Familiennachzug - Ja oder Nein?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Ich bin gegen Familiennachzug, weil ... 59%
Ich bin für Familiennachzug, weil ... 24%
Ich bin teilweise für Familiennachzug und zwar ... 12%
Ich habe folgende andere Meinung zu diesem Thema : 6%

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich habe folgende andere Meinung zu diesem Thema :

Ich weiß es wirklich nicht. Es ist schwer sich eine objektive Meinung dazu zu bilden. Für mich würde sich die Frage stellen, ob die Familienangehörigen, die nachgeholt werden sollen, sich in einer akuten Gefahr befinden?

Sind sie das nicht, frage ich mich, warum man sie nachholen sollte? Asyl ist doch dazu da, Menschen die in einer akuten Gefahr sind, in Sicherheit zu bringen. Oder seh ich das falsch?

Denn Wunsch nach Familienzusammenführung kann ich gut verstehen. Aber es ist doch dann einfacher, einen einzelnen jungen Mann, zu seiner Familie zu bringen, als die ganze Familie zu diesem Mann nach Deutschland.

Dann darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Flüchtlinge, wenn es die Sicherheitslage ihres Heimatlandes wieder erlaubt, auch wieder dorthin zurückkehren sollten. Ihr Heimatland muss doch auch eine Zukunft haben. Ihr Land muss doch wieder aufgebaut werden. Wer soll das tun, wenn Millionen junge Menschen sich ein neues Leben im Ausland aufbauen?

Unsere Großmütter und Großväter haben Deutschland doch auch wieder aufgebaut. Berlin sah nach 45 auch nicht anders aus als Aleppo. Was wäre geworden, wenn sie Deutschland verlassen hätten, um sich woanders ein neues Leben aufzubauen? Wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, wäre es für viele sicherlich einfacher gewesen. Aber im Leben ist der einfache Weg, nicht immer der Beste.

Es wird viel über Integration geredet. Das ist eine Mammutaufgabe für unsere Gesellschaft. Ich habe Angst, dass wir an dieser großen Aufgabe scheitern könnten. Vielleicht ist sie sogar unmöglich. Aber wer wagt sich schon, dies auszusprechen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Es müsste mehr darüber diskutiert werden, wie wir den Flüchtlingen helfen können, wieder eine Zukunft in ihren Heimatländern zu finden.

Aber was weiß ich schon? Ich fühle mich mit der Komplexität des Themas überfordert. Das müssen Kompetentere wie ich entscheiden. Allerdings sticht unsere Regierung, was dieses Thema angeht, auch nicht durch besondere Kompetenz hervor. Und das find ich ziemlich bedenklich.


TimeosciIlator 
Fragesteller
 06.01.2018, 13:09

Als ich Deinen Nicknamen las, dachte ich zunächst: Na, jetzt kommt schon wieder so eine Antwort, die ich hier schon mehrfach gelesen habe und die mir viel zu einseitig ist.

Aber ich wurde sehr angenehm enttäuscht ! Mit gefällt die ehrliche und transparente Sichtweise, die Du hier an den Tag legst.

Ich teile mit Dir den Wunsch, dass unsere Politiker am Ende eine gute Lösung finden werden. LG "Time"


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HaudeginAlexa  06.01.2018, 13:12
@TimeosciIlator

Danke! Wie du allerdings von meinem Nicknamen auf eine einseitige Sichtweise, bei diesem Thema schließt, ist mir schleierhaft. LG :)

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Unsinkable2  06.01.2018, 13:58
Für mich würde sich die Frage stellen, ob die Familienangehörigen, die nachgeholt werden sollen, sich in einer akuten Gefahr befinden?

Das ist grundsätzlich eine wichtige Frage; doch wie willst du sie klären? Die Erfahrung lehrt, dass es gerade in "unübersichtlichen Streit-Zonen" nicht den geringsten Anhaltspunkt für eine Antwort in die eine oder andere Richtung gibt.

