Feuerwehr melder als zivilist?

7 Antworten

Gibt es Apps oder Websites auf denen normale Menschen die nicht einer Feuerwehr angehören deren Einsätze beobachten können heißt sehen wozu die Feuerwehr gerufen wurde?

Manchmal wäre es wirklich schick, wenn man sich vor dem Stellen einer Frage einmal selbst Gedanken machen würde, ob das überhaupt Sinn macht...

Wozu sollten Unbeteiligte gezielt über Einsätze informiert werden (wohlmöglich mit genauer Örtlichkeit), mit denen sie nichts zu tun haben? Das Endergebnis wäre quasi das Anlocken von Schaulustigen, die am Ende nur im Weg stehen und sich wohlmöglich noch selbst in Gefahr bringen.

Schon aus diesem Aspekt: nein, gibt es nicht.

Alle einsatztechnischen Daten unterliegen grundsätzlich erstmal der Verschwiegenheitspflicht - wir denken hier einmal allgemein an den Datenschutz und das Fernmeldegeheimnis.

Nachträglich informieren die meisten Wehren selbst über Einsätze auf verschiedenen Kanälen; bei größeren Einsätzen wird ggf. auch die Presse über die jeweilige Pressestelle informiert, aber nicht jeder "Hinz und Kunz".

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent
JuniorBJ92  02.02.2024, 12:07

Mir ist da direkt die eine Leitstelle aus Brandenburg eingefallen, die lange Zeit parallel (!) zur Feuerwehralarmierung auf Twitter jeden Einsatz gepostet hat.

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SaniOnTheRoad  02.02.2024, 12:10
@JuniorBJ92

Ich dachte hier vor allem an die (meist sehr kurzlebigen) "BOS-Verteilergruppen" per WhatsApp...die so lange existieren, bis der S6 des Landkreises dem Spiel einen Riegel vorschiebt...

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Tigerbanane0815  15.03.2024, 01:23
@JuniorBJ92

Zumindest im Nachhinein berichten viele Feuerwehren auf Social Media von Einsätzen, bei für die Öffentlichkeit relevanten auch schon währenddessen. Gehört alles zur Öffentlichkeitsarbeit

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JuniorBJ92  15.03.2024, 07:26
@Tigerbanane0815

Ich mache selbst die Öffentlichkeitsarbeit auf Social Media für "meine" Feuerwehr.
Das ist mir schon durchaus bewusst, dass das Berichten über Einsätze zur Öffentlichkeitsarbeit gehört! Aber eben erst im Nachgang und redaktionell überprüft!
Über einen schweren Unfall berichten wir beispielsweise schon aus Pietätgründen mindestens mit 12 Stunden Verzug, damit Angehörige es nicht durch uns auf diesem Weg erfahren. Das ungefiltert sofort raus zu knallen ist das genaue Gegenteil von guter Arbeit.

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Manche Wehren veröffentlichen im Nachhinein zu was sie alarmiert wurden, allerdings sicher nicht mit genauen Adressen oder so.

PredS 
Fragesteller
 02.02.2024, 11:59

Ich weiß macht unsere wache auch aber bei uns mit Adresse und Bildern

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Das gibt es, allerdings örtlich begrenzt und in nur wenigen Fällen.

Beispiele gibt es in Österreich: hier Oberösterreich: https://www.feuerwehr-stroheim.at/alarmierungen/ooe/?time=1&bez=0&est=0 Oder auch im Süden von Brandenburg im Bereich der Leitstelle Lausitz Alarmmonitor (leitstelle-lausitz.de)

Beiden gemein ist das sie keine genaue Örtlichkeit und schon gleich keine Namen angeben, auch sonst sind die Meldungen relativ allgemein gehalten so das dem Datenschutz ausreichend genüge getan wird.

Der Großteil hat einfach nur Angst vorm Datenschutz und weis in aller Regel nicht wirklich was er bedeutet.

Ja und Nein.

