Experimente mit einer Chlorophylllösung?
Hallo, ich habe mit einer Rohchlorophylllösung, die nach der Chromatographie übrig geblieben ist, experimentiert. Diese war in einem in Alufolie umwickelten Erlenmeyerkolben. Als ich in meinem Raum den Kolben gegen das Sonnenlicht hielt und die Alufolie für einen kurzen Moment entfernte, beobachtete ich, dass die Chlorophylllösung dunkelrotes Licht ausstrahlte.
Mein erster Erklärungsansatz war die Fluoreszenz. Fluoreszenz lässt sich garantiert bei der Bestrahlung einer Chlorophylllösung mit einer UV-Lampe nachweisen. UV-Licht ist sehr kurzwellig und damit energiereich, wodurch die Anregung der Elektronen des Chlorophylls auf das zweite Energieniveau erfolgt. Beim Zurückfallen in den Grundzustand kann das Chlorophyll die freiwerdende Energie nicht an Nachbarmoleküle wegen der zuvor stattgefunden Zermörsung abgeben - wir sehen dadurch die Fluoreszenz.
Dass dies auch so beim Halten gegen normales Sonnenlicht ist, bezweifele ich. Die Wirkung des UV - Anteils der Sonne ist im Vergleich zur direkt bestrahlenden UV-Lampe zu gering. Es muss eine andere Erklärung hierfür geben, welche ich jedoch durch Recherche nicht finden konnte. Außerdem meinte meine Lehrerin, dass es sich nicht um Fluoreszenz handelt.
Kann mir dieses Phänomen bitte jemand erklären? Vielen Dank!
2 Antworten
Ja, das ist Fluoreszenz. Unter Umständen lässt sich das auch bei Tageslicht beobachten, das auch UV-Strahlung beinhaltet.
In einem abgedunkelten Raum mit einer UV-Lichtquelle ist der Effekt natürlich noch besser sichtbar. Detaillierte Infos findest du unter: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chlorophyllfluoreszenz.
Ja, das ist Fluorenszenz.
Wenn man Chlorphyll im Dunkeln mit UV/Schwarzlicht bestrahlt, leuchtet es rot-orange.
Ist auch ganz klar! Aus dem weißen Licht wird das rote Licht absorbiert, weshalb für uns Chlorophyll grün erscheint. Stoffe die eine bestimmte Wellenlänge absorbieren, geben diese auch häufig wieder ab, wenn man sie anregt.
Das das schon im Sonnelicht sichtbar ist, war mir nicht bewusst. Ich hab das aber auch nur einmal live in einem DemoExperiment gesehen
Wenn die Wellenlänge gleich ist, ist es sogar Resonanzfluoreszenz. Im beschriebenen Fall ist zwar die eingestrahlte Wellenlänge kürzer, aber das hat eher praktische Gründe!
Die abgestrahlte Wellenlänge ist exakt die, die Chlorophyll normalerweise aus dem weißen Sonnenlicht absorbiert!
Die abgestrahlte Wellenlänge ist exakt die, die Chlorophyll normalerweise aus dem weißen Sonnenlicht absorbiert!
Das gilt aber nur für Chlorophyll in vivo. In Lösung gibt Chlorophyll unabhängig von der absorbierten Wellenlänge rotes Licht ab. Und wenn ich für die Bestrahlung ein UV-Licht verwende, ist das absorbierte Licht kurzwelliger als das emittierte.
Warum gibt Chlorophyll in einer Lösung unabhängig von der absorbierten Wellenlänge rotes Licht ab?
Nicht ganz. Bei der Fluoreszenz ist die abgegebene Wellenlänge langwelliger (energieärmer) als die absorbierte: Chlorophyll absorbiert kurzwelliges UV-Licht und emittiert langwelliges rotes Licht.