freien Zeit genug andere Sachen, um die sie sich kümmrn müssen...: Weiterbildung, Fahrzeuge und Ausrüstung in Stand halten, Sport , Übungen , usw. Dafür sind sie aber eben nur während ihrer Dienstszeit einsatzbereit und nicht wie die Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren immer.