Fast 4 Wochen nach VKB Op wird das Knie wieder dick, wieso?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es kann zig Gründe haben, dass das Knie nach der KB OP wieder dick wird. "Fast 4 Wochen nach der OP" klingt für mich so ein wenig wie "Ich habe fast 3 Stunden nach einer Zahn OP noch nicht auf der Stelle kauen können" :-)

Bei meinen drei KB-OPs hat es zwischen 3 und 6 Monate (!!) gedauert, bis das Knie nicht mehr dick geworden ist, wenn ich es normal im Alltag belastet habe. Und da ist noch keine Rede von Arbeit. 4 Wochen nach OP im Zimmermansberuf zu arbeiten finde ich fast schon grob fahrlässig. Was sich ein Arzt dabei denkt, ist mir nicht erklärlich.

4 Wochen nach KB OP solltest Du daheim sein, jeden dritten Tag Physiotherapie machen, schonen, kühlen, Fango, Muskelaufbau.

In dieser Zeit sind die Heilungsprozesse innerhalb der Kapsel und auch die Anwachsstellen des Transplantats niemals voll abgeschlossen. Dass das Knie bei normaler körperlicher Belastung ohne Krücken da noch dick wird, wäre das normalste von der Welt. Dass es nach körperlicher Anstrengung bei der Arbeit dick wird, ist ein allerhöchstes Warnsignal an Dich, dass Du viel zu früh viel zu viel machst.

Du musst es am Ende selber wissen, aber gerade im Heilungsprozess sollte das Knie nicht derartigen Belastungen ausgesetzt werden. Lass Dich mal mindestens noch 4 Wochen krankschreiben, mach gezielt Physio und gib dem Knie die Zeit, die es braucht. Alles andere ist wirklich haarsträubend.

KingAkashi 
Fragesteller
 11.02.2020, 18:23

Hallo, vielen Dank für deine Antwort. Werde jetzt definitiv gucken das ich das Bein wieder mehr schone. Ich will nur eine Sache klarstellen, arbeiten tu ich im moment noch nicht. Ich bin aktuell in meiner überbetrieblichen Ausbildungsstätte was mehr wie eine Berufsschule ist. Ich schaue auch das ich das Bein nicht zu stark belaste und mich beim Unterricht immer mal wieder hinsetze. Ich stehe leider die meiste Zeit da wir im moment viel den Umgang mit Maschinen lernen. Ich bin tatsächlich am überlegen ob ich das ganze jetzt doch abbreche, heimfahre und mich erstmal weiter auf die Reha konzentriere. Was wäre da dein Rat? Ich war vor der Verletzung sehr viel sportlich aktiv und lerne noch dazu einen körperlich anstrengenden Beruf, daher will ich das alles so schnell wie möglich wieder gut wird.

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therealkickers  11.02.2020, 19:23
@KingAkashi

Um so wichtiger ist es, dem Knie zu überlassen, das Tempo vorzugeben. Es gibt KB-Heiliungsprozesse die dauern 8, 12 Wochen und es gibt welche, die dauern ein ganzes Jahr. Das kann man einfach nicht vorhersagen.

Ich hatte beim zweiten mal auch sehr viel Malesse mit der nicht enden wollenden Schwellung. Zuerst ging 8 Wochen lang überhaupt nichts. Im Liegen läuft die Plörre waagerecht weg, da sieht es dann oft ganz ok aus. Kaum steht mal und läuft mal etwas rum, rutscht die Suppe wieder runter in die Kapsel und das Knie wird dick.

Zuerst muss also innen mal alles heilen. Die Strukturen müssen sich wieder festigen, die Muskeln und Nerven wieder richtig wach werden, Bewegungsradien sich wiedereinspielen und dann natürlich Muskeln wieder aufgebaut werden. Da ist so viel durcheinander, und Wundsekret wird auch jetzt noch gebildet. Nach 14 Tagen sind ja gerade mal die Fäden raus... Da ist innen drin, auch an der Narbe, noch alles ziemlich frisch und reagiert sofort auf Belastung mit dem Schutz, das Knie mit produziertem Wundsekret vor Schäden zu schützen. Das ist so gesehen also eigentlich total normal.

Bei noch vorhandener Schwellung ist in erster Linie mal Lymphdrainage angesagt. Lass Dir die auf jeden Fall verschreiben. Dass Ruhephasen essentiell sind, in dnen Du auf dem Sofa den Fernseher überwachst, ist selbstverständlich. Heilung funktioniert im Ruhezustand am besten.

Dann habe ich nach meinen 8 Wochen auch etwas die Panik bekommen, und der Arzt stellte mich von Ibuprufen auf Diclofenac um. Innerhalb von 4,5 Tagen war die Schwellung erstmal weg. Versuch also auch ruhig mal ein anderes Schmerzmittel für die Wundheilung. Der Unterschied zwischen Ibu und Diclo war bei mir unglaublich.

Dann fördert belastungslose Bewegung den Abtransport der Sekrete. Also in dieser Phase regelmäßig auf den Heimtrainer, erstmal ohne großen Widerstand, einfach nur locker fahren. Anschließend durfte ich mir immer aussuchen, entweder Strom auf die Muskeln, Kühlen oder Fango. Nach einer gewissen Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, was einem hilft und wie das Knie an diesem und jenem Tag drauf ist.

So lange nichts wehtut, ist doch alles noch im Lot. Die Schwellung dauerhaft wegzubekommen ist aber so ziemlich die Grundvoraussetzung für eine richtig angehende Physiotherapie. Erst, wenn das knie nicht mehr großartig auf Belastung reagiert, kannst du mit dem Krafttraining anfangen. Das steigert sich natürlich regelmäßig, und da muss das Knie dann weitestgehend abgeheilt sein.

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Ich habe auch schon 3 Risse und 3 OPs hinter mir. 4 Wochen sind nichts und ich denke meine Knie waren innerhalb von 4 Wochen noch nicht mal auf normalniveau. Wenn du viel läufst, nicht hochlagerst und auch sonst nichts gegen Schwellung machst, ist das kein Wunder.

Nach 4 Wochen zu Arbeiten, vor allem als Zimmerer, ist grob fahrlässig. Ich hatte zwar noch eine Meniskusnaht, musste aber 6 Wochen daheim bleiben und das mit Bürojob.

Schone dein Knie!