Darüber hinaus ist "akut", also sicherlich in der Transponierung von "unmittelbar", eine schwierige Vokabel: Was gestern Abend galt, muss morgen Mittag schon lange nicht mehr gelten. Und die Bearbeitungsfristen von - ungelogen - 6 Monaten bis zu 2 Jahren(!) für die Asylanträge der unmittelbaren Antragsteller ergeben weitaus größere Spannen.

Sollte man also bei den bearbeitenden Behörden eine Abteilung ausgliedern, die permanent prüft, ob sich der "akute Bedrohungszustand" just heute geändert hat und folglich subsidiärer Schutz erforderlich wird?

Und wenn ja: Wie schafft man diese Leute dann unmittelbar aus der Gefahrenzone, wenn es doch selbst bei "erlaubtem Familiennachzug" überwiegend in Selbstverantwortung der Betroffenen liegt; also kein deutscher Beamter durch die Straßen von, beispielsweise, Aleppo rennt und verkündet:

"Familie al Sayed? Ich habe hier einen Bescheid über subsidiären Schutz. Würden Sie mir bitte folgen? --- Oh, warten Sie! Wie heißen Sie? Khalil? Lassen Sie mich nachschauen. ... Nein. Für Sie habe ich leider nichts. ... Ja, sie wohnen auch hier. Ja, sie sind auch bedroht. Aber hey, der Antrag Ihres Mannes wurde noch nicht bearbeitet. Ich komme in ein paar Monaten wieder. Dann ist vielleicht für Sie auch was dabei ... also, falls Sie dann noch leben, meine ich."?

Kurz gesagt: Sollte für einen "Schutzantrag" nicht aus reinen Gründen der Zweckmäßigkeit UMGEKEHRTES RECHT gelten? Sollte also nicht zunächst angenommen werden, DASS eine "aktue Gefahr" besteht, bis das Gegenteil bewiesen ist? Immerhin gibt es bei "zu spät" nur das Urteil "Tod durch unterlassene Hilfeleistung!"; bei "zu früh" oder "leider falsch" jedoch nur das Urteil "Tja, hat halt ein bisschen Geld gekostet."

Dann darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Flüchtlinge, wenn es die Sicherheitslage ihres Heimatlandes wieder erlaubt, auch wieder dorthin zurückkehren sollten.

Das ist unbenommen. Deshalb ist es auch ASYL-Recht, kein EINWANDERUNGS-Recht.

Und wenn die "Abschiebung" nicht oder nicht effektiv genug erfolgt, dann ist das ein Problem der DEUTSCHEN BEHÖRDEN; nicht ein Problem der Asyl Suchenden.

Und dieses Problem ist mit den verantwortlichen Parteien (CSU, AfD, CDU, FDP und SPD) zu klären; nicht auf dem Rücken von - vielleicht, vielleicht aber auch nicht - wirklich Schutz Suchenden.

Zumindest würdest DU so argumentieren, wenn DU FÜR DEINE FAMILIE Schutz suchen würdest, nicht wahr?!

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Unsinkable2  06.01.2018, 14:24
@Unsinkable2

Leider gibt es bei Kommentaren eine Zeichenbegrenzung. Gestatte mir also einen ergänzenden Nachtrag auf deine durchaus wichtige und relevante Einlassung:

Es wird viel über Integration geredet. Das ist eine Mammutaufgabe für unsere Gesellschaft. Ich habe Angst, dass wir an dieser großen Aufgabe scheitern könnten. Vielleicht ist sie sogar unmöglich. Aber wer wagt sich schon, dies auszusprechen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

Wie wäre es, wenn wir überhaupt erst mal ANFANGEN würden, ES ZU VERSUCHEN? Die Bundesrepublik hat zwar seit rund 60 Jahren mit jeder Menge Einwanderern, Wanderern (i.S.v. "Durchgangs-Einwanderer, die woanders hinwollen und temporär bleiben") und Asyl Suchenden zu tun; doch alle bisherigen Regierungen verweigerten ein stringentes Einwanderungs- und "Asyl-Suchenden-Behandlungs"-Gesetz.

