Explosionsartige Dekompression - Vakuum?
Hallo zusammen!
Ich hätte eine Frage bzgl. der Auswirkungen des Vakuums auf den Menschen. Ich gehe in den folgenden Szenarien immer davon aus, dass der Mensch eine eigene Atemluftversorgung hat (natürlich mit passendem Druck) und, dass jetzt beispielsweise keine Strahlenbelastung besteht.
Es geht mir um folgendes:
Wenn ein Mensch plötzlich dem Vakuum ausgesetzt wäre, würde er dann überleben können oder wären die Folgen der Taucherkrankheit zu verheerend? Ich meine eher nicht, da es sich ja "nur" um eine Atmosphäre Differenz handelt. Ich habe dazu auch recherchiert und ziemlich differente Meinungen gefunden, zb. von einem angeblichen der Astrophysik Professor, dass man innerhalb kürzester Zeit einfrieren würde, da die Hautzellen platzen würden. Das klingt mir aber ziemlich unwahrscheinlich, denn der Druckunterschied scheint mir nicht groß genug zu sein.
Gehe ich richtig davon aus, dass wenn man langsam (wie in einer Druckkammer für Taucher) an den Druck angepasst werden würde, dass man dann problemlos im Vakuum überleben könnte?
Vielen Dank im voraus!
Gruß
3 Antworten
Ich glaube nach 3 min 15 sek verliert man das Bewusstsein.
Danach erstickt man einfach.
Der Druckunterschied ist gleich, wie wenn ein Taucher von 10m tiefe auftaucht.
Ich kenne mich nicht aus, aber ich glaube, das ist noch nicht genug für die Taucher Krankheit.
Ich schätze aber, dass es zu Problemen in der Lunge kommen könnte. Es ist dann so, als hätte man 1 zusätzliches bar an Luftdruck in der Lunge, das schlagartig entweicht. Könnte zu Schäden an der Lunge führen, hab aber ehrlich gesagt keine Ahnung.
Auf jeden Fall ist das alte Film Klischee von schlagartig erfrieren und sofort sterben stark übertrieben.
Man erfriert aber schon mit der Zeit!
Auf der Erde haben wir einen ständigen Austausch von Wärmestrahlung mit der Umgebung. Im All strahlst du alle Wärme ab und hörst nicht auf abzukühlen. Bis du dann schließlich die Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung hast ( 2,7 Kelvin)
Ja, im All hast natürlich einige Probleme, die dir in der Vakuumkammer auf der Erde nicht begegnen. Strahlung usw.
Schon wenig Sonne würde uns hingegen wieder zum Überhitzen bringen. Lustiger Ort da oben, oder unten ^^
Ich geh aber jetzt eher von einer kontrollierten Umgebung aus also auf der Erde.
Taucherkrankheit ist unwahrscheinlich, das stimmt. Ob es kalt ist, hängt sehr stark davon ab, ob man im Schatten oder in der Sonne ist (selbst im letzteren Fall muss man rotieren, damit jede Seite beschienen wird). Auf jeden Fall wird man schneller austrocknen als in der Wüste, denn der geringe Außendruck lässt das Wasser aus der Haut schnell verdampfen.
Danke für deine Antwort! Ich bin auch deiner Meinung! Ich sprach aber eher nicht vom Weltall, sondern eher von einer Vakuum Kammer. Im All gibts noch das Problem, dass man wohl ziemlich schnell einen Sonnenbrand hätte. Und natürlich die Sache mit der Temperatur...
Wie glaubst du fühlt sich Vakuum an, wenn man langsam dekomprimiert?
Ich finde es eigentlich ziemlich arg, dass da Vakuum (natürlich unter kontrollierten Bedingungen) nicht mal annähernd so gefährlich ist wie oft dargestellt wird. Da leben Taucher gefährlicher ;)
Um atmen zu können braucht man Luft in der Lunge.
Und zwar soviel wie man Sauerstoff braucht.
Die Frage ist wieviel Liter , in der Lunge, das bei normalen Ausendruck ist und wie weit sich die Lunge damit ausdehnt wenn der Ausendruck auf den Körper fehlt.
Stell dir vor die Schokolade ist Dein Körper und der Schaum die Lunge mit der mindestens nötigen Atemluft......
https://m.youtube.com/watch?v=0pABFhWoW8c
Das sagt alles
Danke für deine Antwort!
