Feiern gehen nach dem Tod eines geliebten?
Vor etwa 2 Wochen ist meine geliebte Oma gestorben zu der ich ein sehr enges Verhältnis hatte. Gestern war die Beerdigung. Mir geht es zwar schlecht aber ich realisiere das ganze noch gar nicht wirklich und kann nur weinen wenn ich mich intensiv damit auseinandersetze das sie nicht mehr da ist. Anfang des Monats hatte ich Geburtstag. Da viele meiner Freunde nicht konnten hatten wir abgemacht es nachzufeiern in einer Disco ( heute) (bevor das ganze mit meiner Oma war)
Jetzt stelle ich mir nun die Frage was ich machen soll. Ich würde sehr gerne mit gehen allerdings bekomme ich von meiner Mutter und Freund vorgeworfen das ich dann eine schlechte Enkelin gewesen wäre... Ich weiß das meine Oma gewollt hätte das wir alle wieder glücklich sind und unser Leben leben. Allerdings ist eben erst gestern die Beerdigung gewesen und ich frage mich eben was andere über mich denken werden oder ich später ein schlechtes Gewissen bekomme...
Was sagt ihr dazu ?
15 Antworten
Hallo lina0311,
auch von mir erst mal mein großes Beileid. Wichtig ist bei einem Trauerfall der Zusammenhalt der Familie, ebenso dass Ihr gegenseitig Euch beisteht und gegenseitige Unterstützung von allen Seiten, ebenfalls vorallem auch die Unterstützung bei der Organisation der Beerdigung, die Teilnahme der Beerdigung ist natürlich ein Muss.
Aber das Leben geht weiter und Deine Oma hätte es nie gewollt, wenn Du jetzt zu Hause sitzt und nur noch auf Trübsal machst. Ich kann Dir nur raten, gehe mit Deinen Freunden feiern. Das lenkt auch ab und auch die werden Dir dabei in der schweren Zeit mit beistehen und sehe es im Übrigen auch mal so, dass nur der Körper verstorben ist, aber die Seele irgendwo weiterlebt, vielleicht in einer besseren Welt. Vielleicht durchläuft sie auch eine Wiedergeburt. Auch wenn das nur ein Glaube ist, aber aus meiner persönlichen Sicht ist die Reinkarnation weitaus realistischer, als das endgültige Ende. Schließlich ist ja auch das Universum unendlich.
Bei aller Trauer, denk positiv, gehe mit Deinen Freunden feiern und lass Dir nicht ins schlechte Gewissen reden. Du bist eine gute Enkelin. Außerdem, vielleicht brauchen auch Deine Eltern mal Zeit für sich.
Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig aufmuntern. Wünsche Dir alles Gute und merke: Das Leben geht weiter.
Erstmal mein herzliches Beileid!
Ich kann dir aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es völlig ok ist, wenn du mit deinen Freunden los ziehst. Als meine Mutter starb ist mein Sohn auch einen Tag später mit seinen Freunden los. Das half ihm sich abzulenken und er hat seine Oma deswegen nicht weniger geliebt.
Was erwartet deine Mutter? Sollst du nun 1 Jahr schwarz tragen und heulend in deinem Zimmer sitzen? Jeder Mensch trauert doch anders und wichtig ist alleine wie du zu deiner Oma standst, als sie noch lebte. Würde sie wollen, dass du Trübsal bläst? Sicherlich nicht! Denn du hast sie im Herzen doch immer bei dir - egal ob du in der Disco bist oder Zuhause auf dem Sofa sitzt.
Ich denke eher, es geht deiner Mutter um sich selber. Sie ist traurig, keine Frage und sie möchte vielleicht alle geliebte Menschen um sich haben, weil ihr jetzt so schmerzlich bewusst wird, wie vergänglich das Leben ist...
Nimm sie in den Arm, sage ihr, dass du sie lieb hast und gehe dann in die Disco. Sie ist ja nicht alleine Zuhause und sie hat Jemanden an ihrer Seite der sie tröstet.
Keiner soll die vorschreiben wie und wann du trauern sollst.
Und ich finde "oma hätte gewollt dass ich spaß habe" ist ein ganz gutes Argument
Bekommst du das tatsächlich vorgeworfen, oder "denkst du das nur"?
Was hätte Oma gewollt bzw. wie war ihre Einstellung zum Thema Trauer, Jugend, Lebensfreude?
So kurz nach der Beerdigung einer nahestehenden Person ist es wirklich noch ein Ausnahmezustand. Es fühlt sich surreal an, so als wäre man dabei gewesen und gleichzeitig doch nicht. Man ist noch dabei gedanklich zu sortieren. Man ist noch immer in der Trauer gefangen, gleichzeitig geschieht der Alltag um einen herum. Man muss also eigentlich wieder funktionieren wie gewohnt - gleichzeitig muss man sich selbst auch zugestehen Trauern zu dürfen.
Mir fiel es die ersten Tage nach dem Tod meines Vaters/ die ersten Tage nach der Beerdigung meines Vaters sehr schwer "so normal zu funktionieren wie gewohnt". Die Trauer schlug unerwartet und plötzlich zu, ob es grade in die Umgebung passte oder nicht. Je nachdem konnte ich mich kurz zurückziehen.
Gleichzeitig tat mir Ablenkung gut. Ablenkung in Form von Lachen, mit Leuten unterhalten, mich mit Arbeit zumüllen, Musik hören, meinem Hobby nachgehen, den Alltag bewältigen.
Ich wünsche dir von Herzen das du den für dich passenden Weg findest. Unabhängig davon was andere Leute darüber denken. Unabhängig davon welche Trauer-Zeitspanne andere Leute für angemessen halten. Unabhängig davon welche Art von Trauer andere Leute für angemessen halten.
Ich glaube nicht, dass jemand aus deiner Familie dir solche Vorwürfe machen würde! Mein herzliches Beileid.... wie du schon sagst ih glaube auch dass deine Oma möchte dass es dir gut geht und du Spass hast!
Feier deinen Geburtstag mit deinen Freunden und falls Alkohol im Spiel ist pass auf dass du nicht zu viel trinkst:)