Es gibt schlicht BIS HEUTE keine Regeln, was mit Leuten zu machen ist, die einen Asyl-Antrag stellen. Man muss ihren Antrag bearbeiten, ja. Doch bis dahin? Und danach; also nach einem positiven Bescheid? ... Nichts. Gähnende Leere.

Nahezu alles, was in diesem "rechtsfreien Raum" stattfindet, ist auf Eigeninitiativen zurückzuführen. Es gibt keine "bundes-einheitlichen" Regeln. Noch nicht einmal zu so etwas Grundlegendem, wie dem Spracherwerb.

Und warum dieses "Chaos"? Weil es Geld kostet. Weil es nicht "Banken" sind, für die man innerhalb von - ungelogen(!) - drei Tagen 500 Milliarden Euro freimachen kann. Weil es Menschen sind. Und weil Menschen in der Bundesrepublik IMMER NUR ALS KOSTENFAKTOREN betrachtet werden. Bei Krankenkassen genauso, wie beim Finanzministerium.

Und weil Integration Aufwand bedeutet; und weil dieser Aufwand Geld kostet, scheut man diesen Aufwand. Seit mittlerweile 70 Jahren.

Es müsste mehr darüber diskutiert werden, wie wir den Flüchtlingen helfen können, wieder eine Zukunft in ihren Heimatländern zu finden.

Das findet aus dem gleichen Grund nicht statt: Es kostet Geld. Viel Geld. Sehr viel Geld. Und keine Partei mag das ihren Wählern auch nur zu verkaufen VERSUCHEN. Denn es wird sie unweigerlich unzählige Stimmen kosten.

Du solltest nicht vergessen, wo das ganze "Desaster" seinen Anfang nahm: Es begann, weil unter anderem Deutschland die vertraglich zugesicherten Leistungen für das UNHCR eigenmächtig und willkürlich einstellte. Weil man 9 Millionen Euro sparen wollte.

Kein Scherz! Das war der Beginn. Denn damit waren die vom UNHCR finanzierten Flüchtlingslager in Syrien und Jordanien nicht mehr finanzierbar. Und deshalb wurden sie - einige ganz, andere teilweise - geschlossen. Und diese Not der erneuten "Heimatlosigkeit" war es, die die Menschen zu "Fluchtbewegungen in Richtung Europa" trieb.

Zweifellos nicht jeden, der hier ankommt. Etliche sind auch einfach nur dem "Herdentrieb" gefolgt, als die "Heimatlosen" durchwanderten. Doch dort nahm es seinen Anfang.

Nun sind die Leute hier. Und nun kostet die "Abschiebung" eine Heiden-Kohle. Denn die Plätze im Flugzeug lassen sich die Fluggesellschaften gut bezahlen. Und auf dem gleichen Wege, wie sie gekommen sind, also zu Fuß, per Container-LKW und auf überfüllten Schlauchbooten - also auf dem "billigsten" Weg - wirst auch du sie nicht zurückschicken wollen, oder?!

Also wird die "massenhafte Abschiebung" DUTZENDE MILLIARDEN EURO kosten. Und das zu verkaufen, wagen die Parteien nicht. Doch sie wäre der erste Punkt auf der langen Liste der "Reintegration in ihre Heimat": "Punkt (1): Wir schaffen die Leute wieder nach Hause."

... und da haben wir all die vielen kleinen Probleme, etwa den Wiederaufbau der Häuser, in denen die Menschen einst wohnten und nun wieder wohnen sollen und wollen (Wer soll das bezahlen? Du?), noch gar nicht angefasst.

Doch einer Sache darfst du sicher sein: Wenn die Menschen eine Wahl hätten, würden sie sich für "Heimat!" entscheiden. Für den Ort, der ihnen vertraut ist. Für den Ort, an dem sie Freunde, Familie und - zumindest früher - Arbeit hatten.

Nicht jeder. Nicht alle. Aber die allermeisten....