Du meinst, dass die Lunge zerplatzt? Das scheint mir eher unlogisch:
Die Lunge kann sich ja nicht unendlich ausdehnen, da im inneren des Körpers durch ein Vakuum jetzt nicht ein extrem niedriger Druck herrscht. Der Körper dehnt sich zwar leicht aus, aber das ist nicht genug, dass im Inneren ein Vakuum entsteht.
Der Körper ist praktisch der Raumanzug der Lunge, der sich nur bis zu einer gewissen Größe ausdehnt und somit die eher empfindliche Lunge schützt.
Oder hab ich da einen Denkfehler?
Meiner Meinung nach ist der Druckunterschied von nur einer Atmosphäre viel zu gering um auch nur irgendetwas zu bewirken. Taucher haben gut und gerne mal 8 Atmosphären Differenz zwischen Überdruck und Normaldruck, in dem Fall wirkt der Körper als "Schale" zum Schutz der Lunge.
Die Luft in der Lunge dehnt sich aus , der Druck innen ist gröser als der Druck ausen.
Wie bei einem platzenden Luft balloon.
Ob der Druck ausreicht den Körper zu zerreisen weis ich nicht.Jedenfalls hat der gute im Video seinen Arm unter Schmerz sehr schnell aus dem Glas haben wollen. Und das war mit sicherheit noch kein Vollständiges Vakuum
Im Körper kann ja nur Vakuum sein wenn alle Luft raus ist. Dann erstickst du .
Welche Kraft Luftdruck hat siehst du hier. Da erzeugen sie ein Vakuum in einem Güterwagon
Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass man nicht zerplatzen würde. Das schien mir auch zu wenig Kraft zu sein.
Ich stell mir das so vor:
Im Körper herrscht ein Druck von einer Atmosphäre, also Normaldruck. Wenn jetzt der Druck von außen annimmt, dann wird das Gas im Inneren des Körpers expandieren, soweit bis der Körper sich eben nicht mehr ausdehnt, das dürfte nicht so viel sein, da der Körper ja nicht wirklich flexibel ist... Mit dem Ausdehnen nimmt auch der Innendruck ab, bis der Körper eben nicht mehr weiter gedehnt wird. Jetzt wirkt auf die Lunge ein geringerer Außendruck, sie könnte sich ausdenhnen wenn der Druck der Atemluft hoch genug wäre. Natürlich eben auch nur so viel bis der Druck der momentan eingeatmeten Luft dem im Körper entspricht. Wenn die Luftversorgung jetzt beispielsweise zwar mit einem geringeren Druck vielleicht vergleichbar mit dem auf 10000m Höhe aber dafür mit mehr Sauerstoff angereichert ist, dann herrscht nirgendwo Kraft die dem Körper schaden könnte. Die Lunge müsste sich erst gar nicht ausdehnen. Das ganze trifft natürlich nur dann zu, wenn man eine passende Luftversorgung und ausreichend Zeit zur Dekokompression hätte. Dann würde man problemlos überleben.
Interessanter wird das ganze natürlich, wenn man keine Zeit hat sich dem fehlenden Druck anzupassen bzw keine Luftversorgung (beispielsweise in Form eines dichten Helmes) mit genau dem Druck hat, der im Körper herrschen wird. Andererseits stellt die fehlende Zeit zur Dekompression wahrscheinlich gar kein Problem dar, da bei einer Atmosphäre Differenz die Taucherkrankheit noch nicht eintreten kann. Jetzt bleibt wohl noch das Hauptproblem bzw die Hauptfrage:
Würde man überleben wenn man einen dichten Helm mit einer Luftversorgung mit einer Atmosphäre nornaldruck hätte?
Dazu müsste man wissen wie stark der Druck im Körper abfällt und wie viel Überdruck die Lunge aushält. Natürlich würde sich das Problem nicht stellen wenn man langsam dekomprimieren würde, denn dann würde sich der Innendruck des Körpers langsam anpassen, dazu müsste aber auch der Druck der Luftversorgung langsam mit absinken, wobei gleichzeitig der Sauerstoffgehalt erhöht werden müsste.
Andererseits: vielleicht macht der bisschen Überdruck der Lunge gar nichts? Man denke nur an die künstliche Überdruck Beatmung das hält die Lunge auch aus...
Gruß
Danke für deine Antwort. Natürlich gehe ich davon aus, dass man ein passendes Atemgerät hat, sonst wärs auch langweilig ;)
Beim Rest stimme ich dir natürlich zu!