Familienmitglied gestorben - wie geht man damit um?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erstmal mein Beileid! Ein Todesfall in der Familie ist immer ein schwerer Schlag ins Gesicht, es wird einem dann so richtig bewusst, wie leer das Leben sein kein, wenn nur eine Person darin fehlt. Das tut unheimlich weh und bei jedem Trauernden läuft der ,,Trauerprozess" anders ab. Die Einen können sofort darüber reden, die Anderen verschließen sich. Aber jeder, wirklich jeder hat das Recht so lange trauern zu dürfen, wie er will. Alle in deinem Umfeld werden Verständnis dafür haben und es ist normal, dass du jetzt am Anfang nicht schlafen kannst. Das zeigt nur deine aufrichtige Liebe zu deinem Opa, du trauerst um ihn. Er ist jetzt zwar in den Himmel gezogen ist, aber trotzdem noch bei dir ist. Er wird für immer weiterleben in deinem Herzen und er ist nur so hoch geflogen, wie er dich noch sehen kann. Irgendwann, das braucht seine Zeit, wird es wieder besser werden. Der Schmerz wird nie ganz verschwinden, aber du wirst lernen zu lächeln, wenn du an deinen Opa zurückdenkst. Du kannst die Zeit, die du mit deinem Opa verbracht hast mit stolz in deinem Herzen tragen, das wird dir eines Tages ein Lächeln aufs Gesicht zaubern, glaube mir :) Ich spreche aus Erfahrung, meine Mama und mein Bruder sind auch zu den ,,Engeln gegangen", die Liebe zu ihnen ist nie verblasst und manchmal fühle ich mich ihnen ganz nahe :)

Miroir  30.07.2012, 23:19

Eine wunderschöne, berührende und tröstende Antwort.

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Suedporter 
Fragesteller
 31.07.2012, 08:43
@unvergessen

Vielen Dank für deine mitfühlenden Worte. Unfassbar, wie schön so etwas sein kann und dies einem helfen kann.

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unvergessen  31.07.2012, 21:32
@Suedporter

bitte :) Freut mich, dass es dir wenigstens ein bisschen geholfen hat. Ich wünsche dir wirklich alles, alles Gute und sehr viel Kraft!

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Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man und so ist es auch. Dein Opa wird immer in dir sein, du wirst auch noch lange an ihn denken. An das, was er dir beigebracht und vermittelt hat, an seine Ecken und Kanten, die jeder Mensch hat, an seine Lieblingswitze, die er immer wieder gerne erzählt hat, obwohl sie schon jeder kannte. Auch die Einnerungen an früher, an seine Kindheit, werden immer in dir wachgerufen, wenn du an ihn denkst. Erst tut es noch alles sehr weh, besuche sein Grab und rede mit ihm, das tut gut. Denke vllt daran, dass ihr euch eines Tages wiederseht-wer weiß? Aber ich bin mir sicher, dass meine Verwandten dort oben auf mich warten, dieser Gedanke macht es um einiges leichter. Herzliches Beileid, lieber Suedporter!

Das tut mir leid und ich kann das sehr gut verstehen. Als mein Opa und meine Oma damals gestorben sind war der Schmerz auch erst einmal groß. Mit der Zeit wird es weniger. Überlege Dir was Dir guttut um mit dem Schmerz umzugehen. Schreibe Deinen Kummer in ein Tagebuch, gehe ans Grab sobald die Beerdigung war. Ich habe irgendwann auch ein Bild aufgehängt von meinen Großeltern und nun kann ich auf das Bild schauen und es tut nicht mehr weh. Ich kann über Erinnerungen erzählen was damals so toll war wenn ich dort zu Besuch war. Ich gehe regelmäßig auf den Friedhof und stelle etwas auf oder bringe Blumen. Ich wünsche Dir viel Kraft und wenn Du die Möglichkeit hast, jemanden dem Du Dich anvertrauen kannst.

Suedporter 
Fragesteller
 30.07.2012, 10:02

Vielen Dank. Vor der Beerdigung habe ich regelrecht Angst. Kein schönes Gefühl. Ich hoffe, dass mit der Zeit die Traurigkeit nachlässt und es wieder aufwärts geht.

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Lorelai  30.07.2012, 10:10
@Suedporter

Die Beerdigung wird sicherlich ein schwerer Gang, aber vielleicht hast Du jemanden, der Dich danach auffängt. Das wäre schön. Vielleicht kannst Du für Deinen Opa ein paar Zeilen schreiben und mit ins Grab geben, so dass Du ein Gefühl bekommst ihm nochmal zum Abschied alles sagen zu können was Dir auf dem Herzen liegt. Vielleicht würde Dir ein solcher Brief helfen. Ist nur noch so eine Idee. Wünsche Dir wirklich alles Gute.

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Lass einfach alles auf Dich zu kommen, sei froh, wenn Du trauern kannst, auch weinen, wenn Dir danach ist. So richtig bewusst wird einem das Ganze eh erst nach etwa 2, 3 Wochen. Erstmal hat man so viel zu regeln... gibt's noch eine Oma, oder war Dein Opa alleine? So oder so muss man sich dann entweder um die Oma kümmern, oder seine Wohnung auflösen.... Ich behaupte mal, bis zur Beerdigung kommt man gar nicht dazu, es richtig zu verarbeiten, damit kann man erst hinterher beginnen. Und je nachdem, wieivel Platz Dein Opa in Deinem Leben hatte, wirst Du noch ganz lange richtig fühlen, wo er überall fehlt. Und auch oft mitten in einer ganz normalen Situation plötzlich an ihn denken und vielleicht weinen müssen.

Suedporter 
Fragesteller
 30.07.2012, 10:05

Ja es gibt noch eine Oma und der muss ich jetzt helfen so gut ich kann. Sie hat es mit Sicherheit noch schwerer als ich. Hier sieht man mal, dass der Tod zum Leben dazu gehört, auch wenn es aus meiner Sicht eine Schattenseite ist.

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Mein Beileid. Man braucht zum trauern keine Anleitung das machen Menschen seit es die Welt gibt. Mit Betroffenen reden oder auch nicht, muß nicht sein.