Es beginnt und endet also bei einem einzigen Punkt: Wie viel Geld bist du bereit, es dich kosten zu lassen? Denn je größer die Zahl ist, die du hier aufrufst, desto schneller kann man für deine - durchaus berechtigte - Sorge eine Lösung finden. Und je kleiner sie ist, desto mehr werden die Parteien dich belügen und für dumm verkaufen ... MÜSSEN. Denn sie wollen dich als Wähler nicht verlieren.

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DreiGegengifts  06.01.2018, 16:45
Unsere Großmütter und Großväter haben Deutschland doch auch wieder aufgebaut. 


Sowas zu lesen tut weh. Deutschland befand sich in einem Eroberungsfeldzug. Der Krieg auf deutschen Boden ging nicht mal ein Jahr. Dann war alles vorbei für die Deutschen. Vieles an der Infrastruktur war durchaus noch intakt. Danach kam der Marshallplan der USA, viel ausländisches Geld und ein Haufen billiger Arbeitkräfte von überall her. Das Wirtschaftswunder erledigte den Rest.

Syrien dagegen steckt seit 7 Jahren in einem Stellvertreterkrieg der Weltmächte. Die Kriegsparteien werden von den unterschiedlichen Seiten mit immer neuen Waffen betankt. Die ganze Region ist seit Jahrzehnten destabilisiert. Die Menschen kennen seit 60 Jahren nichts anderes als Unterdrückung und Diktatur. Und jetzt seit 7 Jahren einen nicht enden wollenden Krieg, in dessen Feuer von allen Seiten weiter Öl gekippt wird.

Die Situation in Syrien mit der Situation im Nachkriegsdeutschland zu vergleichen ist haaresträubend.

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verreisterNutzer  23.01.2020, 20:38
@DreiGegengifts
Unsere Großmütter und Großväter haben Deutschland doch auch wieder aufgebaut.

Zum einen: wer hat das geschrieben - ich finde das gerade nicht.

Zum anderen stimmt es - und es hat nix mit dem Krieg zu tun und es geht nicht um einen Vergleich zwischen dem 2. WK und dem Syrienkrieg.

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DreiGegengifts  23.01.2020, 20:44
@verreisterNutzer

Ich empfehle dir Strg-C, Strg-F

Zum anderen stimmt es

Nein es ist ein Märchen. Siehe Marshallplan, ausländisches Geld, ausländische Arbeitskräfte.

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verreisterNutzer  23.01.2020, 20:47
@DreiGegengifts

Meine Ommas und meine Mutter und Tante und alle weiblichen Familienmitglieder haben die Steine geklopft und aufgebaut nach Anleitung der schwerstkriegsbeschädigten Männer, die aus der Gefangenschaft zurückgekommen sind oder nicht in Gefangenschaft waren.

Sie konnten selbst nicht mit anpacken, aber sagen, wie es zu machen war.

Die Generation meiner Großeltern und Eltern hat Deutschland wieder aufgebaut und sonst niemand - per Hand.

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DreiGegengifts  23.01.2020, 20:50
@verreisterNutzer
Meine Ommas und meine Mutter und Tante und alle weiblichen Familienmitglieder haben die Steine geklopft und aufgebaut nach Anleitung der schwerstkriegsbeschädigten Männer, die aus der Gefangenschaft zurückgekommen sind oder nicht in Gefangenschaft waren. Sie konnten selbst nicht mit anpacken, aber sagen, wie es zu machen war. Die Generation meiner Großeltern und Eltern hat Deutschland wieder aufgebaut und sonst niemand - per Hand.

Nein, wie gesagt das ist ein Märchen, entstanden in der Nachkriegszeit. Eine deutsche Legende, die auch heute noch gerne erzählt wird. Aufgebaut haben Deutschland Ausländer. https://www.deutschlandfunk.de/truemmerfrauen-studie-wer-deutschland-wirklich-vom-schutt.1310.de.html?dram:article_id=311180

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verreisterNutzer  23.01.2020, 20:55
@DreiGegengifts

Lass' es - Du willst es einfach nicht wahrhaben.

