Fallen Schiffe runter, wenn sie zu lange grade ausfahren würden?

9 Antworten

Nein, der Eisring um die Erdscheibe verhindert das.

WubaDuba99 
Fragesteller
 23.03.2024, 02:23

Alles klar danke

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Der Name des FS ist Programm.

Nein, wenn die Erde eine Kugel ist und sie nach Kompass immer in dieselbe Himmelsrichtung fahren, landen sie automatisch entweder am Nord- oder am Südpol.

Einzige Ausnahme: wenn sie exakt 090° oder 270° steuern, kommen sie da wieder an, wo sie losgefahren sind.

Das aber immer unter der Voraussetzung, dass kein Hindernis wie irgend so ein blöder Kontinent im Weg steht.

rumar  23.03.2024, 10:12

"Nach Kompass immer in dieselbe Richtung" zu fahren, ergäbe eine Loxodrome. Die bestmögliche *Geradeausfahrt" auf einer Kugeloberfläche erhielte man aber auf einer Orthodrome.

https://www.boote.com/artikel/30282/navigation-was-ist-der-unterschied-zwischen-loxodromie-und-orthodromie

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Hamburger02  23.03.2024, 11:02
@rumar

Ja sage ich doch. Eine Loxodrome endet immer an einem Pol.

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rumar  23.03.2024, 11:35
@Hamburger02

Die Fahrt entlang einer Loxodrome kann man aber eben nicht als "Geradeausfahrt" bezeichnen. Darum ging es jedoch in der Fragestellung.

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Hamburger02  23.03.2024, 12:30
@rumar

Doch, geradeaus bedeutet, man hält immer denselben Kurs. Die Oxodrome ist die Fahrt auf einem Großkreis, also eine Kreis bzw. eine riesengroße Kurve, bei der der Kompasskurs sich ständig ändert. Daher ist das keine Geradeausfahrt.

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rumar  23.03.2024, 14:36
@Hamburger02

Mein Tipp: Suche mal nach dem Begriff "Geodäte" ! Beispielsweise bewegen sich Himmelskörper und auch Photonen in der Raumzeit der Allgemeinen Relativitätstheorie auf Geodäten. Der konstante "Kurs" (nach Kompass bestimmt) auf der Erdoberfläche ist kein Garant für sowas wie "Geradeaus-Fahrt". Ein Großkreisbogen (mit Zentriwinkel unter 180") auf der Erdoberfläche ist aber eine "kürzeste Verbindungslinie" - zentrale Eigenschaft der geradlinigen Verbindung in euklidischen ("flachen") Räumen.

Die (vermeintlichen) "Loxodromen-Geraden" sind schlicht nicht verträglich mit der eigentlichen "inneren Geometrie" der Kugeloberfläche.

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Hamburger02  23.03.2024, 16:58
@rumar
Suche mal nach dem Begriff "Geodäte" !

Nicht nötig. Als gelerntem Seeoffizier ist mir das Thema durchaus bekannt. Die Frage ist letztlich, was der Fragesteller undter "gerade" versteht. Ich glaube jedoch kaum, dass er das mit dem Hintergrund einer sphärischen Geometrie gemeint hat.

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rumar  23.03.2024, 17:39
@Hamburger02

Dass z.B. der kürzeste (und somit geradestmögliche) Seeweg etwa von Yokohama nach Vancouver) keine Loxodrome ist, weiß doch auch der Seeoffizier ...

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Hamburger02  23.03.2024, 19:39
@rumar

Der kürzeste Weg muss nicht der gerade Weg sein auf der Oberfläche einer Kugel. Im Übrigen ist in der Frage überhaupt keine Rede von der Verbindung zweier Punkte oder irgendeinem anzusteuernden Ziel. Da soll es nur geradeaus gehen, egal wo man landet.

Der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten, der gleichzeitig auch gerade wäre, ginge durch die Kugel durch.

Wenn der Kapitän zu seinem Rudergänger sagt: "Fahren Sie geradeaus, bis ich was anderes sage", wird der mit absoluter Sicherheit eine Loxodrome steuern und nicht einen Großkreis.

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rumar  24.03.2024, 10:17
@Hamburger02

Nur zum Auskosten ein etwas extremer Fall:

Wenn mal das Packeis der Nordpolarzone ganz verschwunden ist, könnte man sich folgende Situation vorstellen: Ein Schiff befindet sich einen halben Kilometer südlich des (geografischen) Nordpols. Es fährt mit "konstantem Kurs" exakt nach Osten (dabei hilft ein Magnetkompass natürlich überhaupt nicht, aber die haben dann bestimmt auch exaktes GPS).

Das Schiff beschreibt dann einen Kreis mit dem Umfang (ziemlich exakt) Pi Kilometer. Würdest du das als eine "Geradeausfahrt" bezeichnen ?

(Dass das mit der anfänglichen Frage dieses Threads nichts mehr zu tun hat, sollte eigentlich niemanden stören ...)

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Hamburger02  24.03.2024, 10:39
@rumar

Der Fall ist heute schon möglich. Auf dem Breitengrad 57° Süd kann man kurz unterhalb von Kap Horn durchfahren und die Antarktis in eisfreien Gewässern (südlicher Sommer) einmal umrunden, ohne dass Land im Weg wäre.

Aus Sicht des Schiffes und seiner Besatzung würden die in der Tat immer geradeaus fahren. Die könnten theoretisch das Ruder mittschiffs festbinden...oder einen Autopiloten auf Geradeausfahrt einstellen. Das ginge auch ohne GPS und Magnetkompass mit einem Kreiselkompass.

Aus einem Satelliten über dem Südpol würde das anders aussehen. Da würde das Schiff einen Kreis fahren...wie Einstein schon feststellte: alles ist relativ und hängt vom Bezugssystem ab.

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rumar  24.03.2024, 10:49
@Hamburger02

Bei der engen Umkreisung des Nordpols in ganz kleinem Abstand würde aber kein vernünftiger Mensch noch von einer "Geradeausfahrt" sprechen !

Ende der Durchsagen ...

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Nein, der Bremsassistent verhindert das.

Ja, würde es.

Wenn es auf dem Meer schwimmt und in einer exakt Geraden Linie fahren würde, würde der Kurs eine Tangente zur Erdkrümmung darstellen. D.h. unter dem Kiel würde die Meeresoberfläche immer weiter entfernt sein, je weiter sich das Schiff bewegt. Und irgendwann fällt's halt runter.

rumar  23.03.2024, 10:18

"irgendwann" bedeutet hier aber eigentlich "ständig" ....

(analog wie der Mond ständig in Folge der irdischen Gravitation ein bisschen in Richtung Erde "fällt" - wie nach der Legende Isaac Newton unter dem Apfelbaum erkannte)

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VanLorry  23.03.2024, 14:14
@rumar
"irgendwann" bedeutet hier aber eigentlich "ständig" ....

Na ja, halt sobald der Anti-Gravitationsgenerator kein Sprit mehr hat. Ohne den kann sich das Schiff ja nicht wirklich in einer geraden Linie bewegen. :)

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