Es gibt Decodersoftware, die mit entsprechenden Empfangsgeräten (Funkscanner mit Datenabgang o.ä.) die Signale für die digitalen Meldeempfänger ("Piepser") empfangen kann und über die Soundkarte verarbeiten kann. (POC32 ist z.B. eine solche Software)

ABER: Das funktioniert nur mit sinnvollen Rückmeldungen, wenn die Übertragung unverschlüsselt ist. Es gibt immer noch Leitstellen / Landkreise, die unverschlüsselt senden (wohl aus Kostengründen, entsprechende DMEs mit Verschlüsselung sind wohl recht teuer um vergleich zu den unverschlüsselten Systemen). Sobald die Übertragung verschlüsselt wird kommt im Grunde nur noch Datenschrott auf dem Bildschirm an. Dann siehst du noch die sogenannten RICs (ID-Nummern der Funkempfänger / Empfängergruppen) unverschlüsselt, der Rest ist kryptischer Datenschrott, der erst am Empfänger wieder decodiert wird.

Mal außen vor gelassen, dass das einfach mal höchst illegal ist, so etwas zu tun, technisch möglich ist es durchaus. Die Software POC32 ist eigentlich eher für den (öffentlich zu empfangenden) Amateurfunk (empfangen darf jeder, senden nur, wer eine entsprechende Berechtigung hat) gedacht, in dem auch mit dem gleichen Übertragungsverfahren Kurznachrichten gesendet werden. Dass man DAS auch für illegale Dinge nutzen KANN ist eine Tatsache, erlaubt ist es aber natürlich nicht. (Du kannst mit deinem Küchenmesser auch jemanden erstechen)

Ich empfehle es dir nicht, weil es wie gesagt schlicht illegal ist, so etwas zu tun. Meine Antwort ist daher nicht als Einladung zu verstehen, sondern nur als klares Statement auf die Frage "geht das".

Den Behördenfunk selbst (also den Sprechfunk) abzuhören ist seit Einführung von TetraBOS-Funk tatsächlich nicht mehr so einfach möglich. Die Dinger arbeiten im Grunde genommen wie ein GSM/UMTS/LTE-Mobilfunknetz und immer hochverschlüsselt. Da kommt der Normalbürger so ohne weiteres nicht an Empfänger/Funkgeräte und selbst wenn man einen Empfänger irgendwie bekäme würde nur "schräbbeliger Schrott" (ein moduliertes Brummen) aus dem Lautpsrecher tönen, weil die SIM-Karte mit den Entschlüsselungs-Zertifikaten (die auch regelmäßig auf den aktiven Karten getauscht werden) kaum irgendwem so in die Hand gedrückt werden wird. Dann wird noch ein TimeShift-Verfahren genutzt, sodass auf der einer Frequenz theoretisch gleichzeitig mehrere Signale zeitgleich gesendet werden können. Ohne genaue Parametrierung (durch die SIM-Karte) wird also kein verwertbares Geräusch aus einem Empfänger tönen.

so long,

Matthias

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Solange https://www.der-postillon.com/2017/04/gaffer-imbiss.html nicht Realität ist, hätte das für die Einsatzkräfte absolut nur Nachteile. Und selbst wenn es Realität wäre...

notting

Woher ich das weiß:Recherche
Nomex64  02.02.2024, 20:51

Das Alarmmonitor (leitstelle-lausitz.de) funktioniert seit Jahren. Ich kenne keine Berichte, oder habe selbst erlebt, das die Zahl der Gaffer irgendwie zugenommen hätte.

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notting  02.02.2024, 20:59
@Nomex64

So wie ich das auf der Webseite lese, dürften dort auch heute noch max. um die 100 Einwohner/km² leben. Wenn dann noch evtl. gefühlt die eine Hälfte bei der freiw. Feuerwehr etc. ist und die andere Hälfte nicht alleine zum Gaffen vorbeischauen kann (zu alt oder zu jung), halte ich deine Angabe für durchaus plausibel ;-)

notting

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Nomex64  02.02.2024, 21:03
@notting

Naja in Cottbus und Umgebung stimmen deine Zahlen schon mal nicht. Auch dort ist mir nicht aufgefallen das die Zahl der Gaffer seit der Einführung zugenommen hat.

Aber pflege ruhig weiter deine Vorurteile, das erspart den Gewinn von neunen Erkenntnissen.

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notting  02.02.2024, 21:07
@Nomex64

Nix Vorurteil, sondern _du_ hast nicht konkret genug geschrieben was du meinst. Deswegen habe ich die Angaben von der von dir genannten Webseite genommen. Warum schreibst du das nicht gleich dazu, auf was für einen Bereich dort du dich beziehst?!

Hätte ja auch sein können, dass du eher dörfl. lebst und dir ein Cottbusser widersprochen hätte.

notting

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