Beenden wir die Diskussion - guck' Dir lieber die Videos an - das kannst Du in dieser kurzen Zeit noch garnicht gemacht haben.

Schönen Abend noch.

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verreisterNutzer  23.01.2020, 20:57
@verreisterNutzer

Wovon träumst Du nachts? - Der Krieg hat genauso lange auch auf deutschem Boden stattgefunden.

Du verlierst Dich offenbar in Wunschvorstellungen.

Lass' gut sein - träum' weiter. Schönen Abend noch.

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verreisterNutzer  23.01.2020, 20:58
@DreiGegengifts

Wie alt oder jung bist Du? -Hast Du deutsche Großeltern und Eltern, die das selbst erlebt und durchgemacht haben?

Lass' es einfach - hat keinen Zweck hier weiterzudiskutieren.

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Ich bin gegen Familiennachzug, weil ...

Weil ich der Regierung nicht zutraue überhaupt kontrollieren zu können, wer dann wirklich zuwandert. Dieser Staat hat in Sachen Zuwanderung in einem Maße verk*ckt, dass ich bestenfalls nur bloße Unfähigkeit, andernfalls auch Willkür unterstellen kann.

Flüchtlingspolitik ist unter menschlichen Aspekten gesehen immer okay, aber de facto haben wir es eigentlich mit einer open-borders Politik zu tun, die gegenüber Straftätern einfach in jeder hinsicht (egal, ob "Eingeborener" oder nicht), einfach nur handlungsunfähig erscheint.

Ich möchte hier keine Großfamilien integrieren/gründen lassen, sondern Ausreise-Anreize erhalten sehen.

Man sagt zwar, dass die jungen Männer hier sich dann ja beruhigen würden und zivilisierter verhalten (das ist nur auf die bezogen, die sich daneben benehmen), aber ich glaube ziemlich wenig daran. Das ist meiner Meinung nach nur eine weitere beruhigenden Nebelkerze derjenigen, die schon unser Justiz-System so weichgespült haben und von einem geradezu naiven Menschenbild ausgehen.

Ich bin für Familiennachzug, weil ...

Da gibt es überhaupt keine Frage. Tatsächlich wissen viele der "Gegner" einfach nur nicht, was das überhaupt bedeutet.

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Die Verhandlungen zum "Familiennachzug" beziehen sich AUSSCHLIESSLICH auf Asyl-Bewerber

"Familiennachzug" bedeutet lediglich, dass diese Familien den gleichen Schutz vor Krieg und Unbill erhalten, wie das bereits anwesende Familienmitglied.

Das heißt NICHT; dass "Großfamilien sich breit machen". Das heißt auch NICHT; dass "Deutschland mit Fremden übervölkert" wird. Das heißt lediglich, dass sie und ihre Familien für eine BEFRISTETE ZEIT hier Schutz und Obdach bekommen. Noch dazu häufig in Ghettos, die den Nazi-Ghettos zur Ehre gereichen würden; und gegen die selbst die Flüchtlings-Camps in Dritt-Welt-Ländern Horte der Freiheit und Großzügigkeit sind.

Und wenn die - regelmäßig 3-jährige - Frist abgelaufen ist, wird erneut geprüft, ob es weiterhin des Schutzes bedarf. Falls nicht, werden diese Familien "abgeschoben", also wieder nach Hause geschickt. Falls doch, wird drei Jahre später erneut geprüft.

Und das wird so lange und so oft geprüft, bis das Schutzbedürfnis endgültig wegfällt.

Da unsere - von der konservativen, spezialdemokratischen und liberalen Politik kaputtgesparte - Bürokratie und der Kriegsverlauf unwägbar sind, kann es durchaus passieren, dass die Schutzsuchenden hier im Land viele Jahre verbringen müssen: 3, 5, ja, sogar 10 und noch mehr Jahre sind ohne Weiteres möglich.

Und wer jemals in der Situation war, ungewollt ein paar Jahre lang seine eigene Familie nicht sehen zu können, der kann wenigstens ansatzweise nachempfinden, was wohl diese Leute durchmachen müssen, die nicht wissen, wann ihre Familie das nächste Opfer in der einen oder anderen Bombardements-Statistik wird; wann also für sie die Zeit der Trauer beginnt, wenn es in unserer Presse lapidar heißt: "Beim letzten Bombenangriff von US-Flugzeugen auf Stellungen der Terroristen sind bedauerlicherweise 28 Zivilisten, darunter 11 Kinder, getötet worden."

Insofern ist es einfach nur eine Frage des fundamentalsten Menschenrechts, in der Not zu helfen. Auch dabei zu helfen, dass Familien nicht zerrissen werden und den Schutz für ihr Leben erhalten, den sie brauchen ... also den Schutz, den man selbst auch für sich und seine eigene Familie erhoffen würde, sollte man in eine ähnliche Notlage geraten.

Und es ist zutiefst peinlich für ein reiches Land, wie Deutschland, dass man hier wie auf einem türkischen Basar um Menschenleben feilscht, während andere, sehr viel kleinere und um Welten ärmere Länder weit mehr als 2 Millionen Flüchtlinge aufnehmen, solange diese Schutz für ihr Leben brauchen.

Im krassen Gegensatz dazu steht die Einwanderung.

Einwanderer können sowieso und jederzeit ihre Familie nachholen. Auch Großfamilien, wenn sie wollen. Und mit ein paar - zum Teil ganz legalen, zum Teil nur nicht verbotenen - Tricks auch den erweiterten Familien-Kreis.

Daran kann sie niemand hindern.

Deshalb sind sie auch gar nicht Gegenstand der kommenden Verhandlungen in der Politik.


Schrumpfer  06.01.2018, 00:00

Also ist dein Motto "Lasset die Kindlein zu uns kommen!"?

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Unsinkable2  06.01.2018, 04:31
@Schrumpfer

Oh, du, um deinen Duktus zu benutzen, tust es doch gelesen haben? Welchen Teil tust du dann nicht verstehen tun? Was soll ich noch schlichter erklären tun, damit es dir das Verständnis erleichtern tut?

Ich tue dir selbstverständlich gern entgegen kommen und tue es dir mal ganz einfach erklären, Schrumpfer: Nein. Und das wiederum tut daran liegen, dass ich zwischen Asylbewerber und Einwanderer unterscheiden tun kann.

Erstere, also die Asylbewerber, kommen NUR AUF ZEIT "zu uns". Mit oder ohne Familie. Letzere, also die Einwanderer, können mit ihren Familien sowieso machen, was sie wollen, sobald sie erst mal eingewandert sind. Und dabei ist es völlig egal, ob sie anfangs allein oder mit der halben Familie antreten.

Doch nur um erstere geht es in der "Familien-Nachzugs"-Debatte: Es geht um - tut mir leid tun, dass ich, trotz aller Bemühungen beim Ringen um das Verständnis für einen simplen Sachverhalt, nicht nur auf 400-Worte-BILD-Sprachniveau bleiben kann, aber so heißt das Wort nun mal - subsidiären Schutz.

Ich tue dir auch das gern schlichter erklären, Schrumpfer. Denn es bleibt immer ein Funke Hoffnung, dass am Ende des Tunnels doch Licht ist: Angenommen, eine Horde Leute kommt, um dich und deine Kumpels aufzumischen. Und zum Abschied sagen sie dir: "Wir sind noch nicht fertig miteinander. Und wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen." Wenn du dann flennend zur Polizei rennst, weil du Angst um deine Familie hast, dann ist das genau der oben genannte subsidiäre Schutz, den du den Asylbewerbern verweigern willst (und von dem ich - und das meine ich ganz aufrichtig, Schrumpfer - inständig hoffe, dass man ihn dir in dieser oder ähnlicher Situation ebenso verweigern möge, auf dass man dich mit dem Maß messe, mit dem du anderen zumisst).

BTW: Es ist immer wieder aufschlussreich, wenn ausgerechnet jene, die sich am lautesten schreiend über Zensur beschweren, als allererste zur Zensur greifen, sobald sie die Macht dazu haben, nicht wahr, Schrumpfer?!

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TitusPullo  06.01.2018, 15:31

Ganz ehrlich, wenn irgendwo Krieg ist packe ich meine Familie und haue ab. Ich haue aber sicher nicht alleine ab und lasse meine Familie im "Kriegsgebiet" wo sie unter Umständen umkommen könnten. Ich könnte wohl keine Nacht in Ruhe schlafen und ein schlechtes Gewissen hätte ich sowieso.

Statt Frauen und Kinder zu erst heisst es bei denen Männer zuerst? Das stinkt mir jedenfalls sehr.

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DreiGegengifts  06.01.2018, 16:14
@TitusPullo

Was für ein Quatsch. Die Flucht ist lebensgefährlich. Das kann man in der Regel keine (Klein-) Kinder mitnehmen.

Statt Frauen und Kinder zu erst

Du würdest also Frauen und Kinder zuerst auf diese lebensgefährliche Reise schicken. Sehr edel von dir.

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TitusPullo  06.01.2018, 16:59
@DreiGegengifts

Wer sagt das ich nach Deutschland oder Europa muss um in Sicherheit zu sein? Du gehst davon aus, ich aber nicht!!

Mit Frauen und Kindern zuerst in Sicherheit bringen meinte ich sicher nicht das ich die alleine vorschicke, war ja wirklich nicht so schwer zu verstehen.

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verreisterNutzer  23.01.2020, 22:01
@TitusPullo

Frauen und bei den Kindern vor allem Mädchen gelten bei denen ja nix. - Daher lassen die die auch ohne schlechtes Gewissen zurück - sie sollen ja im Sinne des Dschihads eher dann deutsche Frauen heiraten und schwängern.

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Ich bin gegen Familiennachzug, weil ...

Es wird immer so getan, als ob die Familie in Deutschland vereinigt werden soll.

Viel einfacher ist es, wenn der minderjährige unbegleitete Asylbewerber zu seiner Familie in sein Heimatland ginge. Dort könnte er mithelfen, die Verhältnisse zu ordnen und eventuell sogar seine armen Angehörigen versorgen.

Ich bin gegen Familiennachzug, weil ...

Dann bleibe ich weiterhin bei der Union und hoffe dass sie auf die CSU hören 

1. Wer bezahlt es?  

2. ‎vlt sollte dafür erst mal klipp und klar geregelt werden wer, wann und wie die Familie nachholen darf 

3. ‎alleine jetzt schon ist es schwer alle irgendwo vernünftig unter zu bringen etc 

Wie soll das denn dann funktionieren?  

Noch dazu haben die meisten eigl ohnehin nur einen befristeten Aufenthalt hier 

Bevor alle hier her müssen ist es logischer dass am Ende der eine oder zwei zurück gehen wenn es so weit ist 


TimeosciIlator 
Fragesteller
 05.01.2018, 16:29

Zu Punkt 2:

Da beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Im Moment geht es darum, ob die SPD mit der CDU/CSU erfolgreiche Sondierungsgespräche ab Sonntag absolviert. Es herrschen, wie wir wissen, kontroverse Meinungen über den Familiennachzug bei SPD und CSU. Wenn sich die Parteien einig werden sollten, könnten diese Fragen im Zuge der Diskussionen und späteren Koalitionsverhandlungen geklärt werden.

Jetzt ist es sicherlich noch zu früh etwas darüber aussagen zu können.

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IeftNationalRUS  05.01.2018, 17:36
@TimeosciIlator

Meinetwegen könnten sie auch daran scheitern

da ich die sPD nur äußerst ungern in der Regierung hätte.

Sollten sich Union und sPD sich wenn alles gelaufen ist für eine Koalition entscheiden, dann wird sich dort wohl nichts klären

es wird wohl eher wieder der Stillstand der letzten Jahre werden.

Resultierend auf Trotz, Ideenlosigkeit, Angst und einer Annäherung, so weit bis in den Stillstand

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